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Artikel veröffentlicht am 23.07.2025 um 07:00 Uhr
Was macht eigentlich: Mike Meyer?
Als Wirbelwind war Mike Meyer erst als Linksverteidiger, später dann im Mittelfeldzentrum über viele Jahre beim FC Bayern Kickers ein Erfolgsgarant, darüber hinaus auch für den FSV Erlangen-Bruck, den SV 73 Süd und den ASV Vach im Einsatz. Von einigen schweren Verletzungen gebeutelt, hat der heute 36-Jährige eine zweite sportliche Leidenschaft entdeckt - Grund genug sich zu fragen: "Was macht eigentlich Mike Meyer?"
Von Michael Watzinger
Mike Meyer hat inzwischen seine zweite Sport-Leidenschaft entdeckt und tauschte die Fußballschuhe gegen den Padel-Tennisschläger.
privat
Bereits mit vier Jahren jagte Mike Meyer dem runden Leder hinterher. Trotz seiner recht kleinen Statur fiel der talentierte Linksfuß schon in seiner Juniorenzeit beim SC Germania sofort auf: unheimlich flink, technisch versiert und mit einem feinen Fuß ausgestattet, machte der Rotschopf zunächst in Schniegling auf sich aufmerksam. „Ich wurde immer wieder als kleiner Wirbelwind bezeichnet, bestimmt weil ich aufgrund meiner Größe, meiner Technik, Wendigkeit und Schnelligkeit schwer zu greifen war“, erzählt Meyer in der Rückschau mit einem Lächeln auf den Lippen.

Über die SpVgg Greuther Fürth landete Meyer schließlich in der A-Jugend des FC Bayern Kickers, wo er für viele Jahre eine sportliche Heimat finden und maßgeblich zum Aufschwung der Kleinreuther bis hinauf in die Bezirksliga beitragen sollte. Längst zu einem absoluten Leistungsträger herangereift, suchte der damalige Flügelspieler beim FSV Erlangen-Bruck eine neue sportliche Herausforderung und sammelte Erfahrungen in der Bayernliga, ehe er über den SV 1873 Süd noch einmal zu den Kickers zurückkehrte und schließlich seine Laufbahn beim ASV Vach in der Landesliga beendete. „Zu der Zeit hat mein Cousin, Daniel Uttinger, in Vach gespielt. Es war schon immer unser Traum, einmal gemeinsam auf dem Platz zu stehen - umso schöner war es, als es dann am Ende wirklich geklappt hat. Zwischenmenschlich war das für mich natürlich noch mal ein absolutes Highlight!“

Der ASV Vach sollte die letzte Station in der Laufbahn von Wirbelwind Mike Meyer (in rot) sein. In Mannhof erfüllte sich der Mittelfeldmann einen lang gehegten Traum und stand erstmals mit Cousin Daniel Uttinger gemeinsam auf dem Feld.
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Erfolgreiche Jahre und entstandene Freundschaften

Geht der Blick nun, gut fünf Jahre nach dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere, zurück, so blickt Meyer auf einige glückliche Momente zurück: "Als großes Highlight würde ich schon unseren ersten Bezirksliga-Aufstieg mit Bayern Kickers sehen, als wir vor über 1000 Zuschauern auf dem Gelände des SV 1873 Nürnberg-Süd gegen Cagrispor ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gewonnen haben. Auch unsere gesamte Futsalreise bis hin zum Final-Four-Turnier am Nürburgring und die damit verbundene Deutsche Vize-Meisterschaft im Jahr 2011 war etwas wirklich Unvergessliches! Für mich persönlich war es auch der Gewinn des Toto-Pokals mit BaKi bei meinem Jugendverein SC Germania... Es gab wirklich viele schöne Momente!" Mehr noch als die reinen sportlichen Erfolge genoss Meyer aber die zwischenmenschlichen Beziehungen: "Gerade bei Bayern Kickers hatten wir eine unheimlich tolle Truppe beisammen, haben uns wahnsinnig gut verstanden und waren richtig gute Freunde - Freunde fürs Leben! Das ging weit über den Sport hinaus. Dieses Miteinander und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl waren neben der reinen Leidenschaft für den Fußball das, was ich so unglaublich geliebt habe."

Mit dem FC Bayern Kickers konnte Mike Meyer (am Ball) einige Erfolge feiern. Besonders glücklich zeigt sich der heute 36-Jährige in der Rückschau aber auch über die entstandenen Freundschaften.
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Verletzungen als ständige Begleiter

Trotz der vielen schönen Erinnerungen, der Blick zurück ist nicht nur strahlend - zu oft warfen den talentierten Techniker und Freistoßspezialisten während seiner Laufbahn schwere Verletzungen aus der Bahn - drei Kreuzbandrisse zwischen 2010 und 2013 taten nicht nur körperlich weh, sondern auch psychisch: "Das waren schon unheimlich schwierige Zeiten, weil man das, was man liebt, für lange und auf unbestimmte Zeit nicht mehr machen kann. Man vermisst die Mitspieler, den Fußball an sich", gibt Meyer Einblicke in sein damaliges Seelenleben. Und doch, ein Ende der Laufbahn kam für ihn nicht infrage. Er stellt klar: "Es war für mich zu dem damaligen Zeitpunkt einfach unmöglich, mit Mitte 20, mit dem Fußballspielen aufzuhören. Ich wollte weiter Teil eines Teams, Teil des Ganzen sein, denn es hat mir so sehr viel bedeutet!" Also kämpfte sich Meyer immer wieder zurück und war stets eine feste Größe, auch wenn die Knieprobleme seine ständigen Begleiter bleiben sollten. 2020 dann erlitt der quirlige Mittelfeldantreiber im Diensten des ASV Vach beim Training in der Soccer-Halle einen Teilriss seines künstlichen Kreuzbandes - gepaart mit der damaligen Corona-Zwangspause war es das endgültige Ende seiner Fußball-Laufbahn.

