Das Spitzenspiel der Landesliga Nordost hätte eine - wenn auch kleine - Vorentscheidung bringen können auf den Meistertitel. Denn bis dato war der Tabellenführer aus Neumarkt ungeschlagen durch die Saison marschiert und wollte diesen Nimbus natürlich auch gegen den frechen Aufsteiger und Tabellenzweiten aus Kornburg wahren. “Wenn wir gewinnen, dann sind es nur noch sieben Punkte Rückstand”, orakelte Gästetrainer Herbert Heidenreich schon vergangenen Woche und machte damit schon die Ambitionen des Neulings klar, der aktuell den zweiten Tabellenplatz verteidigen will - zumindest noch. Dabei vertraute der Ex-Profi exakt der Aufstellung, die auch gegen Bruck im letzten Spiel siegreich war. Die Heimelf konnte mit breiter Brust in die Partie gehen, auch wenn Trainer Dominik Hausner von einem 50-50-Spiel vor der Partie sprach, aber genau wie sein Gegenüber spielertechnisch aus dem Vollen schöpfen konnte.
Arthur Ockert schaut dem Ball hinterher, den Matthias Hupfer gerade nicht versenken konnte.
Sebastian Baumann
Man merkte von Beginn an, dass der Tabellenführer die Partie an sich reißen wollte. Gefällig kombinierten Goalgetter Christian Schrödl und Co nach vorne und hatten auch gute Gelegenheiten. Die erste hatte Bernhardt Neumayer nach einem Freistoß, allerdings sprang dem Mittelfeldmann der Ball noch an die Hand, so dass der gute Referee abpfiff. Wie stark Kornburg gleich unter Druck stand, verdeutlichte eine schnelle Gelbe Karte gegen Innenverteidiger Jackson Ruziski, der sich gleich in der zweiten Minute mit einem Foul behelfen musste. Weiter ging der Druck der Heimelf. Hupfer stand alleine vor dem Kasten, aber Artur Ockert hielt seine Farben in der Partie, genau wie in der 17. Minute, als der Torsteher gegen Grunner reaktionschnell den Führungstreffer verhinderte. Zwischenzeitlich hatte der Ex-Brucker Matthias Hupfer eine schöne Chance, aber nach einer Ecke traf der Mittelfeldspieler den Ball freistehend volley nicht richtig. Von Kornburg war wenig bis gar nichts zu sehen. Die Gäste vertrauten ihren schnellen Konterspielern und lauerten geduldig auf eine Chance, die sich dann urplötzlich ergeben sollte. Szymon Pasko bekam den Ball, drang in den Strafraum ein und wurde völlig unnötig von den Beinen geholt. Nachdem Kapitän Eberhardt letztes Spiel einen Strafstoß vergeben hatte, durfte dieses Mal Artur Dutt ran und verwandelte sicher und souverän rechts oben unter die Latte. Damit war die Partie praktisch auf den Kopf gestellt, denn den Neumarktern gelang nun nicht mehr viel. “Wir sind viel zu weit weg!”, kommentierte Heimtrainer Haußner das Gespiele seiner Mannschaft danach und tobte nach und nach immer mehr, weil Kornburg die Partie nun vollends im Griff hatte und sich Neumarkt immer wieder dumme Fouls leistete. So dauerte es bis zum Pausenpfiff, ehe sich noch etwas tat. Erneut war es Artur Ockert, der dem heranstürmenden Schrödl den Ball vom Fuß spitzeln konnte. Danach pfiff der Referee postwendend zum Pausentee.
Tim Olschweski bedrängt den Ex-Kollegen Christian Schrödl.
Sebastian Baumann
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Die Heimelf ging schwungvoll in die zweiten 45 Minuten und hatte erneut eine gute Chance, aber genauso wie schon zuvor erwies sich Keeper Ockert als guter Rückhalt. Denn ein Freistoß-Pfund von Schrödl konnte der Schlussmann parieren und meisterte dann auch noch den Nachschuss. Nun war der Wurm drin beim Tabellenführer, der verkrampft wirkte. Kein Wunder, dass Dominik Haussner kommentierte, “bleibt doch mal locker.” Zwei Minuten später war es dann endgültig vorbei mit der Herrlichkeit des ASV. Kornburg machte das, was der Aufsteiger am besten kann: Kontern. Michael Eberhardt durfte ungestört bis zur Grundlinie durchlaufen und legte den Ball perfekt zwischen den Gegenspielern auf den mitgelaufenen Sebastian Mack auf, der die Pille humorlos ins rechte obere Eck knallte. Die Heimelf wirkte konsterniert und so konnte Kornburg problemlos die Partie kontrollieren. Allerdings tat der Neuling offensiv auch nur das Notwendigste und beschränkte sich auf offensive Nadelstiche. Kein Wunder, dass es kaum Torszenen gab. Eine - wenn man es so nennen mag - kam von Szymon Pasko, der Armin Bindner den Ball klaute, aber dann von der Außenlinie nur das Außennetz traf. Eigentlich verwunderlich, dass der souveräne Tabellenführer sich so die Butter vom Brot nehmen ließ. Bei dem 0:2 blieb es auch am Ende, weil ein Neumarkter aus kurzer Entfernung den Ball nicht im Kasten unterbrachte und weil auf der Gegenseite Pasko am aufmerksamen Bachner scheiterte. Das 0:3 wäre dann aber wohl auch zu viel des Guten gewesen
Spielbericht eingestellt am 31.10.2015 17:39 Uhr