Artikel vom 27.09.2019 14:47 Uhr
Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), bleibt
für weitere drei Jahre 1. DFB-Vizepräsident für Amateurfußball und
Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände. Auf dem 43.
Ordentlichen DFB-Bundestag in Frankfurt
am Main bestätigten die Delegierten den Poinger mit über 96 Prozent der
Stimmen im Amt. Der 60-Jährige bleibt im DFB-Präsidium auch für Recht
und Satzungsfragen zuständig.
„Herzlichen Glückwunsch an Rainer Koch, der gerade
in schwierigen Zeiten des DFB einmal mehr Verantwortung übernommen und
den Verband gemeinsam mit Reinhard Rauball zur inneren Ruhe gebracht
hat. Gerade in den vergangenen sechs Monaten
war Rainers Pensum enorm, das ist für Außenstehende unvorstellbar, was
dies bedeutet und welche privaten sowie persönlichen Verpflichtungen
hier hintenanstehen mussten oder schlicht nicht mehr möglich waren. Das
verdient höchste Anerkennung und großen Respekt.
Dass der DFB mit diesem Bundestag die Weichen für eine inhaltliche und
strukturelle Neuausrichtung gestellt und den klaren Schulterschluss
zwischen Profis und Amateuren hergestellt hat, ist nicht zuletzt der
Verdienst von Rainer Koch“, sagt BFV-Vizepräsident
Reinhold Baier.
Reinhold Baier.
anpfiff.info
Rauball und Curtius würdigen Kochs Engagement
Der Münchner Richter Koch begann seine DFB-Laufbahn
1996 als Beisitzer des Sportgerichts. Von 1998 bis 2007 übernahm er
dessen Vorsitz. Seit 2007 ist Rainer Koch DFB-Vizepräsident für Recht
und Satzungsfragen und seit 2013 1. DFB-Vizepräsident
Amateure. Nach den Rücktritten der DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach
(November 2015) und Reinhard Grindel (April 2019) leitete Koch zusammen
mit Reinhard Rauball (1. DFB-Vizepräsident und DFL-Ehrenpräsident) als
DFB-Interimspräsident die Geschicke des größten
Nationalverbandes der Welt. „Vielen Dank an Rainer Koch. Wir können uns
gegenseitig aufeinander verlassen, das haben insbesondere die
vergangenen Wochen und Monate gezeigt. Sie haben den Weg der
Strukturreform und damit der weiteren Professionalisierung des
DFB maßgeblich vorbereitet. Dieser Weg ist wichtig. Dieser Weg ist
richtig“, sagte Rauball. Und DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius
wusste die Leistung Kochs zu würdigen: „Im Namen aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter möchte ich mich ausdrücklich bei Rainer
Koch bedanken, diese Interimszeit war besonders intensiv und
herausfordernd. Gemeinsam mit Reinhard Rauball hat Rainer Koch hier
Verantwortung übernommen und wichtige Weichen für eine positive Zukunft
des DFB gestellt.“ Der neue DFB-Präsident Fritz Keller
unterstrich derweil Kochs „unglaublichen Einsatz in der Zeit, in der
wir uns kennengelernt haben. Vielen Dank für die vielen offenen und
persönlichen Gespräche“.
Rainer Koch hatte am Morgen in Frankfurt den 43.
Ordentlichen DFB-Bundestag eröffnet und dabei auch die Gäste der Uefa
und aus den anderen Nationalverbänden in deren Landessprache begrüßt.
„Der DFB hat in den letzten Monaten international
an Ansehen verloren. Es ist deshalb jetzt an der Zeit, dieses verlorene
Vertrauen zurückzugewinnen und der internationalen Fußballgemeinschaft
zu zeigen, dass der DFB ein zuverlässiger, vertrauenswürdiger und
kompetenter Partner in Europa ist, der im kommenden
Jahr mit München Teilausrichter der EURO 2020 und in fünf Jahren
Gastgeber der EURO 2024 ist“, betonte Koch: „Den DFB professionalisieren
und die Strukturen modernisieren kann nicht heißen, dass der
Amateurfußball seine Mitwirkungs- und Teilhaberechte aufgibt.
