Von Johannes Jung
Alles wie gehabt. Die Gastgeber haben die Spendierhosen an und lassen den Gegnern etwas zukommen. Der einzige Unterschied zu den bisherigen Heimspielen der Rückrunde bestand darin, dass die Mannschaft ihre kollektive "Auszeit" bereits in der ersten Halbzeit nahm und nach dem Wechsel erst ein deutlich höheres Niveau erreichte. Zu Beginn der Partie waren die Gastgeber geistig noch nicht präsent. Der BSC war von allem Anfang hellwach und konnte seine dritte Chance durch den völlig ungedeckten Clausnitzer zur verdienten Führung nutzen. Wenig später forderten nicht wenige Hersbrucker Strafstoß nach einem vermuteten Foul an Andreas Schimpfhauser, den der Schiedsrichter nicht gab - zu Recht wie sich später ergab. Auch in der Folgezeit wurde die Hintermannschaft des 1. FCH des Erlangers Clausnitzer nicht Herr, der ständig für Unruhe sorgte. Nach einem Schuss dieses Spielers knapp neben das Hersbrucker Tor, gab es die erste wirklich gefährliche Situation vor Hartlehnert, doch
Petrit Djonbalic fand im Erlanger Torwart seinen Meister. Als nach einem Einwurf erneut Clausnitzer am schnellsten reagierte und Martin Tschinkel zum 0:2 mit einem klugen Heber überwand, war die Hersbrucker Defensive erneut nicht Herr der Lage. Nach einem eher harmlosen Fernschuss von Volkan Örken kam der erste gelungene Hersbrucker Angriff: André Distler legte für Schimpfhauser durch, der überlegt zum 1:2-Anschluss einnetzte. Nach dem Wechsel kam die beste Zeit der Platzherren. Jetzt endlich ließ man Ball und Gegner laufen (warum erst jetzt?) und drängte den BSC in dessen eigene Hälfte zurück. Doch die Gastgeber nahmen den Begriff
"Brechstange" wohl zu wörtlich und schlossen die meisten Angriffe zu überhastet ab. Auch etwas Pech kam dazu, als Distlers Ball noch von der Linie gekratzt wurde. Auch der wiedergenesene Stephan Richter - erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt und mit beeindruckendem Comeback - fand in Hartlehnert seinen Meister. Als Distler eine sogenannte tausendprozentige Chance liegenließ, bedeutete dies gleichzeitig das Ende der Hersbrucker Feldüberlegenheit. Die Gäste fanden wieder ins Spiel zurück und konnten erneut durch Clausnitzer ihre erste nennenswerte Aktion der zweiten Halbzeit zum 1:3-Endstand verwerten, da weder Schimpfhausers Kopfball auf Flanke des guten René Bongers noch ein versuchter Seitfallzieher des Erlangers Dydowicz ihr Ziel fanden. So blieb es beim etwas glücklichen, insgesamt aber nicht unverdienten Sieg der Gäste.
Spielbericht eingestellt am 15.05.2011 18:28 Uhr