Saisonstart in der Landesliga Nordost und speziell bei der Heimelf standen zahlreiche Premieren an. Der BSV, im vergangenen Spieljahr noch in der Landesliga Nordwest im Einsatz, durfte nun im „Nordosten“ auf Punktejagd gehen. Enzo Penna gab nach seiner Rückkehr sein Pflichtspieldebüt an der Seitenlinie und mit Timo Noppenberger, Tino Stahl und Andreas Martin standen drei Neuzugänge von Beginn an auf dem Feld. Zudem stellte sich bei der Heimelf die Frage, wie die „Kreen-Kicker“ die vielen namenhaften Abgänge (Cescutti, Janousek, Karches…) verkraften würden, mit Spannung wurde der Anpfiff erwartet. Auf der Gegenseite bot ASV-Trainer Heiko Gröger ebenfalls drei Neuzugänge in der Startelf auf, Sebastian Kausler, Stephan Otto und Felix Mellinghoff debütierten. Ein Abgang stand für den ASV Pegnitz vor der Saison zu Buche, doch dieser hatte es in sich. Mit Tobias Scharrer verließen 15 Tore den ASV, diese Lücke galt es zu schließen. Als Saisonziel wurde im Pegnitzer Lager der Klassenerhalt genannt, Auswärtspunkte zum Start wären somit wünschenswert gewesen.
Keine Minute auf dem Feld und schon erzielt Joker Tim Kaller das 2:1. Der Anschlusstreffer für den ASV.
Matthias Hofmann
Einen guten Start erwischten die Gäste aus Pegnitz, denn kaum hatte die Partie begonnen, da tauchte Kretschmer schon vor dem BSV-Tor auf. Gräf hatte den ASV-Stürmer in die Gasse geschickt, doch Stahl war auf dem Posten und konnte klären (1.). In der weiteren Anfangsphase kam Baiersdorf besser ins Spiel, die Elf von Enzo Penna ließ Pegnitz im Abwehrbereich spielen, presste aber kurz vor der Mittellinie konsequent. So erzwang der BSV immer wieder Fehlpässe des Gegners und eigene Chancen ließen ebenso nicht lange auf sich warten. Eine schöne Freistoßflanke von Günter köpfte Titzmann tückisch auf das Gästetor, Kausler reagierte stark (4.). In der Folge strapazierte die ASV-Abwehr dann zwei Mal die Nerven von Trainer Heiko Gröger, ein Freistoß aus gefährlicher Position (13.) und eine große Torchance für Felix Günther (17.) entsprangen jeweils einem Missverständnis im Pegnitzer Defensivverbund. Beide Gelegenheiten brachten aber nichts ein. Im weiteren Spielverlauf neutralisierten sich beide Mannschaften, Baiersdorf hatte etwas mehr vom Spiel, Pegnitz reduzierte seine Fehler im Aufbauspiel und wäre sogar beinahe in Führung gegangen. Otto köpfte einen Eckball von Mellinghoff freistehend an die Latte (25.). Kurz darauf war es nochmals Otto, der wieder per Kopf an der Pegnitzer Führung schnupperte. Einen Meter flog der Ball über das Baiersdorfer Tor. Pegnitz schien erwacht, musste aber Minuten vor der Halbzeit dennoch das 1:0 hinnehmen. Der umtriebige Günther bekam auf der linken Seite den Ball, setzte zum Tempodribbling an und brach im Strafraum der Gäste bis auf die Grundlinie durch. Der Pass in den Rückraum fand Sturmpartner Titzmann, der das Spielgerät irgendwie über die Linie bugsierte (43.). Die Freude im Baiersdorfer Lager war groß und wenige Augenblicke später pfiff Schiedsrichter Engl zur Halbzeit.
Florian Eichinger (li.) versucht, Kevin Eckert (re.) ohne Foul zu bremsen.
Matthias Hofmann
Der zweite Durchgang stand dann ganz im Zeichen von Torwart Kausler, der trotz seiner Glanztat in Halbzeit Eins einen gebrauchten Tag erwischte. Kurz nach Wiederanpfiff ließ er einen Rückpass von der Mittellinie durchrutschen, der hinter dem Schlussmann ins Netz rollte (48.). Das 2:0 für die Heimelf, die ihr Glück im ersten Moment kaum fassen konnte. Zur Verteidigung von Kausler sei jedoch gesagt, dass die Rückgabe auf nassem Rasen halbhoch und mit Schnitt gespielt wurde, ein Flachpass wäre wohl die bessere Lösung gewesen. Egal, in jedem Fall ein echter Tiefschlag für Pegnitz, die sich aber relativ schnell erholten. Der eingewechselte Tim Kaller zeigte bemerkenswerte Jokerqualitäten, Sekunden auf dem Feld traf er zum 2:1. Vorangegangen war dem Tor eine schöne Einzelleistung von Gräf, der Kaller in der Mitte fand. Der Neuzugang aus Happurg drückte das Leder dann über die Linie (57.). Baiersdorf ließ sich aber ebenfalls nicht beirren und hatte dank der offensiveren Ausrichtung von Pegnitz einige gute Konterchancen. Doch Günther und Noppenberger konnten zunächst noch kein Kapital aus den Räumen schlagen (58.). Pegnitz investierte seinerseits ebenfalls mehr, den Zuschauern bot sich eine interessante und temporeiche zweite Halbzeit. Speziell der wendige Gräf war auf Pegnitzer Seite ein ständiger Unruheherd, zwei Chancen initiierte der ASV-Angreifer kurz nach dem Anschlusstreffer. Zunächst fand nach starkem Dribbling seine Flanke knapp keinen Abnehmer im Sturmzentrum (61.), wenig später flog ein Schuss Gräfs nur einige Meter am Tor vorbei (67.). Baiersdorf war nach wie vor präsent, da die Konter jedoch schlampig ausgespielt wurden, blieb es spannend. Bis zur 68. Minute, denn dann stand erneut ASV-Keeper Kausler im Mittelpunkt. Einen Befreiungsschlag der BSV-Defensive unterschätzte er komplett und sein Kopfball-Klärungsversuch landete punktgenau bei Heimstürmer Günther. Der zog an, marschierte bis vor das Gästetor, legte quer und Eichinger musste nur noch einschieben (68.). Die nicht unverdiente, aber zu diesem Zeitpunkt doch überraschende Vorentscheidung. Die weitere Geschichte des Spiels ist dann schnell erzählt, Pegnitz kämpfte wacker, musste die Mission Aufholjagd aber mit zehn Spielern bestreiten, da Haas die Ampelkarte sah. Baiersdorf stand sicher, konterte gefällig doch im finalen Moment agierten die Gastgeber zu leichtfertig und unkonzentriert. So blieb es am Ende beim 3:1 für Baiersdorf, drei Punkte zum Start waren der Lohn für eine gute Leistung der Heimelf.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2015 21:45 Uhr