Gefühlt als leichter Favorit ging die Heimelf in die Partie, weil der Jahn nach der Winterpause bisher einen sehr stabilen Eindruck hinterlassen hatte. Trainer Andi Mönius wollte aber im Vorfeld nicht von einem Sieg sprechen, sondern nur von einer guten Leistung seiner Mannschaft. “Wir wollen einfach so weitermachen wie bisher. Eine gute Balance in der Offensive und Defensive wird entscheidend sein. Im Flow bleiben und die guten Leistungen der vergangenen Spiele auf den Platz bringen, dann haben wir gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden”. Die Gäste, die sich letztmals 2012 das Forchheimer Stadtderby geschlagen geben mussten, haben im Gegensatz zum Jahn einen sehr durchwachsenen Rückrundenstart hingelegt. “Die Tabelle blenden wir mal aus, denn es geht jetzt rein um das Derby an sich. Ich hoffe deshalb, dass wir unsere übliche Derby-Form abrufen können”, sagte deswegen auch Trainer Tobias Eisgrub vor dem Spiel, denn durch das erneute Unentschieden des Tabellenführers aus Großschwarzenlohe konnte der SVB den Abstand nach oben in der Tabelle mit einem Sieg auf drei Zähler verringern.
Im letzten Moment kann Keeper Bezold gegen den Schuss von Jonas Weber retten.
Sebastian Baumann
Bei den Gästen setzte sich Tobias Eisgrub aus taktischen Gründen auf die Bank, was möglicherweise auch am starken Wind lag und der Trainer so mehr Kopfballstärke im Mittelfeld haben wollte. Mit dem böigen Wind hatte vor allem die Heimelf so ihre Probleme, die Buckis machten aus der Not eine Tugend und knallten einfach jeden Ball weit nach vorn, wo Julian Friedhelm den Windhund gab und immer wieder gesucht wurde. Die erste Chance hatte auch der schlaksige Stürmer der Buckis, der den Ball nach einem weiten Schlag aber nicht richtig traf. Zwei Minuten nach der ersten Chance klingelte es dann aber im Kasten der Hausherren. Jonas Weber wurde von Luis Beck nach einem weiten Schlag nur unzureichend gestoppt und scheiterte an Schlussmann Bezold. Der Stürmer blieb aber am Ball und wurde dann doch geblockt. Die Pille landete bei Julian Friedhelm, der das richtige Näschen für die Situation bewies und den Ball sehenswert in den linken Winkel aus knapp 18 Metern schob. Bis auf eine Kreise-Chance, bei der Keeper Bischoff aber im bedrohten Eck war, hatte nur der Gast Möglichkeiten. Tobias Lösel scheiterte mit einem, Schlenzer am Schlussmann, dann hatten die Buckis nach einer Ecke eine Dreifachchance. Aber immer wieder bekam der Jahn doch noch den Fuß zwischen die Schüsse, zuletzt scheiterte Friedhelm am Hüter. Lösel und Friedhelm sorgten noch einmal für Gefahr, ansonsten passierte nichts mehr, mit Ausnahme der Heimelf, die mit ihrem eigenen und holprigen Geläuf so ihre Schwierigkeiten und immer wieder bei Kerzen in Strafraumnähe produzierten.
Die Buckis jubeln, Luis Beck ist bedient.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit hatte der Jahn den Wind auf seiner Seite, versuchte es aber weiter mit Flachpässen. Richtig gefährlich wurde es dadurch nur selten, kein Wunder, dass der erste Abschluss von Kevin Fuhrmann harmlos war. Gefährlich wurde es aber mit Windunterstützung immer bei Ecken, die von Nico Geyer getreten immer wieder durch den Strafraum segelten. Doch irgendwie bekam Felix Bischoff im Kasten doch immer noch die Fäuste hin. Buckenhofen stand hinten sicher und beschränkte sich auf die Defensive. Bis auf einen Standard in der 59. Minute, den Lucas Schmittschmitt traumhaft über die Mauer ins kurze Eck löffelte. Bezold war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Keine fünf Minuten später wurde es aber wieder spannend. Jetzt verteidigte der Gast schlecht einen langen Ball gegen Nico Geyer, der den Ball zwar nicht richtig traf, aber ins Tor kullerte. Danach fiel dem Jahn aber gar nichts mehr ein biss auf ein paar Wind-Ecken und zwei Gegenstöße von Niklas Held, der aber zweimal seinen Meister in Felix Bischoff fand. Bemerkenswert: Beim zweiten Versuch hatte der Referee erst auf Abstoß entschieden, fragte aber den Schlussmann, der fair blieb und die Forchheimer Ecke doch noch ermöglichte. Bis auf einen Geyer-Freistoß kam vom Jahn nicht mehr viel, sodass die Gäste wie so oft in letzter Zeit gewannen.
Resolut gewinnt Lucas Eisgrub (rechts) das Duell gegen Simon Kreisel.
Sebastian Baumann
Die einen spielten mit einfachen Mitteln Kick-and-Rush die anderen kombinierten mehr oder wenig gut. Kein Wunder, dass es ein langweiliges Derby war, in dem die etwas aktivere Mannschaft der Sieger wurde. Derbys liegen dem Jahn irgendwie nicht, Forchheim hätte deutlich mehr Engagement an den Tag legen müssen, um zumindest noch den Ausgleich erzielen zu können. So langte dem Tabellenzweiten eine durchschnittliche Leistung zum Sieg.
Spielbericht eingestellt am 29.03.2025 18:26 Uhr