Hektisches Treiben vor dem Spielbeginn auf Stadelner Seite. Denn beim warmschießen knickte Gästekeeper Erk um und konnte nicht spielen, so dass Dominik Marstatt im Kasten stand. “Kein Wunder bei dem schlechten Platz”, kommentierte Gästetrainer Berber die Verletzung und wollte mit seiner Mannschaft einen weiteren Dreier einfahren. Denn nach langer Durststrecke konnten die Kicker vom Kronacher Wald in der letzten Woche wieder gewinnen. Telefonisch wurde ein Ersatzkeeper her beordert, der sich auch im Laufe der ersten Hälfte am Platz einfand. Bei der Heimelf setzte Trainer Normann Wagner seinen Stoßstürmer Enrico Cescutti erstmal auf die Bank und brachte Nuhi Sylejmani in der Sturmspitze, der mit seiner Dynamik für Gefahr sorgen sollte. Die weitere Sturmhoffnung, Dennis Dudek, musste ebenso auf die Bank und kam dann in der zweiten Hälfte.
Sven Riese verliert das Kopfballduell gegen den späteren Doppeltorschützen Rafael Hinrichs.
Sebastian Baumann
Das Spiel war ein typisches Kellerduell. Immer wieder versuchten es beide Mannschaften mit langen Bällen und streuten dabei auch öfters einen Fehlpass ein. Vor allem die Taktik, den kleinen Nuhi Sylejmani oft mit hohen Bällen zu füttern, ging nicht auf, denn in der Luft war der körperlich unterlegene Offensivmann ohne Chance gegen die gut stehende Defensive der Gäste, die den besseren Eindruck machten. Immer wieder war es Tim Reischl, der auf seiner rechte Seite gute Szenen hatte und seinen Gegenspieler Timm Raumer ordentlich Probleme machte. Nach und nach bekamen die Brucker die Partie besser in den Griff, spielten aber viel zu umständlich und brachten oft den letzten Ball nicht an. Daraus resultierten auch nur zwei Halbchancen in der ganzen ersten Hälfte. Erst stand Nuhi Sylejmani alleine vor dem Kasten, hatte aber keine Chance, an den aufspringenden Ball zu kommen, weil Keeper Marstatt mit den Fäusten eher am Ball war. Erst in der 37. Minute war es Mario Foth, der einen scharfen Schuss aufs kurze Eck abgab, aber Marstatt konnte den Ball zur Ecke klären. Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings schon 0:1 für die Gäste. Eigentlich war Bruck am Ball von dem Rafael Hinrichs foulverdächtig getrennt wurde. Den anschließenden Einwurf stoppte Florian Gräf dann, aber auch hier hätte der Referee durchaus auf Hand entscheiden können. Danach ging es schnell zu Tim Reischl, der mit einem wuchtigen Schuss Keeper Pröll keine Chance ließ. Kein Wunder, dass sich Trainer Normann Wagner vehement über die Benachteiligung beschwerte. Mit der Führung im Rücken ging es anschließend in die Kabine.
Sven Reischl setzte sich immer wieder gegen Timm Raimer durch, der hier aber klären kann.
Sebastian Baumann
In der Kabine schien Normann Wagner die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn mit einer deutlich besseren Körpersprache kamen die FSVler auf das Feld und drehten binnen weniger Minuten das Ergebnis. Mario Foth schlug einen perfekten langen Ball zu Daniel Arapoglu, der den Ball quer auf den mitgelaufenen David Wägner legte. Der Routinier schlenzte die Pille herrlich ins lange Eck und sorgte gleich für Erleichterung bei der Heimelf. Eine Minute später führte ein ähnlicher Spielzug fast zur Führung des FSV. Dieses Mal war es aber Dennis Dudek, der an Keeper Marstatt scheiterte. Die Brucker drängte den Gast, der nach der Pause nicht wirklich am Platz war, in die eigene Hälfte. Nach einem Drießlein-Standard war es dann Rafael Hinrichs, der eine Unsicherheit von Keeper Marstatt ausnutzen konnte. Der Schlussmann schien sich nicht sicher zu sein, ob er den Ball erreicht und blieb demzufolge stehen, so dass am Ende der Rechtsverteidiger der Heimelf zur umjubelten Führung einnicken konnte. Wiederrum nur zwei Zeigerumdrehungen später verpennten die Gäste erneut einen Standard, aber Arapoglu konnte den Ball nicht an Marstatt vorbeibringen. Wenig später dann eine Szene, die die Gemüter der Gäste zum kochen brachte und Stadeln aufweckte. Simon Drießlein hatte sich klasse den Ball erkämpft von Sven Reischl, der dem davoneilenden Offensivmann von hinten in die Beine trat. Die Ampelkarte war die Folge und auch wenn der Gast aus Fürth mit der Entscheidung haderte, war diese schon richtig. Nun war Stadeln aber auf einmal richtig giftig in der Partie. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Brucker Tor. Dabei hatte der heimische FSV richtig Glück. Erst war es Tim Reischl, der mit einem Schuss nur das Außennetz traf, dann ging der gleiche Spieler an Timm Raumer vorbei, der den Offensivmann im Strafraum am Bein traf. Allerdings blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm genau wie wenig später als erneut Tim Reischl kurz vor dem Sechzehner an Jan Sperber vorbeiging und der sich auch nur mit einem Foul behelfen konnte. Kein Wunder, dass die Stadelner Bank und die Fans nicht gut auf das Gespann zu sprechen war. Wer weiß, wie es aber ausgegangen wäre, wäre nicht Markus Pröll im Kasten gestanden. Cortus hatte erneut Tim Reischl im Starfraum schön freigespielt, aber den Schuss des Nachwuchsmannes konnte der Brucker Keeper sensationell klären. Erst in den Schlussminuten als der Gast alles nach vorne warf, wurde es wieder gefährlich vor dem Stadelner Tor. Enrico Cescutti war es vorbehalten nach einem Pfostenknaller von Simon Drießlein die Vorentscheidung zu erzielen, der wenig später der zweite Treffer von Rafael Hinrichs folgte. Gleichbedeutend mit dem 4:1-Endstand, der doch um mindestens zwei Tore zu hoch ausgefallen war.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2015 17:25 Uhr