Die Vorzeichen dabei waren klar: Während die Stadelner trotz der Abgänge von Markus Theil und Franz Ell, die dem Spiel als Beobachter beiwohnten, reichlich überraschend in den Abstiegskampf verwickelt waren, konnten die Kasendorfer damit rechnen. Ernsthaft in Abstiegsgefahr waren die Hausherren aber nur selten - erst gegen Saisonende wurde es eng - und dann fielen mit Dominik Schorn, Jochen Hollfelder und Kapitän Thomas Ellner auch noch drei Schlüsselspieler verletzungsbedingt aus. Matthias Surmann auf FSV-Seite musste mit Thilo Abudo und Dominic Cortus zwei etatmäßige Akteure ersetzen.
Sascha Traut (rot) im Duell mit Simon Hösch.
Andreas Bär
Die Kasendorfer, deren scheidender Trainer Markus Taschner die schnelle Pressing-Variante dem abwartenden Fußball vorzog, wurden dabei überraschend schnell belohnt. Nach einem Geldner-Freistoß aus dem Halbfeld nahe der Mittellinie landete das Leder beim spekulierenden Simon Hösch. Der nagelte über das Spielgerät, den Kontakt mit seinem Gegenspieler wertete Schiri Ehwald ohne jegliches Zögern als elfmeterwürdig - zu diesem Zeitpunkt in einem solchen Spiel eine Entscheidung, die nur wenige Unparteiische so treffen würden. Kasendorfs Manndecker Sebastian Wirth war es egal, er wuchtete das Leder zur frühen Führung in die Maschen. Und die Partie lief weiter so, wie es sich die Kasendorfer wünschten. Ein Gesslein-Einwurf landete abgeblockterweise bei Tobias Geldner, der das Leder wenig landesligawürdig - so mancher höherklassige Kicker würde sich das Gefühl für die Situation wünschen - festmachte und punktgenau auf Patrick Dippold weiterleitete. Dessen Bauernköppla in die Gasse erreichte Matthias Pistor punktgenau: Und der versenkte eiskalt. Die scheinbare Vorentscheidung nach nur 20 Minuten. Doch weit gefehlt. Stadeln zeigte sich wenig geschockt und holte zum Gegenschlag aus. Gut für Kasendorf, dass Keeper Sebastian Eck in seinem letzten Spiel für den SSV nach zuletzt einigen schwächeren Spielen einen Sahnetag erwischte. Im Gegenzug des zweiten Tores entschärfte Eck eine höchstkarätige Möglichkeit von Flo Gräf, auch gegen Sascha Traut blieb er Sieger. So sehr sich die spielstarken Mittelfranken auch mühten: Die Kasendorfer Hintermannschaft um die vor allem in der Luft bärenstarken Taschner und Wirth und die radikal ausputzende Doppelsechs um die beiden ebenfalls scheidenden Dippold und Geldner behielten zumeist den Durchblick.
Markus Taschner und Assistent Christoph Wächter bejubeln das entscheidende dritte Tor.
Andreas Bär
Als der verletzungsbedingte gehandicapte Markus Bauer nach dem Pausentee in den Katakomben gebliebene Markus Bauer auch noch ausschied, verlor das Stadelner Offensivspiel seine Wirkung vollends. Riese wechselte die Bahn, Zwingendes nach vorne kam von den Gäste nicht mehr. Auch Kasendorf blieb nach vorne stumpf, musste aber mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken auch nicht mehr tun und konnte abwarten, was Stadeln tat. Torchancen nach der Pause: Quasi nicht vorhanden. Ein Ball von Andreas Pistor, der nach einer Vorlage seines Bruders Matthias das Leder nicht ordentlich traf und an Erk scheiterte und dann der finale Treffer. Nach einem Geldner-Freistoß tauchte Michael Fuchs blank vor Erk auf und vollstreckte eiskalt. Der Rest war Kasendorfer Jubel. Und Stadelner Frust auf die eigene Leistung und Schiedsrichter Ehwald.
Andreas Pistor, Simon Hösch, Dominik Schorn, Tobias Geldner, Jochen Hollfelder und Christoph Wächter mit einer noch zu schlachtenden Sau (unten) - es wird lange dauern in Kasendorf.
Andreas Bär
Durch den Sieg hat Markus Taschner seine dritte Saison in Kasendorf mit dem neuerlichen Klassenerhalt gekrönt. Matthias Surmann und seine Truppe müssen relegieren - gegen wen es geht, wird sich bei der Auslosung morgen in Bogen weisen.
Spielbericht eingestellt am 21.05.2016 22:37 Uhr