Landesliga vor dem Saisonstart: Von Erwartungen, Hoffnungen und Abenteuern - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 27.08.2025 um 13:45 Uhr
Landesliga vor dem Saisonstart: Von Erwartungen, Hoffnungen und Abenteuern
Am kommenden Wochenende startet die Landesliga Nord der Frauen in ihre neue Saison. Mit dabei drei Aufsteiger, ein „Wanderer“ aus dem Süden und drei erklärte Favoriten auf die Meisterschaft – das ergab zumindest die Umfrage unter allen Trainerinnen und Trainern der zwölf Teams, die zugleich ihre eigene Erwartungshaltung formulierten.
Von Bernd Riemke
TSV Nürnberg/Buch
Der Vorjahresaufsteiger beendete seine Premierensaison auf einem beachtlichen fünften Rang. Dass die Bucher Mädels damit am Ende nicht ganz zufrieden waren, lag an den beiden unterschiedlichen Halbserien. Nach der Vorrunde als Kronprinzessinnen dem späteren Meister noch dicht auf den Fersen, feierten die Kickerinnen aus dem Knoblauchsland in der Rückrunde nur noch zwei weitere Siege. „Wir haben nun einen größeren Umbruch vollzogen. Daher war es wichtig, vor allem die Neuzugänge zu integrieren. Letztlich wollen wir eine konstantere Saison spielen und wenn wir am Ende ein oder zwei Plätze besser als im Vorjahr landen, dann wäre das OK“, gibt Trainer Marcel Schmitz zu Protokoll und kann sich dabei insbesondere auf ein Quintett freuen, das von der SpVgg Greuther Fürth 2 den Weg nach Buch fand, sowie über Rebecca Hager, die aus Eibach zum Landesligisten wechselte.

Favorit: FC Ezelsdorf

SpVgg Ebing
Im Jahr drei nach dem einmaligen Ausflug in die Bayernliga muss die Germania, die in der vergangen Saison länger als ihr sicherlich lieb war um den Ligaverbleib kämpfen musste, einen personellen Umbruch einläuten. „Dieser bietet uns die Chance, neue Energien freizusetzen, frische Impulse zu nutzen und als Mannschaft zusammenzuwachsen“, erklärt Trainerin Alessa Herbst, die ebenfalls neu auf ihrem Posten ist und intern befördert wurde. Sie führte im Vorjahr die zweite Vertretung zur Bezirksliga-Meisterschaft. Nun steht ihr ein Kader mit zahlreichen jungen, talentierten Akteurinnen und einigen erfahrenen Routiniers zur Verfügung. Eine vielversprechende Mischung, mit der Herbst „attraktiven Kombinationsfußball zeigen und zugleich sowohl jede einzelne Spielerin, wie auch das gesamte Team weiterentwickeln“ möchte. Die Neu-Trainerin sieht in ihrem ebenso lernwilligen wie widerstandsfähigen Kader in jedem Fall eine gute Basis für eine erfolgreiche Saison. „Besonders beeindruckend ist, wie schnell die Mannschaft trotz des Umbruchs zusammengefunden hat“, berichtet Alessa Herbst abschließend.

Favoritenkreis: SpVgg Greuther Fürth 2, Schwabthaler SV, FC Ezelsdorf

Das Duell zwischen der SpVgg Erlangen (hier mit Andrea Thomas, li.) und der SpVgg Ebing (Lea Popp, blau) wird es auch in der neuen Saison wieder geben. 
Annalena Raithel

SpVgg Erlangen
Durchschnaufen in Mittelfranken. Erst durch den Verzicht auf den Aufstieg des unterfränkischen BOL-Meisters reduzierte sich im Vorjahr die Anzahl der Absteiger aus der Landesliga, so dass die Spieli sich im Nachgang über den Klassenerhalt freuen durfte. Der Kader konnte im Sommer nicht nur beisammen gehalten, sondern überdies sogar ergänzt werden. Neben zwei externen Neuen, stoßen insbesondere auch fünf talentierte Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Jugend zum Team, das somit zwar einen deutlich gesenkten Altersdurchschnitt von etwa 22 Jahren aufs Papier bringt, aber auch „jede Menge Potenzial“, wie Trainer Till Berger formuliert. Auch er ist frisch an Bord in Erlangen und nimmt im Vorfeld jeglichen Druck von seiner Mannschaft. „Ziel ist es, das vorhandene Potenzial konstant auf den Platz zu bringen und den Klassenerhalt zu realisieren“, bekräftigt Berger.

