Während Enzo Penna nach dem 3:1-Auftaktsieg über den ASV Pegnitz auf sein angeschlagenes Innenverteidigerpärchen Zecho und Nik Schwab (er passte kurzfristig) verzichten musste und Fabian Schwab auf die Bank beorderte und dafür Routinier Eichinger, Süß und Julian Wolff in die Startelf hievte, änderte Markus Hässler so einiges. Zum einen rückten für den gesperrten Kevin König und für Pascal Hager Routinier Andre Keilwerth und Martin Damrot in die Startelf. Zum anderen würfelte er auch taktisch durch: Innenverteidiger Lang rückte auf die Aussenbahn, Schuberth dafür zwei Positionen nach vorne auf die offensive Aussenposition im Fünfermittelfeld.
Yannick Schuberth lässt sich von Fabian Elbl für sein bärenstarkes Siegtor feiern.
Andreas Bär
Beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Während die Krenkicker mit dem Rückenwind des Auftaktsieges befreit aufspielten, wollten die Selbitzer die Auftaktpleite wettmachen. Mit Erfolg. Eindrucksvoll drückten sie, pressten hoch und sorgten damit für einigen Wirbel. Gekrönt nach nur neun Minuten. Einen Baiersdorfer Freistoß lauschte die SpVgg-Defensive ab und ging sofort in die Umschaltbewegung. Und wie! Felix Edelmann bediente Kevin Winter, der das Leder postwendend in den Lauf des durchstartenden Yannick Schuberth legte. Der Youngster setzte sich energisch gegen zwei Mann durch und schloss eiskalt alleine vor Stahl auftauchend ab. Nur zwei Minuten später hatte Baiersdorf Glück, dass Schiedsrichter Seidl eine foulwürdige Situation an der Strafraumgrenze nicht ahndete. Es entwickelte sich eine flotte Partie, in der beide um ein zivilisiertes Spiel ohne viele lange Bälle und Gepflocke bemüht waren. Was heißt bemüht? Sie taten es auch. Und zwar sehr sehenswert. In der Offensivbewegung hatte Selbitz dabei ein klares Übergewicht, hätte die Partie vor dem Pausentee längst entscheiden können. Nach einem neuerlichen feinen Sololauf schloss Schuberth aus spitzem Winkel ab, sein Versuch wurde geblockt, Bächers Nachschuss kratzte Julian Wolff von der Linie (25.). Drei Minuten später war es Bächer, der Yannick Schuberth schickte: Dessen Abschluss konnte Frank Ortloff per Kopf abwehren. Auf der Gegenseite klärte der in die Startelf gerückte Routinier Keilwerth überragend im direkten Duell gegen den erneut bärenstarken Youngster Patrick Titzmann (38.), indem er ihm das Leder in aller Seelenruhe vom Fuß stibitzte. Die letzte dicke Möglichkeit in Hälfte eins hatte erneut Titzmann: Seinen 25-Meter-Freistoß parierte SV-Schlussmann Möschwitzer neben dem Pfosten (42.). Es war deutlich zu sehen: Baiersdorf war willens, die in der Offensivbewegung nicht konsequent genug agierenden Selbitzer zu knacken und den Ausgleich zu markieren.
Bitter für Baiersdorf. Schiri Seidl pfeift Fabian Schwab den Vorteil ab.
Andreas Bär
Ein Bild, dass sich nach dem Pausentee nur marginal änderte. Baiersdorf trotzte dem heruntergehenden Platzregen und setzte nach. Nur eine Minute nach dem Restart hatte Selbitz Glück, dass eine Flanke von der linken Seite keinen Abnehmer fand. Zwei Minuten später parierte Möschwitzer einen starken Eichinger-Freistoß. Dann rückte Baiersdorfs Keeper Stahl wieder vermehrt in den Fokus. Erst behielt er im direkten Duell mit Yannick Schuberth die Oberhand (60.), ehe er gegen Markus Bächer einen schier unmenschlichen Reflex zeigte: Den Schuss des Selbitzer Kapitäns klärte er mit einer sensationellen Reaktion und einer hochgerissenen Faust bärenstark (75.). Auf der Gegenseite zeigte auch Möschwitzer seine Klasse und behielt gegen Florian Eichinger die Oberhand (77.). Die letzte dicke Möglichkeit verzeichneten die Hausherren. Elbl legte quer auf Bächer, der erneut an Stahl scheiterte (83.), den Nachschuss setzte Daniel Cavelius neben den Kasten - der Schlusspunkt in einer sehenswerten Partie, die nur von zwischenzeitlich heftigen Regengüssen in ihrer Gesamtkomposition verdorben wurde.
Beide Mannschaften zeigten, dass sie willens sind, in der Spitzengruppe der Liga mitzumischen. Während Selbitz das schon am Wochenende beim schweren Auswärtsspiel in Vach beweisen kann, erwartet Baiersdorf mit Aufsteiger SV Poppenreuth die große Unbekannte der Liga. Noch immer ist schwer einzuschätzen, wie die Grenzländer sich in der neuen Liga zurechtfinden.
Spielbericht eingestellt am 22.07.2015 23:19 Uhr