Friesens Trainer Carlo Werner konnte dabei neben den üblichen Verdächtigen auch nicht auf Patrick Sudol und Hannes Nützel zurückgreifen. "Die beiden tun mir richtig weh", so der nach der Saison schon wieder scheidende Friesener Erfolgstrainer, der auf dem besten Weg ist, die Liga noch zu halten. Kasendorfs Markus Taschner konnte bis auf die beiden wieder im Training befindlichen Max Gesslein und Sebastian Wirth seine stärkste Elf ins Rennen schicken.
Nils Firnschild (schwarz) im Duell mit Patrick Dippold.
A. Bär
Von Beginn an zeigte sich dabei ein richtig deutlicher Unterschied. Die Friesener präsentierten sich griffig und bissig, während die Kasendorfer nach dem überragenden Vier-Punkte-Osterwochenende überraschend nervös agierten und mit vielen Stockfehlern aufwartenden. Der entscheidende Punkt dabei: Die Gäste hatten im Mittelfeld ein stetes Übergewicht. Durch die Dreier-Abwehrkette sowieso mit einem Mann mehr im Mittelfeld aufwartend ließ sich Marco Bernegg immer wieder fallen, weshalb die Hausherren zum einen stets hinterherlaufen mussten und zum anderen in der eigenen Hälfte quasi keinen einzigen zweiten Ball zu greifen bekamen. Da Andreas Pistor, fein bedient von Bruderherz Matthias, das Leder über Keeper Fröba aber auch am Tor vorbei lupfte (10.), hatten die Gäste leichtes Spiel. Über ihre erfahrene Offensivriege Zapf, Brandt und Fugmann erspielte sich Friesen immer wieder Vorteile, kam dementsprechend auch zu guten Möglichkeiten. Nach einer knappen halben Stunde dann auch die Führung. SSV-Keeper Sebastian Eck konnte nach einer feinen Kombination über Fugmann und Zapf einen Brandt-Versuch aus 16 Metern noch sicher halten - doch das Leder kam nach einem überflüssigen Ballverlust postwendend zurück und der starke Nico Fröba köpfte einen Zapf-Flankenball punktgenau neben den Pfosten. Doch das war es noch nicht. Es sollte noch schlimmer kommen für die Hausherren. Erst versagten nach einem kapitalen Rückpass der Friesener Matthias Pistor alleine vor Fröba auftauchend die Nerven und er visierte allein vor dem Torsteher auftauchend knapp vorbei, ehe Christian Brandt noch vor der Pause erhöhte. Im ersten Versuch noch mit Pech, das SSV-Spielertrainer Markus Taschner ihn blockte, versenkte er zwei Minuten später. Nach einem feinen Flankenball hielt der einstige Hofer die Spitze hin und erhöhte für seine Farben.
Daniel Grasgruber kommt vor Frank Fugmann ans Spielgerät.
A. Bär
Und auch nach dem Seitenwechsel schien nichts auf Kasendorfer Besserung hinzudeuten. Zwar stellte Markus Taschner um, ließ fortan in einem 4-4-2 agieren, doch die Friesener ließen sich davon nicht beeindrucken. In einer immer fahriger werdenden Partie deutete nichts auf die Wende hin, bis der stärkste Kasendorfer - Rechtsverteidiger Daniel Grasgruber - einen feinen Flankenball auf Matthias Pistor brachte, den dieser per Kopf einnetzte. Die Partie drohte aus dem Nichts zu kippen. Plötzlich war Friesen nervös, nahm Kasendorf das Heft des Handelns mit dem Momentum im Rücken in die Hand. Fünf Minuten nach dem Anschlußtor hatte Tobias Geldner, beim ersten Gegentreffer noch unglücklicher Protagonist, den Ausgleich auf dem Schlappen, doch Fröba parierte seinen Freistoß in höchster Not. Und noch einmal hatte Geldner den Ausgleich auf dem Fuß, doch Versuch ging knapp drüber, nachdem Sekunden vorher Eck im direkten Duell mit Bernegg die Oberhand behielt. Am Ende sollte es für die Kasendorfer nicht mehr reichen. In der Nachspielzeit schaltete sich auch Keeper Eck ins Offensivspiel ein, blieb da aber zweiter Sieger. Christian Brandt luchste ihm das Leder ab und verwandelte zum vielumjubelten Siegtreffer.
Mit drei Siegen im Rücken hofft der SV Friesen jetzt darauf, den direkten Klassenerhalt doch noch realisieren zu können. Die Kasendorfer dagegen trotzen dem Rückschlag und wissen mit einem anständigen Respektsabstand auf die Abstiegsplätze die Niederlage zu verkraften. Am Ende sollte es für Markus Taschner und seine Mannen für den Klassenerhalt zu reichen.
Spielbericht eingestellt am 03.04.2016 21:25 Uhr