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Artikel veröffentlicht am 05.05.2025 um 13:45 Uhr

Ungewollter Sofa-Meister: ETSV Würzburg 2 kehrt zurück in die Kreisklasse

Das hatten sich die ETSV-Kicker anders vorgestellt. Gebührend wollten sie am Sonntagnachmittag ihre Saison krönen und entsprechend begießen. Doch der eigentliche Gegner DJK Würzburg 2 machte den Adlern mit seiner Spielabsage einen Strich durch die Meisterrechnung. So fanden die ersten spontanen Meisterfeierlichen bereits am Samstagabend statt.

Von Alexander Rausch

Gemeinsam ging es am Sonntag an die Frankenwarte, wo der Kontrahent aus Bergtheim spielte.

privat

Alles war gerichtet. Die Meister-Shirts besorgt, der Sekt und das Bier kalt gestellt, am Montag frei genommen. Mit einem Erfolg gegen die bereits abgestiegene DJK Würzburg 2 wollten die kleinen Adler im heimischen Nest ihr fulminantes Meisterstück machen. Doch die Zellerauer dämpften die Vorfreude bereits am Freitag und erstickten sie endgültig am Samstagnachmittag. „Sie haben uns angerufen und meinten, dass sie möglicherweise keine Mannschaft stellen können. Das war ein Schock. So wollten wir nicht Meister werden“, berichtet Matthias Neuhäuser über die erste Kontaktaufnahme der DJK-Verantwortlichen. Am Samstagnachmittag sagten die Grün-Weißen die Partie dann wegen Spielermangels ab. Auf mögliche Lösungsvorschläge, damit das Spiel doch stattfindet, gingen die Zellerauer nicht ein.

Spontane Feierlichkeiten in der Innenstadt

Eine bittere Nachricht für die ETSV-Reserve, der damit ihr Meisterspiel und die verdienten Feierlichkeiten verwehrt bleiben sollten. Die Enttäuschung darüber war auch dem Übungsleiter anzumerken: „Das war sehr schade. Wir hatten uns alle auf Sonntag gefreut, wollten gemeinsam den Titel feiern.“ Den DJK-Coach nahm er dennoch in Schutz, schließlich sei der wahrscheinlich die traurigste Person, da ihm die Spieler nicht zur Verfügung standen.

So galt es, das Beste aus der Situation zu machen. Mit dem Nichtantritt der DJK-Zweiten und der damit verbundenen Punkte-Gutschrift waren die kleinen Adler nun Meister. „Ich habe die Nachricht am Samstag gegen 19:00 Uhr in die WhatsApp-Gruppe gestellt. Eine Stunde später haben sich die ersten getroffen. Um 21:00 Uhr saßen wir mit rund 15 Jungs im Jenseits“, berichtet Matthias Neuhäuser vom Beginn eines feucht-fröhlichen Abends, der lange andauerte und an dem die Blau-Weißen den Frust schnell vergaßen.

Die ETSV-Kicker feierten am Samstag im Würzburger Jenseits.

privat

Famose Runde nach dem Abstieg aus der Kreisklasse

Und auch den Sonntag – dann bereits in Meister-Shirts – wussten die Meisterkicker zu zelebrieren. Mit Bollerwagen und Bier ging es zur Frankenwarte, um die Partie des Zweiten aus Bergtheim beim SoccerClub Würzburg zu schauen. „Auch da waren wir wieder rund 20 Spieler. Das zeigt den Teamgeist der Mannschaft“, genoss der ETSV-Spielertrainer die spontanen Zusammentreffen mit seinen Jungs, die eine herausragende Runde gespielt hatten.

Er und Oliver Ziegler brachten den Absteiger schnell wieder in die Spur. Trotz miserabler Vorbereitung waren die Adler früh mittendrin im Aufstiegskampf. Während die durchaus starke Konkurrenz aus Oberdürrbach, Kist oder Lengfeld regelmäßig Zähler liegen ließ, punkteten die Blau-Weißen konstant. Nur der SV Bergtheim wusste Paroli zu bieten. Zur Winterpause stand die Elf von Ex-ETSV-Spielertrainer Daniel Zschalig sogar ganz oben. Doch seine ehemaligen Jungs legten eine starke zweite Saisonhälfte hin und distanzierten den Kontrahenten spätestens im direkten Duell eindrucksvoll.

„Es war eine sehr ausgeglichene Liga. Viele Gegner waren schwierig zu schlagen. Der Sieg gegen Bergtheim war natürlich überragend. Besonders die Art und Weise“, lobt der scheidende Übungsleiter. Die Moral und der Teamgeist seien über die gesamte Spielzeit bemerkenswert gewesen. Das habe die Mannschaft durch die Saison getragen – und nun auf direktem Weg in die Kreisklasse zurückgeführt.

anpfiff.info gratuliert herzlich zum Titelgewinn.