Schiedsrichter in der Region: 1200 Einsätze in 45 Jahren für Roland Fertsch! - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 15.12.2025 um 12:00 Uhr
Schiedsrichter in der Region: 1200 Einsätze in 45 Jahren für Roland Fertsch!
Es ist schon beeindruckend und sehr lobenswert, wenn ein Schiedsrichter wie Roland Fertsch seit viereinhalb Jahrzehnten in der heimischen Region Spiele leitet und das Ziel hat, das halbe Jahrhundert vollzumachen. Lesen Sie nachfolgend unter anderem, wo er seinen Schiedsrichterkurs absolvierte und welcher "Schwarzkittel" einst sein Vorbild war!
Von Dieter Koch
Seit 45 Jahren Schiri - Roland Fertsch.
Dieter Koch / anpfiff.info
Herr Fertsch, wie und wann sind Sie Schiedsrichter geworden?
Roland Fertsch: Angefangen hat alles mit meiner Tätigkeit als F- und E-Jugendleiter bei meinem Heimatverein dem TSV Rossach. Da in diesen Altersklassen keine offiziellen Schiedsrichter eingeteilt wurden, nahm ich im Januar 1980 an einem SR-Kurzlehrgang für Jugendleiter teil. Die so gewonnenen Erkenntnisse und regeltechnischen Fallbeispiele waren mir eine große Hilfe bei den von nun an geleiteten F- und E-Jugendspielen. Nach geraumer Zeit reifte in mir der Entschluss, offizieller Schiedsrichter zu werden. Im Herbst 1980 begann der Neulingskurs im Sportheim des VfB Coburg unter dem damaligen Lehrwart Jürgen Glaw. Nach einigen Lehr- und Regelabenden absolvierten ich und andere Neulinge die Schiedsrichterprüfung. Am 17. November 1980 fand die Abschlussprüfung statt. Mit 45 von möglichen 50 Punkten gratulierte Schiedsrichter-Obmann Manfred Korn zum Bestehen und zur Aufnahme in die damals noch eigenständige Schiedsrichter-Gruppe Coburg.


Roland Fertsch appelliert an junge Leute, keine Angst zu haben, um Schiedsrichter zu werden, da sie vollste Unterstützung erhalten.
Gudrun Koch / anpfiff.info
An welche Spiele/Highlights in ihrer langen Karriere denken Sie gerne zurück?
Roland Fertsch: Bei fast 1200 Einsätzen sind mir vor allem in Erinnerung geblieben: 2018 die Einsätze als Schiedsrichter in der Damen-Bezirksoberliga und 2021 als Schiedsrichter in der Damen-Bayernliga. Toll war es auch Linienrichter bei Jugend-Bayernliga und Jugend-Bezirksliga-Spielen zu sein. Ein echtes Highlight gab es noch am 27. Mai dieses Jahres mit dem Relegationsspiel in Gundelsdorf zwischen der (SG) FV Mistelfeld 2/Schwabthaler SV 2 und dem FC Nordhalben 2.

Haben oder hatten Sie national und international Vorbilder bei den  Schiedsrichtern?
Roland Fertsch: Vielleicht früher einmal Dr. Markus Merk wegen seines ruhigen, souveränen Auftreten und Leitung der Spiele.

Haben sich das Spiel, die Spieler, aber auch die Anforderungen an die Schiedsrichter in all den Jahren verändert?
Roland Fertsch: Auf jeden Fall. In meiner Anfangszeit waren die Spieler untereinander beziehungsweise dem Schiedsrichter gegenüber ganz anders eingestellt. Zwar gab es die eine oder andere Meinungsverschiedenheit oder Differenzen - die aber schnell wieder beigelegt waren. Auch der Umgang mit dem Schiedsrichter oder das Verhalten ihm gegenüber war anders,. Ich will mal sagen: respektvoller.


Roland Fertsch (re.) im Gespann mit Stefan Müller (li.) vom SVM Untermerzbach und Schiedsrichter Daniel Seifert (Mi.) vom TSV Pfaffendorf.
Dieter Koch / anpfiff.info

Wie halten Sie sich fit und wie bereiten Sie sich auf Ihre eingeteilten Partien vor?

Roland Fertsch: Groß fit halte ich mich eher weniger und wenn, dann vor dem Spiel nur leichte Dehn- und Streckübungen. Was ich auch nicht mache, ist die Tabellenkonstellation anzuschauen.

Würden Sie etwas an den geltenden Regeln ändern oder verbessern?
Roland Fertsch: Höchstens die Abseitsregelung, wieder zur alten Regelauslegung zurück. Und zwar, dass das Fahnenzeichen schon gleich beim Erkennen der Abseitsstellung erfolgen soll oder muss.

Der Respekt gegenüber den Schiedsrichtern hat - wie auch in der Gesellschaft - abgenommen. Wie stehen Sie dem gegenüber?
Roland Fertsch: Das stimme ich voll und ganz zu. Früher warst du noch der „Herr Schiedsrichter“. Heute wird man schon teilweise vorm Spiel blöd angemacht und das setzt sich dann während und nach dem Spiel fort - egal wie du gepfiffen hast.

Schlussatz von Roland Fertsch!

Roland Fertsch: Abschließend mein Appell, an all die jungen Leute, egal ob Junge oder Mädchen, die mit dem Gedanken spielen, eventuell Schiedsrichter zu werden. Traut euch. Ihr werdet die volle Unterstützung seitens der Vereinigung, ob Obmann, Lehrwart oder langjährigen Kollegen, erfahren. Auch werdet ihr bei euren ersten Spielen von erfahrenen Schiedsrichtern, euren Paten, begleitet, die euch vor dem, während und nach den Spielen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Diese Kollegen werden an der Außenlinie auf die Trainer, Jugendleiter und den Zuschauern Einfluss nehmen, sollten diese euch zu lautstark oder zu intensiv kritisieren.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Schiedsrichter Roland Fertsch, wünscht ihm noch einige Jahre Spaß am Pfeifen, wie auch allen Usern noch eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!





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Gesamtbilanz R. Fertsch

Sp.
Ø
(Sp)
Note
250
563
5
13
4
585
2,3
(37)
2,9


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