Vor dem Derby gegen den Jahn warnte Trainer Philip Messingschlager vor den Gästen. "Gegen den Jahn haben wir uns schon im Hinspiel sehr schwergetan, das Spiel hätte damals auch gut und gern in eine andere Richtung kippen können.", sagte der Spielertrainer, der selbst als rechter Verteidiger in der Viererkette agierte. Bei den Hausherren musste Messingschlager umbauen, weil Kapitän Anton Gnerlich eine Sperre abbrummen musste. Zusätzlich stellte der Chefanweiser seinen Co-Trainer als schnelle Spitze ins Sturmzentrum. Die Gäste hatten zuletzt mit einem Feldspieler im Kasten antreten müssen. Dieses Mal spielte Tim Hofmann aber wieder als linker Außenverteidiger, dafür kehrte Ersatzkeeper Nico Jäger für den verletzten Tom Bezold ins Tor zurück. Zu dem Torwartproblem spielte der Jahn ziemlich enttäuschend im letzten Derby gegen Baiersdorf. “Unser Auftreten gegen Baiersdorf war komplett enttäuschend. Es geht um die Art und Weise, mit der ich überhaupt nicht einverstanden war. Wir haben diese Woche die Intensität hochgeschraubt, bis auch der Letzte verstanden hat, was man braucht, um in Bruck zu bestehen“, sagte dementsprechend Trainer Andi Mönius vor dem Spiel.
Samuel Arles wird von Kevin Fuhrmann verfolgt. Alres sollte später treffen.
Sebastian Baumann
Die erste Halbzeit gehörte den Brucker, die von Beginn an Dampf machten. Gleich nach zwei Minuten musste die Jahn-Defensive in höchster Not klären, danach wackelte Alex Piller seinen Gegenspieler aus und verfehlte abgefälscht das Tor. Die Sturmspitze zog knappe fünf Minuten später das Tempo an, marschierte vor das Gehäuse, schloss dann aber zu zentral ab. Weil dann auch Sasa Visnjic einen Standard per Kopf nicht auf den Kasten brachte, stand es weiter 0:0. Der Jahn kam danach etwas besser in die Partie, aber bis auf eine Kopfball-Bogenlampe von Patrick Hoffmann nach einem Standard wurde es nicht gefährlich. Besser machte es danach der FSV. Nach einem Steilpass auf Alex Piller marschierte dieser auf den Kasten, brachte den Ball aber nicht am prächtig reagierenden Schlussmann vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später machte es Samuel Arles besser und flankte perfekt auf Nikolas Milovski, der den Ball in zentraler Position rechts unten volley mit der Innenseite verwandeln konnte. Bruck setzte nach und belohnte sich sechs Minuten später mit dem zweiten Tor. Alex Piller wurde an der Mittellinie scharf angespielt, verarbeitete das Spielgerät aber fein und legte sofort in den Lauf von Samuel Arles, der am Torwart vorbeiging und ins leere Tor einschieben konnte. Wieder fünf Minuten später klingelte es erneut im Kasten des Jahns. Die Forchheimer vergaßen Milovski in der Mitte, der wuchtig treffen konnte. Im Gefühl des sicheren Sieges wurde der FSV aber schlampig, sodass Simon Kreisel alleine auf den Kasten marschieren durfte und zum überraschenden Anschlusstreffer einnetzten konnte. Damit ging es in die Pause.
Das Duell der Kapitäne: Brucks Visnjic wird von Fabian Hofmann beschattet.
Sebastian Baumann
Der Jahn wechselte, um auf den Außenbahnen einen besseren Zugriff zu bekommen. Eine Maßnahme, die sich sofort auszahlen sollte. Die erste Chance hatte der frisch eingewechselte Christoph Hüllmandel, der den Ball aus knapp 16 Metern aber über den Kasten löffelte. Bruck war noch mit den Gedanken in der Kabine und wurde dann drei Minuten später bestraft, als Nico Geyer zum Anschlusstreffer treffen konnte. Erst danach kam Bruck wieder zurück in die Partie und hatte in Person von Samuel Arles einen Offensivmann, der gleich mehrere dicke Chancen vergab. In der 56. Minute scheiterte der Außenbahnspieler frei vor dem Kasten an einem Reflex von Nico Jäger, der auch in der 70. Minute Sieger blieb gegen den Brucker. Nach 76 Minuten spielte Nikola Milovski den Offensivmann eigentlich perfekt frei und Samuel Arles schaute sich auch den Keeper aus, setzte den Ball aber links am leeren Gehäuse vorbei. Dazwischen hatten Malik Pankey und Alex Piller Schusschancen, die aber nichts einbrachten. Der Jahn versuchte alles und wurde immer offensiver. Gefährlich wurde Forchheim aber nie, ließ aber nach hinten riesige Lücken, die Bruck nicht zu nutzen wusste. Als Nicolas Wolf freigespielt wurde und den Ball herrlich mit der Sohle am Torwart vorbeizog, hatten die Brucker Fans den Torjubel schon auf den Lippen, doch gleich drei Jahnler grätschen für ihren geschlagenen Schlussmann auf der Linie und einer davon rettete in höchster Not. Auch der eingewechselte Fabian Männlein machte es kurz darauf nicht besser und fand auch seinen Meister in Nico Jäger. Das hätte sich fast gerächt, denn nach einem weiten Ball von Pascal Benes knapp vor das Tor, musste Thorben Hochmuth im Kasten Kopf und Kragen riskieren, um an den Ball zu kommen. Der Abpraller irrte durch den Strafraum und ein Brucker bockte einen Forchheimer auf. Doch der Referee ließ weiterlaufen und gab berechtigterweise keinen Elfmeter. Den Schlusspunkt hatte wieder Männlein auf dem Schlappen und schob dieses Mal links am Kasten vorbei.
Malik Pankey köpft den Ball vor Nico Geyer zurück.
Sebastian Baumann
Normalerweise wird so ein Chancenwucher, wie ihn der FSV betrieben hat, bestraft. Doch das schaffte der tapfer kämpfende Jahn, der das Spiel in der ersten Halbzeit zu leicht herschenkte, nicht mehr. Feilt Bruck weiter an der Chancenverwertung und wird effizienter und behebt gleichzeitig die Auswärtsschwäche, dann kann es am Ende der Saison tatsächlich noch zu einem Spitzenplatz langen. Der Jahn muss lernen über 90 Minuten eine konzentrierte Leistung abzurufen und darf nicht einfach die ersten 45 Minuten herschenken.
Spielbericht eingestellt am 09.11.2024 16:55 Uhr