Favorit: FC Ezelsdorf

FC Ezelsdorf
Den Schuh des Favoriten, den der Vorajhreszweite von der Mehrheit der Konkurrenz verpasst bekommt, möchte sich der FCE nicht zwangsläufig anziehen. „Wir wollen uns entwickeln, regelmäßig und konstant guten Fußball zeigen und oben ein Wörtchen mitreden“, macht Trainerin Katharina Hampicke aus den eigenen Ambitionen indes keinen Hehl, sich nach der gelungen Akklimatisierung im Vorjahr, als der Abstieg aus der Bayernliga aufgefangen werden musste, weiter in vorderen Gefilden zu etablieren. Gründe dafür sind ausreichend vorhanden, denn Ezelsdorf hat sich punktuell sehr gut verstärkt. „Wir haben viele Spielerinnen mit Erfahrung und Spielverständnis in unseren Reihen. Gespickt mit ein paar jungen Talenten passt die Mischung für uns sehr gut“, so Hampicke weiter, die insgesamt eine ausgeglichene und spannende Saison erwartet. „Man braucht einen langen Atem, um oben mitzuspielen“, sagt sie – und genau den will der FCE zeigen, an die gute Vorsaison anknüpfen und die Erfolge bestätigen.

Favoriten: SpVgg Greuther Fürth 2, Schwabthaler SV

SpVgg Greuther Fürth 2
Aufstieg 2019. Anschließend einmal Sechster und einmal Zehnter. Abstieg und direkter Wiederaufstieg. Danach Fünfter und zuletzt Vierter. „Wir haben im letzten Jahr die erfolgreichste Saison einer U23 in der Vereinsgeschichte der SpVgg Greuther Fürth 2 absolviert“, merkt Trainer Tobias Auer nicht ohne Stolz an. Dieses Ergebnis ist jedoch weniger Bürde, als vielmehr Herausforderung und Ansporn, sich in der bevorstehenden Spielzeit weiter zu steigern. „Wir wollen besser sein als letztes Jahr, also ist der 3. Platz unser erklärtes Ziel“, so Auer weiter, der für sich und sein Team für dieses anspruchsvolle Unterfangen bestens gewappnet sieht. Immerhin ereilt das kleine Kleeblatt in jährlicher Mumeltier-Tradition das gleiche „Schicksal“: ein stets beinahe vollkommen neu zusammengestellter Kader. „So wollen wir die Durchlässigkeit von der U17 zur 1. Mannschaft aufrecht erhalten“, bekräftigt Auer und freut sich auf die Arbeit mit einem blutjungen, aber auch über die Maßen talentierten Kader. Erfahrung wenig – Qualität viel; so könnte die U23 des Kleebelatts umschrieben werden, die damit in jedem Fall zum erweiterten Favoritenkreis gerechnet werden darf.

Favoriten: -

Janina Graf (re.) ist eine derer, die auch in der neuen Saison das Trikot mit dem Kleeblatt auf der Brust tragen. Lena Graf (li.) und der FC Ezelsdorf zählen ebenso zu den Favoriten auf die Meisterschaft. 
Bernd Riemke

SV Leerstetten
Das Urgestein der Liga geht in sein achtes Jahr in Folge in der Landesliga Nord. Das Vorjahr war lange Zeit vom Abstiegskampf bestimmt ehe der SVL mit einem starken Schlussspurt und drei überzeugenden Siegen in Serie den Deckel drauf machen und das Ticket für ein weiteres Jahr Ligazugehörigkeit lösen konnte. Vor der neuen Serie vollzogen die Mittelfränkinnen einen personellen Umbruch. Dem Karriereende einiger arrivierter Akteurinnen stehen talentierte junge Spielerinnen aus der eigenen 2. Mannschaft beziehungsweise Neuzugänge aus unteren Ligen gegenüber. „Für uns gilt es, als Team zusammen zu wachsen, die Liga zu halten und uns gerne im Mittelfeld zu platzieren“, erklärt Tamara Loukas, langjährige Stamm- und Kreativkraft im zentralen Mittelfeld des SVL. Größter Trumpf soll dabei die Homogenität sein. „Wir sind eine willensstarke Truppe, die mit kämpferischen Eigenschaften zu überzeugen weiß“, fährt Loukas fort und genau diese Tugenden wird der Landesliga-Dino auch diesmal wieder in die Waagschale werfen.

