Alles andere als ein Sieg war Pflicht für den FC Hersbruck. “Wir müssen gewinnen, um den Anschluss nicht komplett zu verlieren”, sagte deswegen auch Daniel Hanisch vor dem Spiel. Viele Verletzte und Abgänge haben dem Hersbrucker Kader doch qualitativ mehr zugesetzt als von vielen gedacht und so hatte das letztjährige Spitzenteam noch null Punkte auf dem Konto. Die Hausherren wollten in ihrem Frühschoppenspiel, das aber ohne Frühschoppen stattfand, einen wichtigen Dreier einfahren und hätten einen Sprung in der Tabelle machen können.
Der in der ersten Hälfte auffällige Constantin Zylka flankt vor den Augen von Nico Steinbinder.
Sebastian Baumann
Die Hausherren begannen besser gegen die Gäste und hatten mit dem auffälligen Constantin Zylka einen Aktivposten auf der linken Seite. Der Außenbahnspieler leitete mehrere vielversprechende Angriffe ein, die erste richtig gute verhinderte Sven Enzensberger, der den Querpass des Diepersdorfers mit dem langen Bein klären konnte. Bei der zweiten Möglichkeit zischte der Schuss knapp rechts am Gehäuse vorbei. Die dritte Möglichkeit saß dann aber. Markus Bauer schickte Oliver Eichenmüller auf die Reise, der vor der Kiste cool blieb und einschieben konnte. Jetzt legte die Heimelf eine kleine Verschnaufpause ein, ehe ein Schuss von Markus Bauer den Hersbrucker Hüter zu einem Blitzreflex zwang. Das Offensivspiel der Gäste beschränkte sich meist auf weite Bälle auf den flinken Robin Frisch, der zwar oft an seinem Gegenspieler vorbeikam, aber nie den Querpass richtig anbringen konnte. So war die beste Chance der Hersbrucker nach einem Standard, allerdings kam Ferdinand Ziegler in der Mitte einen Schritt zu spät. Weil dann Markus Bauer erneut in Sven Enzensberger seinen Meister fand und Robin Frisch im Gegenzug anstatt alleine vor dem Kasten zu schießen querlegte, hielt die knappe Führung der Kicker aus der Scherau. Das sollte sich in der Nachspielzeit ändern. Wieder war es Zylka, der den Ball in die Mitte legte, wo wieder Eichenmüller richtig stand und den Ball mit dem langen Bein ins Tor bugsierte.
Die beiden Doppeltorschützen in einem Bild: Ralf Maas am Ball und Oliver Eichenmüller im Hintergrund.
Sebastian Baumann
Mit zwei Wechseln wollte Daniel Hanisch mehr Bewegung ins Spiel seiner Mannschaft bringen und stabilisierte damit auch gleich die rechte Abwehrseite, die in der ersten Halbzeit die Achillessehne der Gäste war. Allerdings gaben die Hausherren weiter den Ton an. Jannis Hampls Versuch war aber ebenso deutlich vorbei, wie der Schuss von Gabriel Lechner, der nach einer sehenswerten Kurzpasskombination deutlich am Kasten vorbeiging. Nach einer knappen Stunde hatte dann Jannis Hampl den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber am Schlussmann. Danach ging Diepersdorf gefühlt die Luft aus. Immer wieder kam Hersbruck angetrieben vom eingewechselten Tayyip Kara und Max Störzenhofecker näher ans Tor. Das zahlte sich in der 67. Minute aus. Kara spielte perfekt auf Ralf Maas, der eiskalt am herausstürmenden Schlussmann vollendete. Jetzt machte Hersbruck auf und wollte den Ausgleich. Diepersdorf hatte dadurch Konterchancen, spielte diese aber miserabel aus. Und wenn es dann gefährlich wurde, war Sven Enzensberger im Weg. In der 73. Minute scheiterte Markus Bauer mit einem Fernschuss am Schlussmann, der auch im Duell mit Constantin Zylka im Nachfassen der Sieger blieb. Elf Minuten vor dem Ende wurde dann nach einer Kopfballvorlage Tayyip Kara in Szene gebracht, der ins kurze Eck abschloss. Den Schuss hätte der Torwart nie gehalten und hatte Glück, dass ein Mitspieler gerade noch den Fuß dazwischen bekam. Hersbruck drückte weiter und belohnte sich am Ende doch noch. Diepersdorf bettelte förmlich um den Ausgleich und Hersbruck tat dem Heimverein den Gefallen am Ende doch noch. Wieder bekam Diepersdorf den Ball nicht weg, der über Umwege und Max Störzenhofecker zu Ralf Maas kam. Der Kapitän drückte den Ball abseitsverdächtig über die Linie und jubelte danach über den ersten Saisonpunkt des FCH.
Beim Jubeln wird Ralf Maas für seinen Doppelpack umgeworfen.
Sebastian Baumann
Hätte Diepersdorf nicht nach einer knappen Stunde auf Energiesparmodus geschaltet, dann wäre die Heimelf sicher als Sieger vom Platz gegangen. So aber konnte Hersbruck sich ins Spiel zurückkämpfen und holte sich nach den kompletten 90 Minuten einen verdienten Zähler. Der ist in der aktuellen Situation zwar zu wenig, aber für die Moral unheimlich wichtig.
Spielbericht eingestellt am 14.09.2024 18:46 Uhr