Zum viel diskutierten Relegationsspiel trafen parallel zum zweiten deutschen Vorrundenspiel bei der EM der SV Eintracht Alesheim auf den TSV Neunhof. Nachdem die Alesheimer nur an dem Mittwoch konnten, blieb der Termin stehen, auch wenn der Bezirk kurzzeitig das Spiel abgesetzt hatte. Grund war, dass der Mittelfeldregisseur Niklas Reutelhuber, Trainer der Regionalliga-Mannschaft der SpVgg Ansbach, nur an diesem Tag spielen konnte. “Mir ist es jetzt egal, wann wir spielen, wir schauen nur auf uns”, sagte deswegen schon am Sonntag nach dem gewonnenen Relegationsduell gegen den TSV Ebermannstadt der Trainer des TSV Neunhof, Marco Schlagbaum. Alesheim war die große Unbekannte in diesem Duell. Der Verein bei Gunzenhausen konnte mit einem Sieg den Durchmarsch aus der A-Klasse in die Bezirksliga perfekt machen. Die bekanntesten Köpfe im Alesheimer Kader waren auf alle Fälle Spielertrainer Mike Wnendt, der allerdings verletzt zusehen musste, sowie der genannte Niklas Reutelhuber, der immer wieder für seinen Heimatverein die Schuhe schnürt und im ersten Relegationsspiel gegen Woffenbach einen Treffer zum Sieg beisteuerte. Die beiden Funktionäre, die den cleveren Termin geplant hatten, Bezirksvorsitzender Uwe Mauckner und Bezirksspielleiter Felix Böck, glänzten ebenso mit Abwesenheit. Eine sehr wertschätzende Geste den beiden Mannschaften gegenüber beim wichtigsten Spiel der Saison.
Alesheims Spielgestalter Niklas Reutelhuber wird von Thomas Keppler beschattet.
Sebastian Baumann
Die ersten Minuten schien Alesheim die TSVler überraschen zu wollen und hatte gleich eine schöne Kopfballchance, doch danach übernahm Neunhof das Kommando. Die erste Chance ergab sich aus einem Freistoß aus dem Halbfeld von Gradl, der an Freund und Feind und auch am linken Pfosten vorbei segelte. Keine zehn Minuten später hatte der agile Galster die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am gestreckten Bein von Alesheims Hüter. Es folgte ein satter Schuss von Dominik Lietz, der aber ebenso den Weg nicht ins Tor fand, wie der halbe Seitfallzieher von Andreas Galster wenig später. Von Alesheim kam kaum etwas, das lag aber auch an der gut sortierten Defensive des Mythos. Andreas Galster hatte noch zwei schöne Chancen, aber einmal wurde der Goalgetter zu weit abgedrängt, sodass der Torhüter zupacken konnte, hatte der Torjäger Pech, als sein abgefälschter Schuss nur Zentimeter am Kasten vorbeistrich.
Niklas Reutelhuber wird dieses Mal von Dominik Lietsch bearbeitet.
Sebastian Baumann
In der zweiten Hälfte übernahmen dann die Alesheimer das Kommando. Oliver Dümmler spielte einen herrlichen Doppelpass mit seinem Mitspieler, der die Kugel sauber mit der Brust tropfen ließ. Der Abschluss der Nummer 11 ging dann aber ans Außennetz. Auch danach bestimmte die Eintracht das Geschehen, kam aber entweder nicht an den Ball oder scheiterte am aufmerksamen Dominik Hertlein im Kasten. Erst danach kam Neunhof, die nicht so frisch wie noch am Sonntag gegen Ebermannstadt wirkten, wieder besser ins Spiel und hatte Möglichkeiten. Der Schuss von Fabian Gradl in der 73. Minute war aber zu zentral, danach bekam der Offensivmann aber seine zweite Chance. Nach einem Schuss von Kevin Schmitt ließ David Lutz die Kugel prallen und Andreas Galster setzte nach. Der Offensivmann wurde von den Beinen geholt, sodass die sehr gute Schiedsrichterin Annette Hanf auf den Punkt zeigte. Im Gegensatz zum Sonntag vergab Fabian Gradl den Elfmeter und scheiterte an Lutz im Kasten. Alesheim hatte in Person von Janik Reutelhuber danach die Möglichkeit zur Führung, aber der Bruder des Ansbacher Trainers scheiterte am Neunhofer Hüter. Es sah nach der Verlängerung aus, aber zwei Chancen hatte der TSV noch. Kevin Schmitt zwang den Schlussmann zu einer Glanztat, danach erzwang Manuel Hellweg eine Ecke, bei der der Ball abgefälscht ans Außennetz ging.
Andreas Galster zieht an Philipp Hausleider vorbei.
Sebastian Baumann
In der Verlängerung hatten beide Mannschaften die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Eine Chance von Kirchdorfer machte Hertlein zunichte, auf der anderen Seite scheiterte Galster an David Lutz. Dann war es wieder Kirchdorfer, der knapp links vorbeischob. Auf der anderen Seite flutschte der Ball nach einer Ecke aus dem Getümmel ebenso knapp links vorbei. Die letzte Chance hatte dann Ralf Liebisch, der in den Strafraum eindrang und abzog. Der Schlussmann konnte den Ball zwar nicht festhalten, aber der Ball ging vorbei. Weil danach auch Andreas Galster in der Mitte keinen Mitspieler fand, ging es mit dem torlosen Unentschieden ins Elfmeterschießen. Dort verwandelten alle Schützen sicher, mit Ausnahme von Ralf Liebisch, der am Schlussmann scheiterte. Danach kannte der Jubel der Alesheimer keine Grenzen und bei den Neunhofern floss die ein oder andere Träne.
Spielbericht eingestellt am 19.06.2024 22:57 Uhr