Von Sepp Geiger
Haben die Grün-Weißen für ihren Trainer gespielt, für ihren Verein oder einfach für sich selbst? Egal. Wichtig ist, dass endlich wieder ein Sieg eingefahren wurde. Erst der zweite am achten Spieltag. Aber die Truppe von Andreas Lang ziert weiterhin das Tabellenende. Freilich sind sich die SVF-Fans einig, dass ein Abstieg, weil für die Frankenwälder eine sportliche Katastrophe, nicht in Frage kommt. Aber der Weg zum rettenden Ufer ist noch weit. Wenn die Hausherren in den nächsten Begegnungen so couragiert auftreten wie in der zweiten Halbzeit gegen die Oberpfälzer, sollten sie sich bald aus dem Tabellenkeller empor gearbeitet haben.
Die ersten 45 Minuten gestalteten beide Teams offen und lieferten sich einen sehenswerten Schlagabtausch. Um Zentimeter zischte ein Volleyschuss des kampfstarken Dominik Woitschitzke über den Querbalken, und auf der anderen Seite hatte der auffällige Robert Iterski Pech, als ihm das Leder über den Rist und übers Tor rutschte (16. Minute). Man merkte ab Mitte des ersten Durchgangs, dass den Einheimischen bewusst war, dass es sich um ein Schicksalsspiel handelte, denn sie gaben aber der 30. Minute alles. Immer wieder bracht der vorbildlich rackernde Patrick Sudol seine Mitspieler in Szene und er war es, der auch selbst für Druck sorgte. Nach langer Verletzungspause ist auch Goalgetter Patrick Höhn in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit den Händen von einem Verteidiger bedrängt, schob er in der 33. Minute den Ball am langen Pfosten vorbei. Vehement reklamierten die Friesener Fans einen Foulelfmeter, doch die Pfeife des Unparteiischen Dominik Noegel blieb stumm.
Nach dem Wiederanpfiff nahmen die Gastgeber das Heft des Handels in die eigenen Hände und bewiesen, dass sie Landesligaformat haben. Ein Querschuss von Patrick Sudol strich am Pfosten vorbei und Nils Firnschild hatte einen Kopfball zu hoch angesetzt (42. Minute). Aber auch den Oberpfälzern, fast ausschließlich mit tschechischen Akteuren besetzt, boten sich Konterchancen. Eine Direktabnahme wuchtete Fabian Nickl übers Gehäuse. Die letzte hochkarätige Einschussmöglichkeit der Gäste gab es in der 50. Minute. Bezeichnenderweise war es Patrick Sudol, der sich im gegnerischen Strafraum gleich zweimal das Leder zurückeroberte und gekonnt auf Patrick Höhn flankte, der im Stile eines Klassestürmers die Kugel auf der Brust abtropfen ließ, um sie dann aus kurzer Distanz ins Netz zu donnern. Alleine lief David Daumann, der beim SV Friesen angekommen zu sein scheint, auf Schlussmann Tomas Martinec zu, um an diesem zu scheitern (61. Minute). Eine großartige Chance bot sich Minuten später Patrick Höhn, doch konnte der den reaktionsschnellen Keeper Martinec nicht überwinden. Kein Problem hatte der Poppenreuther Torwart bei einem Schuss des eingewechselten Nico Fröba. Der Jubel der treuen „Flößer“-Fans kannte in der 76. Minute keine Grenzen, als sich der junge Nils Firnschild energisch durchsetzte, die Kugel an den Pfosten knallte und David Daumann das Spielgerät nach schöner Einzelaktion gekonnt versenkte (76. Minute). In der Schlussphase hätten die Jungs von Trainer Andreas Lang den Vorsprung sogar noch ausbauen können, doch scheiterte Nico Fröba, von Patrick Sudol schön freigespielt, an einem Gästeverteidiger. Friesen wird sich weiterhin warm anziehen müssen, um das Minimalziel – Ligaerhalt – zu erreichen.
Spielbericht eingestellt am 27.09.2015 14:16 Uhr