Leichter Favorit in dem Duell der Vizemeister war der SV Schwaig aufgrund des Sieges im Hinspiel. “Das sehe ich nicht so, weil Zirndorf eine brutale Qualität in der Offensive hat”, sagte allerdings Heimtrainer Kim Daschner, der seinen Goalgetter Christoph Weber nach seinen Kniebeschwerden wieder einsetzen konnte. “Mal schauen, wie lange er spielen kann”, war der Trainer optimistisch. Im Hinspiel hatte der SVS knapp mit 2:1 gewonnen und wollte jetzt im Heimspiel natürlich alles klarmachen. Die Gäste hatten mit Christoph Vornehm ebenso wieder ihren Knipser im Vergleich zum Hinspiel dabei. Dazu durfte Trainer Taner Koc nach seiner Sperre wieder von der Bank coachen. “Ich bin immer optimistisch. Wir hätten das Hinspiel nicht verlieren müssen. Wir wollten ein Endspiel, das haben wir jetzt. Wir haben einen Landesligisten ausgeschaltet, also bin ich schon zufrieden.”
Im letzten Moment versucht Sebastian Riese Omar Dieng den Ball zu klauen.
Sebastian Baumann
Die Heimelf startete grottenschlecht in die Partie und spielte immer wieder Fehlpässe dem Gegner in die Füße. Der erste Fehlpass führte zu einem Freistoß an der Strafraumkante, den Patrick Zwingel knapp übers linke Eck setzte. Christoph Vornehm aus der Drehung und Kevin Riemel hatten gute Chancen, die aber ungenutzt blieben. Weiter ging es nur auf ein Tor. Zirndorf war unheimlich kombinationssicher, die Hausherren blieben vieles schuldig und hatten Glück, dass der ASV zu wenig aus der Überlegenheit hatte. In der Box war es meistens vorbei mit der Herrlichkeit der Gäste, die mit ihren Versuchen außerhalb des Strafraums wie von Kevin Riemel und Steven Lange aber immer das Tor zu deutlich verfehlte. Nach 18 Minuten spielte ein Schwaiger Oumar Dieng den Ball in die Füße, doch der Offensivmann der Gäste zielte viel zu zentral, sodass Keeper Seitz den Ball im Nachfassen hatte. Als danach André Robl im Anschluss den Ball abgefälscht aufs Tor wuchtete, reagierte Jonas Seitz prächtig und lenkte die Pille gerade noch an die Latte. Schwaig hatte bis dahin keine Chance und führte kurz danach doch. Christoph Weber, dem man seine Knieprobleme deutlich anmerkte, bekam den Ball und zog aus der Drehung ab. Andreas Hofmann fischte die Kugel zur Ecke, die die Führung nach sich zog. Denn die Ecke platzierte Ismail Yüce genau auf den Kopf von Samet Aktas, der einnicken konnte. Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Drei Minuten später war erneut Aktas zur Stelle, köpfte dieses Mal nach einem Standard aber knapp drüber. Zirndorf gab weiter Gas und belohnte sich endlich. Wieder durfte Riemel flanken, dieses Mal verlängerte der kleine Oumar Dieng zu Jannik Büttner, der am indisponierten Niclas Hamann vorbei den Ball in die Maschen drücken konnte.
Sebastian Riese grätscht gegen Christoph Vornehm.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit hatte Schwaig deutlich mehr vom Spiel und doch egalisierte Zirndorf das Ergebnis vom Hinspiel. Nach einer Flanke von der rechten Seite schraubte sich Kevin Riemel in die Höhe und traf platziert mit dem Kopf ins rechte Eck. Keine zwei Minuten später kombinierte Zirndorf erneut klasse und Vornehm grätsche den Ball über die Linie. Allerdings soll vorher ein ASVler im Abseits gestanden sein, sodass der Treffer nicht zählte. Spätestens mit der Einwechslung von Markus Liedel für den blassen Joel Teukam-Noumessi wurde Schwaig immer druckvoller. Bei einer Ecke verhinderte Hofmann einen direkten Einschlag, Kurz danach vergab Ismail Yüce, danach stand Markus Liedel im Blickfeld. Nach einer guten Kombination stand der Stürmer vor dem Kasten und scheiterte am Schlussmann. Allerdings hätte ein Treffer wegen Abseits sowieso nicht gezählt. Drei Minuten später setzte Markus Liedel einen Abpraller an den linken Pfosten. Das war für eine knappe Viertelstunde die letzte Chance der Partie, bis Oumar Dieng in der 81. Minute an den Ball kam und die Kugel satt an den rechten Pfosten setzte. Jetzt ging es hin und her: Samet Gülers Abschluss war deutlich zu schwach, auf der Gegenseite rettete Jonas Seitz im Kasten bei einem Steckpass des ASV im letzten Moment, bevor Steven Lange an den Ball kam. Mit einem unangenehmen Schlenzer prüfte kurz vor dem Ende ein Schwaiger den Zirndorfer Hüter Andreas Hofmann in seinem letzten Spiel vor der Fußballrente. Die größte Chance der Schlussphase hatte aber Christopher Vornehm, der super freigespielt wurde und an einer Monsterparade von Jonas Seitz scheiterte. Damit sicherte der Schlussmann der Gelb-Blauen seinen Farben die Verlängerung.
Mit dem langen Bein versucht Ismail Yüce seinen Fehlpass zu Steven Lange wettzumachen.
Sebastian Baumann
Die Verlängerung begann besser für Schwaig, das Pech hatte, weil Andreas Hofmann, ähnlich wie sein Kollege vor dem Schlusspfiff der regulären Spielzeit, gegen Christoph Weber einen ganz feinen Reflex auspackte und so die knappe Führung der Zirndorfer hielt. Kurz danach musste der Schwaiger Sturmführer dann aber vom Feld geführt werden und konnte wegen seines Knies nicht mehr weitermachen. Einen Konter setzte Schwaig noch vor dem Pausenpfiff, den Ismail Yüce aber neben das Tor setzte. Die zweite Hälfte der Extra-Time sorgte dann doch noch für die Entscheidung. Nach einer feinen Flanke von der linken Seite schraubte sich Andreas Liedel nach oben und vollendete gekonnt mit dem Kopf ins rechte Eck. Die Gäste antworteten mit wütenden Angriffen, aber meist bekam die Heim-Defensive noch ein Körperteil in die Schüsse und Angriffe. Schwaig musste weiter zittern, auch weil Robin Skach nach einer feinen Vorlage von Ismail Yüce die Entscheidung leichtfertig liegen ließ. Am Ende stürmte auch Zirndorfs Schlussmann Andreas Hofmann, ein Treffer wollte aber nicht mehr fallen, sodass Schwaig nach intensiven 120 Minuten den Aufstieg in die Landesliga feiern konnte.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2024 20:00 Uhr