Dabei musste Gästetrainer Henrik Schödel einige Umstellungen vornehmen. Mit Strootmann, Raithel, Fischer und Keeper Yilmaz halfen vier Akteure in der A-Klassenreserve aus, Elbl saß vorerst auf der Bank. Positiv: Erstmals nahm Fernando Redondo nach langer Verletzungspause wieder auf der Bank Platz und sammelte erste Einsatzminuten. "Volle Besetzung" konnte Kasendorfs Trainer Markus Taschner vermelden, dessen Hauptaugenmerk nach der letztwöchigen 1:5-Klatsche darauf lag, die kämpferische Note wieder zu stärken.
Michael Fuchs grätscht gegen den anfangs bärenstarken Yannick Schuberth.
Andreas Bär
Was die zahlreichen Zuschauer zu sehen bekamen, war schwere Fußballkost. Kasendorf versuchte sich in offensivem Pressing - tat das recht anständig - aber Selbitz hatte, vor allem über Außenverteidiger Yannick Schuberth und dessen Vorstöße, spielerisch deutliche Vorteile. Nach 20 Minuten kippte das Spiel etwas und Selbitz verlor seine Ordnung. Kasendorf konnte daraus keinen Profit schlagen und blieb nach vorne nahezu komplett harmlos, Selbitz' Torsteher Mario Möschwitzer verlebte eine total ruhige erste Halbzeit. Sein Gegenüber, Sebastian Eck, stand bei zwei Freistößen aus dem Halbfeld im Fokus, parierte diese jeweils spektakulär aussehend um den Pfosten und über die Latte. Glück hatte Eck, dass Maximilian Lang mit einem Kopfball nicht genau zielte (16.) - einen zweiten Versuch von Sebastian Schott pflückte "Eckes" sicher herunter. Der Rest war fußballerische Magerkost auf nicht sonderlich prickelndem Niveau. Und das sollte sich nach der Pause nur unwesentlich bessern.
Ahmed Gezer kommt per Kopf vor Tobias Geldner an den Ball.
Andreas Bär
Es entwickelte sich ein Spiel, geprägt von vielen langen Bällen, mit wenigen Highlights und vielen Pass- und Stockfehlern. Nach einer Schorn-Ecke bugsierte Matthias Pistor das Leder per Kopf auf die Latte (47.) - aber auch diese Szene brachte keine Besserung in die Partie. Immerhin zwei Tore bekamen die Zuschauer noch zu sehen. Als Michael Fuchs gut 20 Meter vor dem Tor von keinem der auf einer Linie agierenden Selbitzer Abwehrmannen attackiert wurde, fasste er ab und wuchtete das Leder unhaltbar in die Maschen. Auf der Gegenseite pennte auch die Kasendorfer Abwehr einmal formvollendet. Ein an sich völlig harmloser Freistoß landete bei Maximilian Lang. Der stand völlig blank alleine vor Keeper Eck, war aber so überrascht, dass er verzog. Glück, dass Manndecker Thomas Mallik am langen Pfosten stand und dort ebenfalls alleine gelassen wurde: Er bedankte sich und lochte ein. Am Rande notiert: Mehrere auf der gleichen Höhe befindlichen Zuschauer bestätigten, dass weder Lang noch Mallik im Abseits standen - die Kasendorfer Abwehr pennte schlichtweg. Den letzten 20 Minuten taten die beiden Tore nicht sonderlich gut. Das Spiel blieb auf seinem überschaubaren Niveau.
Während die Kasendorfer mit nun 36 Zählern den Kopf fast schon aus der Abstiegsschlinge gezogen haben, wollen die Selbitzer ihre glanzvolle Serie ausbauen. Seit inzwischen 14 Spielen sind die Frankenwäldler unbesiegt, spielten dabei mittlerweile sieben Mal remis. Ein Punktgewinn unter der Woche dürfte dabei auch im Kasendorfer Sinne sein. Schließlich gastiert in Selbitz der ASV Veitsbronn, der mit sechs Zählern Rückstand auf den SSV den ersten Relegationsplatz inne hat.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2016 20:35 Uhr