Vom Verletzungspech blieb Mike Meyer während seiner Laufbahn leider selten verschont.
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Auf zu neuen Ufern - Tausche grünen Rasen gegen Käfig!

"Ich habe während der Pause dann mit Power-Lifting angefangen, vor allem um meine Oberschenkelmuskulatur zu stärken. Ich habe zuvor auch Fitness betrieben, aber diesmal bin ich etwas mehr hängen geblieben - man fällt nach dem Karriereende schon ein Stück weit in ein Loch. Ich habe ja schließlich über 30 Jahre lang Fußball gespielt und das ist plötzlich weggebrochen. Also habe ich schon nach anderen Dingen gesucht, die mich so ausfüllen und packen können. Letztendlich habe ich mich dann aber bei der Vorbereitung auf einen Wettkampf am Rücken verletzt. Und so habe ich mich dann weiter umgesehen"
, erklärt Meyer.

Und so kam es, dass der heute 36-Jährige sich im September 2023 mit Freunden zum Padel-Tennis verabredete - und sofort Feuer fing! "Mit meinem Kumpel Flo Erk und meinen Cousins Michi und Dani Uttinger haben wir das einfach mal ausprobieren wollen. Und dann hat es mir von Beginn an wahnsinnig gut gefallen! Wir sind dann zwei bis drei Mal im Monat gegangen und der Sport hat mich immer mehr fasziniert. Das Besondere ist aus meiner Sicht, dass er zwar einerseits recht einfach zu lernen, aber umgekehrt trotzdem sehr facettenreich ist. Außerdem gibt es inzwischen eine tolle Padel-Community, was mich von der Gemeinschaft her an die Fußballzeit erinnert. Inzwischen bin ich Bestandteil einer Mannschaft, trainiere bis zu viermal die Woche und nehme auch an Turnieren teil. Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal einen Sport finde, der mich so packt wie der Fußball - aber ich habe ihn tatsächlich gefunden. Gleichzeitig möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner Frau Christina für ihre Unterstützung und Geduld bedanken, schließlich räumt sie mir nach der Fußballzeit erneut viel Freiraum für das Padel-Tennis ein", sprudelt es förmlich aus Meyer heraus.

Einen anderen Ball im Blick: Mike Meyer hat inzwischen seine Leidenschaft für das Padel-Tennis entdeckt. Seit September 2023 wirbelt er nun im Käfig statt auf dem grünen Rasen umher.
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Mehr als nur ein Hobby

Meyer tauschte die Fußballschuhe gegen den Padel-Tennis-Schläger und ist inzwischen ein fester Bestandteil der Padel-Szene. Als nun eine berufliche Veränderung anstand, machte er Nägel mit Köpfen: Er machte inzwischen sein Hobby zum Beruf und wird bei der Firma PadelCity, die bereits unter anderem in Fürth einen Standort betreibt und im Laufe des August auch in der Soccerhalle in Eltersdorf Courts eröffnen wird, Sportlicher Leiter und Trainer. "Ich freue mich schon riesig auf die neue Aufgabe, werde hauptsächlich in Eltersdorf organisatorisch tätig sein und dort auch Trainerstunden abhalten. Seit 2014 habe ich beruflich fast ausschließlich im Home-Office gearbeitet - ich kann es kaum erwarten, wieder unmittelbar mit Menschen zu tun zu haben", freut sich Meyer auf seinen neuen Job, den er zum 1. August antreten wird.

Dabei kann er es kaum erwarten loszulegen: "Ich kann wirklich jedem nur empfehlen, Padel-Tennis zumindest mal auszuprobieren. Es ist für alle Altersklassen geeignet, gerade zu Beginn geht die Lernkurve steil nach oben und es macht einfach riesigen Spaß! Den einen oder anderen Fußballer habe ich es schon ausprobieren sehen und erfahrungsgemäß haben die ein ziemlich gutes Ball- und Raumgefühl. Schön finde ich persönlich auch, dass man Padel immer im Doppel spielt, da kommt der Teamgedanke auch nicht zu kurz!"

Keine Frage, Mike Meyer hat seine zweite sportliche Leidenschaft definitiv gefunden!

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Steckbrief M. Meyer

Mike Meyer
Alter
36
Familie
verheiratet
Nation
Deutschland
Größe
168 cm
Gewicht
68 kg
Starker Fuß
Linksfuß


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Spielerstationen M. Meyer


Saisonbilanz M. Meyer

 
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