Die Baiersdorfer kamen mit einem 0:0 gegen den FSV Stadeln nach Erlangen-Bruck gereist und hätte in der Vorwoche gut und gerne auch gewinnen können. Der Tabellenvorletzte der Landesliga Nordost hat sich noch nicht aufgegeben und wollte im Derby gegen den FSV etwas mitnehmen - in dem Wissen, dass es bei den Bruckern nach der Winterpause nicht so gut läuft. In vier stattfindenden Partien gewann das Team von Coach Philip Messingschlager nur ein Mal und hat damit im Aufstiegskampf abreißen lassen.
Generationen-Duell. Der 38-jährige Hakim Graine schirmt den Ball gegen den 21-jährigen Aydin Rastoder (hi.) ab. Bruck hatte ein wenig die Nase vorn im Mittelfranken-Derby des Spielkreises Erlangen-Pegnitzgrund.
Uwe Kellner
Die Hausherren hatten mehr Ballbesitz, aber Baiersdorf ließ sich davon nicht hinten einschnüren. Zwar kam der FSV hin und wieder über die Seite, vornehmlich links, hinter die Abwehrkette, erwischte den BSV aber niemals unsortiert, so dass das letzte Zuspiel immer in einem Abwehrbein hängen blieb. Ein einziges Mal, dieses Mal ging es durch die Schnittstelle zwischen den Innenverteidigern, wurde Nikola Milovski per Steckpass gefunden. Der Brucker tauchte alleine vor Gästekeeper Enis Izbudak auf, scheiterte aber im Eins-gegen-eins am stark reagierenden Schlussmann. Eine Führung hätte den favorisierten Hausherren aufgrund der bisherigen Spiele nach dem Winter sehr gut getan, aber sie fiel nicht. Auch Nikola Milovskis Schuss aus 18 Metern zischte knapp am Pfosten vorbei. Das Spiel war relativ emotionslos für ein Derby, oder man nennt es: die Spieler verhielten sich diszipliniert. Als die Brucker kurz vor der Pause noch einen Eckball zugesprochen bekamen, klärte Baiersdorf und der Ball landete bei Sturmspitze Tim Basener. Der Angreifer drückte im Zweikampf zwei Verteidiger auf die Seite und schoss einen hohen Ball aufs Tor, der über den am Elfmeter-Punkt platzierten Torhüter flog und im Netz zum 0:1 landete. Ein schönes Ding gegen den Ex-Verein. Danach wurde gar nicht mehr angepfiffen und es ging direkt in die Kabine.
Schiedsrichter Niklas Bornhorst zeigt BSVler Sebastian Fischer eine Zeitstrafe an. Während der Unterzahl kassierte Baiersdorf den Ausgleichstreffer nach einer Eckballvariante.
Uwe Kellner
Im zweiten Durchgang erhöhten die beiden Team die Intensität in den Zweikämpfen. Direkt nach Wiederanpfiff holte sich Brucks Luca Schindler einen gelben Karton ab. Nur wenige Minuten später packte sich Sebastian Fischer den auffälligsten Brucker, Nikola Milovski, und gab ihm einen Tritt auf den Knöchel mit. Es kam zu einer Rudelbildung und einer Zeitstrafe gegen den Baiersdorfer Innenverteidiger. Die Überzahl nutzten die Brucker zu einer Drangphase. Mit zehn Mann kam Baiersdorf nur noch schwerlich aus der eigenen Spielfeldhälfte. Patrick Schmidt warf seinem Gegenspieler Nikola Milovski Schauspielerei vor und sah ebenfalls Gelb wegen "des ständigen Gelabers", wie es der Schiedsrichter nannte. Bruck drückte und hatte eine kleine Eckballserie. Kurz vor Ende der Zeitstrafe führte der FSV einen Eckstoß kurz aus, Alexander Piller kam aus guter Position zum Flanken und Sasa Visnjic köpfte zum 1:1 ein. Eine Minute nach dem Ausgleich durfte Baiersdorf wieder auffüllen. Bruck blieb die spielbestimmende Mannschaft. Baiersdorf fand in der Offensive nicht mehr statt und mit fortlaufender Spielzeit merkte man den Gästen an, dass sie mit dem Unentschieden leben können. Eine nennenswerte Torchance bekamen die Brucker nicht mehr zustande, so dass das Spielkreis-Derby mit einem Unentschieden endete, das in Ordnung ging.
Brucks Malik Pankey (li.) geht ins Laufduell mit Baiersdorfs Aydin Rastoder. Die Hausherren setzten am Ende alles auf Sieg, aber der BSV hatte keine allzu große Mühe, das Unentschieden über die Zeit zu bringen.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 06.04.2025 18:25 Uhr