Ganz im Gegenteil! Teilhabe- und Mitwirkungsrechte heißt aber auch
Verantwortung für das Ganze! Der Amateurfußball findet inmitten der vom
Profifußball und anderen Großevents geprägten Mediengesellschaft nur
Gehör, wenn er seine Stimmen bündelt und er sie
im Haus des deutschen Fußballs auch gemeinsam erhebt.“
Dr. Rainer Koch
fussballn.de / Schlirf
BFV gratuliert dem neuen DFB-Präsidenten Fritz Keller
Der Bayerische Fußball-Verband gratuliert Fritz
Keller herzlich zur Wahl als DFB-Präsident. Der 62-Jährige wurde in
Frankfurt einstimmig ins Amt gewählt. „Mit Fritz Keller haben wir den
idealen Präsidenten gefunden. Er verkörpert Bodenständigkeit,
Integrität, Glaubwürdigkeit. Und er steht authentisch und mit großer
Leidenschaft für all‘ die vielen Facetten, die den Fußball, den DFB und
die Arbeit in unseren vielen Amateurvereinen ausmachen. Ich bin fest
überzeugt, dass er bei Interessens-Kollisionen
zwischen Amateuren und Profis sehr genau weiß, welche Interessen die
Amateurvereine haben und dass er diese auch vertreten sowie durchsetzen
kann“, sagte Rainer Koch nach der Wahl Kellers.
Silke Raml neue Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses
BFV-Vizepräsidentin Silke Raml übernimmt ab sofort
beim DFB den Vorsitz des Frauen- und Mädchenausschusses. Die 44-jährige
wurde auf dem DFB-Bundestag einstimmig zur Nachfolgerin von Margit
Stoppa gewählt. Die Berlinerin hatte sich nicht mehr
zur Wahl gestellt. „Die Herausforderungen sind groß. Mein Ziel ist es,
die Anzahl an fußballspielenden Frauen und Mädchen in den nächsten drei
Jahren kontinuierlich zu steigern und ein Selbstverständnis für Frauen-
und Mädchenfußball in den Vereinen, in den
Medien und in der Öffentlichkeit fest zu verankern“, erklärte Raml nach
ihrer Wahl.
Raml ist seit 2014 Vizepräsidentin des Bayerischen
Fußball-Verbandes und war sowohl 2015 als auch 2019 OK-Chefin der
Fußballiade in Landshut, dem größten Amateurfußball-Festival
Deutschlands mit zuletzt über 50.000 Besuchern. Ihre ehrenamtliche
Karriere beim BFV startete sie 2006 im Kreis Bayerwald als Beauftragte
für den Frauen- und Mädchenfußball. Nach zwei Jahren Basisarbeit
übernahm sie den Vorsitz des Frauen- und Mädchenausschusses des Bezirkes
Niederbayern. Zugleich war sie auf Verbandsebene
im Frauen- und Mädchenausschuss als Beisitzerin tätig. Nach vier Jahren
wurde sie 2012 vom BFV-Vorstand zur Vorsitzenden des Verbands-Frauen-
und Mädchenausschusses in Bayern berufen. Seit 2013 ist sie zudem im
Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball des DFB
aktiv.
Weitere bayerische Spitzenfunktionäre bestätigt
In Frankfurt stimmten die Delegierten auch über die
Zukunft zweier weiterer Vertreter des Bayerischen Fußball-Verbandes auf
Bundesebene ab. Dr. Anton Nachreiner, Vorsitzender des
DFB-Kontrollausschusses, und Oskar Riedmeyer, stellvertretender
Vorsitzender des DFB-Bundesgerichts, wurden einstimmig wiedergewählt
und gehen in ihre vierte Amtszeit. Beim BFV ist Nachreiner seit 1989
Beisitzer des Bezirks-Sportgerichts Niederbayern. Von 1991 bis 1995
hatte er zwischenzeitlich dessen Vorsitz übernommen.
Riedmeyer begann seine Karriere in Bayern 1994 als Beisitzer des
Verbands-Sportgerichts, dem er seit 2004 vorsteht.
Im Anschluss an den DFB-Bundestag wird das neue
DFB-Präsidium in seiner konstituierenden Sitzung zudem folgende weitere
bayerische Vertreter in die verschiedenen DFB-Gremien berufen:
BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher (Mitglied im Spielausschuss),
BFV-Verbandsanwalt Fritz Reisinger (Mitglied für die 3. Liga im
DFB-Bundesgericht), VSG-Mitglied Ariane Krause (Mitglied für
Frauenfußball im DFB-Bundesgericht), VSG-Mitglied Oliver Lieb (Mitglied
im DFB-Sportgericht), Helga Schmitt (Mitglied DFB-Sportgericht
Frauenfußball), Verbandsschiedsrichter-Obmann Walter Moritz (Mitglied
im DFB-Sportgericht, Mitglied im Schiedsrichter-Ausschuss) sowie
Verbandsjugendleiter Florian Weißmann (Mitglied im DFB-Jugendausschuss)
und VSG-Mitglied Emanuel Beierlein (Mitglied im DFB-Kontrollausschuss).