Favoriten: SpVgg Greuther Fürth 2, FC Ezelsdorf

SV Neusorg
„Ich bin ein großer Fan unserer Truppe“, sagt Neu-Alt-Trainer Christian König, der nach zweijähriger Babypause wieder das sportliche Ruder in der Oberpfalz übernimmt. Der Vorjahresaufsteiger spielte eine überzeugende Serie fernab des Abstiegskampfes und konnte den „Betriebsunfall Abstieg“ auf imponierende Weise reparieren. Nach diesem Abstieg 2023 läutete des SVN einen Umbruch im Kader ein, in dessen Endstadium sich der Vorjahressechste nun befindet. „Wir haben eine tolle Mischung aus jung und jung geblieben ohne eine nennenswerte Grüppchenbildung“, spricht der Stolz aus den Worten des Trainers, der genau in diesem Zusammenhalt den Schlüssel sieht, um gemeinsam erfolgreich sein zu können. Im verflixten zweiten Jahr geht es für Neusorg darum, den starken Eindruck des Vorjahres zu bestätigen, sich in der Liga zu etablieren und „die eigene Spielidee zu festigen“, wie es Christian König auf den Punkt bringt.

Favoriten: Schwabthaler SV, FC Ezelsdorf

SG Viktoria Nürnberg/Fürth
Die SG Viktoria ist nach nur einem Jahr zurück. Der Abstieg wurde in überaus überzeugender Manier und einer Spielzeit mit nur einer einzigen Niederlage auf imponierende Weise korrigiert. „Nun starten wir voller Vorfreude“, strahlt Trainer Tayfun Ünlü, für den es primär darum geht, schnell in der neuen sportlichen Umgebung Fuß zu fassen. „Wir verfügen über eine gute Mischung aus jungen Spielerinnen und erfahrenen Kräften, die uns Stabilität und Sicherheit geben“, erläutert Ünlü, der sich der Schwere der Aufgabe absolut bewusst ist. In der Liga tummeln sich etablierte und gestandene Landesligisten, in der ein Aufsteiger gut daran tut, sich zunächst auch mit kleineren Brötchen zufrieden zu geben. Der Respekt ist vollständig vorhanden, das Vertrauen in die eigene Stärke allerdings auch. „Wir sind ebenso davon überzeugt, dass wir es unseren Gegnern nicht einfach machen werden“, weiß der erfahrene Coach um die Qualitäten seiner Mannschaft und traut ihr den angestrebten Platz im gesicherten Mittelfeld zweifelsfrei zu.

Favoriten: FC Ezelsdorf, SpVgg Greuther Fürth 2



Tamara Loukas zieht im zentralen Mittelfeld beim SV Leerstetten seit Jahren geschickt die Fäden. 
Bernd Riemke

FV Obereichstätt
Nach sieben Spielzeiten in der Landesliga Süd mit zuletzt einem zweiten und zwei dritten Plätzen kehren die Oberbayern in die Landesliga Nord zurück, aus der sie zuletzt 2015/16 abgestiegen sind. Das Team von Trainerin Manuela Moritz befindet sich indes in einem erheblichen Umbruch. Nicht weniger als acht arrivierte Stammkräfte haben ihre Schuhe an den berühmten Nagel gehängt. Der aufgefrischte Kader besteht nun aus etlichen Akteurinnen, die aus der letztjährigen Kreisliga-Meistermannschaft oder aus der eigenen Jugend aufgerückt sind. „Wir wollen uns zunächst als Team finden und die Herausforderung Landesliga annehmen. Da wir mit einer komplett anderen Mannschaft auf dem Platz stehen, gehen wir die Aufgabe mit großem Respekt an. Am Ende den Klassenerhalt zu feiern, ist das große Ziel“, so Moritz, die schließlich nicht nur ein „neues Team“ an den Start schickt, sondern sich in der Nord-Gruppe der Landesliga auch auf neuem Terrain bewegt.

