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Artikel veröffentlicht am 27.06.2025 um 06:30 Uhr
Meister SG Bärnau/Thanhausen 2: Im Premierenjahr direkt zur Meisterschaft
Meister im Premierenjahr – aber kein Aufstieg: Die SG Bärnau/Thanhausen II krönt eine perfekte Saison in der A-Klasse 5 mit dem Titel, bleibt aber bewusst in der Liga. 14 Siege, null Niederlagen und ein Team, das aus Skepsis Zusammenhalt formte. Die Entscheidung gegen die Kreisklasse war rational – die sportliche Leistung bleibt dennoch ein echtes Ausrufezeichen.
Von Thomas Schrems
Ein Titel im ersten gemeinsamen Jahr – und trotzdem kein Aufstieg: Die SG Bärnau/Thanhausen II hat mit ihrer Premierensaison ein klares sportliches Ausrufezeichen gesetzt und sich die Meisterschaft in der A-Klasse 5 gesichert. Mit 14 Siegen, zwei Unentschieden und keiner einzigen Niederlage legte das Team eine makellose Spielzeit hin, die sich so wohl kaum jemand hätte ausmalen können. Drei Spieltage vor Schluss machte die Mannschaft von Trainer Andreas Ott alles klar – beim direkten Verfolger in Falkenberg setzte es ein souveränes 2:0. Dass eigentlich ein Punkt gereicht hätte, war spätestens nach dem Doppelpack von Markus Schedl nur noch eine Randnotiz. Aus einem Rechenspiel wurde eine Meisterleistung. Und das in einer Saison, die ursprünglich als klassisches Findungsjahr geplant war. „Gerade mit Bärnau und Thanhausen – da gab es sicher von einigen Alteingesessenen Diskussionen, ob man wirklich zusammengehen sollte“, blickt Ott auf die Anfänge zurück. Doch was sich schnell zeigte: Das neu formierte Team funktionierte – auf und neben dem Platz. Führungsspieler wie Michael Schaller übernahmen Verantwortung, organisierten die Defensive und gaben der Mannschaft Struktur. Klaus Weidl, im Vorjahr noch Stammkraft der Ersten, ging voran und zeigte laut Ott „ein überragendes Spiel gegen Falkenberg“. Mit Patrick Schwamberger sorgte ein Impulsgeber aus Thanhausen für offensive Momente, Jürgen Kraus fand nach Verletzungspause stark zurück und brachte sich regelmäßig ein. Und nicht zu vergessen: die Spieler, die sich zwischen erster und zweiter Mannschaft bewegten – wie Dominik Gühl, Markus Schedl oder Trainer Ott selbst, die ihre eigenen Ambitionen dem Mannschaftserfolg unterordneten.

Andreas Ott (re.) hat die SG Bärnau/Thanhausen zu einer verschworenen Einheit geformt.
anpfiff.info

Vernunft walten lassen

Genau dieser Zusammenhalt wurde zur Grundlage des Erfolgs. „Ein großes Kompliment an alle Spieler, die sich zurückgenommen haben – zugunsten der Mannschaft und der Vereine“, so Ott weiter. Umso überraschender kam für viele die Entscheidung, das Aufstiegsrecht nicht wahrzunehmen. Denn sportlich wäre der Weg in die Kreisklasse frei gewesen. Doch man entschied sich bewusst dagegen – aus nachvollziehbaren Gründen. Da auch die erste Mannschaft der SG in der Kreisklasse spielt, hätte die Zweite in die Kreisklasse 3 wechseln müssen, mit Auswärtsspielen unter anderem in Weißenstadt. „Von Bärnau aus fährst du da halt mal 50 Minuten. Das ist schon eine harte Nummer – mit Spritkosten und allem, was dazugehört“, hatte Ott schon früh betont. In einer Sitzung wurde schließlich gemeinsam beschlossen: Die SG Bärnau/Thanhausen II verzichtet auf den Aufstieg, um die Verzahnung mit der Ersten nicht zu gefährden und den Aufwand für alle Beteiligten in Grenzen zu halten. Die sportliche Bilanz aber bleibt – und die ist beeindruckend. Eine neue Mannschaft, die sich innerhalb weniger Monate zu einer Einheit formte, konstant punktete und am Ende verdient ganz oben stand. Es ist ein Titel, der vielleicht nicht mit dem Schritt in die nächsthöhere Liga gekrönt wird – aber mit dem Bewusstsein, in kürzester Zeit etwas Besonderes geschaffen zu haben. Die SG Bärnau/Thanhausen II ist nicht nur Meister der A-Klasse 5, sondern auch ein gelungenes Beispiel dafür, wie aus Skepsis Gemeinschaft wird – und aus einem Findungsjahr eine Erfolgsgeschichte.

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