Favorit: -


TSV Plankenfels
Die Durchmarschiererinnen starten in das größte Abenteuer der Vereinsgeschichte. „Wir wollen beweisen, dass wir nicht ohne Grund als Aufsteiger BOL-Meister geworden sind“, gibt sich Trainerin Isabell Helldörfer voller Vorfreude auf die Herausforderung in der Landesliga bestehen zu wollen. „Wir haben nichts zu verlieren und erwarten natürlich schwerere Gegner, aber wir sind immer optimistisch, dass wir die ein oder andere Mannschaft ärgern und die Liga ein bisschen durchmischen können“, schmunzelt Helldörfer, die in den vergangenen Jahren eine Einheit geformt hat, die vor allem über den Zusammenhalt und die „eingeschworene Einheit“ kommt, die sich aber auch spielerisch und spieltaktisch stetig entwickelt hat, so dass auch der Einbau der Neuzugänge wieder nahezu reibungslos funktionierte. „Wir haben in der Vorbereitung viel investiert und werden in jedem Spiel alles geben, weil wir uns einfach ultramäßig auf den neuen Abschnitt in der Landesliga freuen“, können Helldörfer und der TSV es kaum erwarten, der Liga das Plankenfels-Gesicht zu zeigen.

Favorit: FC Ezelsdorf

Schwabthaler SV
Vierter. Dritter. Dritter. Seitdem Torsten Hellmuth nach dem Abstieg aus der Bayernliga das sportliche Zepter in die Hand genommen hat, hat sich Schwodl unter den Spitzenteams der Landesliga etabliert – und das soll auch so bleiben. Die Verantwortlichen konnten den gut bestückten Kader nicht nur beisammen halten, sondern qualitativ noch einmal enorm verstärken. „Die Erwartungshaltung ist groß“, weiß daher auch der Trainer, der sein Team auch in der erweiterten Spitzengruppe sieht. „Wir wollen vorne mitspielen und uns unter den Top 4 etablieren“, weist er die Rolle des vermeintlichen Mitfavoriten jedoch erst einmal von sich. Dennoch: Der Schwabthaler SV verfügt über eine eingespielte Mannschaft, die sinnvoll verstärkt wurde. Neben erfahrenen Kräften tummeln sich junge, hungrige Talente. „Ich bin überzeugt, dass wir eine schlagkräftige Truppe stellen“, macht Hellmuth aus seiner Einschätzung keinen Hehl und erwartet einen spannenden Kampf an der Tabellenspitze. Einen, in dem sein Team durchaus kräftig mitmischen möchte.

Favorit: FC Ezelsdorf


FC Schwarzenfeld
Meister in der Bezirksoberliga Oberpfalz. Bezirkspokalsieger. Gewinner der Hallen-Bezirksmeisterschaft und Halbfinalteilnehmer bei der Bayerischen Hallen-Meisterschaft. Die Saison 2024/25 als fulminant und herausragend zu bezeichnen, wäre ob der Litanei an Erfolgen wohl noch untertrieben. Entsprechend euphorisch startet der Aufsteiger in das Unternehmen Landesliga. „Wir sind voller Vorfreude und zugleich voll spürbarer Demut“, konstatiert Trainer Christian Tranitz, der sich der gesteigerten Spielstärke und der höheren Intensität, mit der in der Landesliga Fußall gespielt wird, mehr als bewusst ist. „Unser Fokus liegt daher ganz klar auf dem Klassenerhalt“, gibt sich Tranitz bescheiden. Er geht nichtsdestotrotz mit einer bis in die Haarspitzen motivierten Truppe an den Start und kann sich auf die Leidenschaft und den unbedingten Einsatzwillen seiner Spielerinnen verlassen, die sich auf neuem Terrain ihre Meriten verdienen und nachhaltig Eindruck hinterlassen wollen.

Favorit: -

anpfiff.info
ist auch in der kommenden Saison für Sie wieder ausführlich in der Landesliga – Nord der Frauen am Ball und hält Sie nicht nur mit dem wöchentlichen „Spieltag aktuell“ stets auf dem Laufenden. Zum Eröffnungswochenende berichten wir außerdem ausführlich in Wort und Bild vom „Topspiel der Woche“ zwischen der SpVgg Erlangen und Aufsteiger TSV Plankenfels.

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