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Artikel vom 06.06.2024 13:00 Uhr

Rätseln um Relegations-Modus: Zwei Bezirksligaplätze an die Kreisliga-Zweiten?

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Mit dem Klassenerhalt des Baiersdorfer SV in der Landesliga stehen 30 der künftigen 32 Mannschaften für die beiden mittelfränkischen Bezirksligen fest. Der 31. Bezirksligist kommt definitiv aus der folgenden Relegation der Kreisliga-Zweiten. Gemäß der Auf- und Abstiegsregelungen vor der Saison müsste eigentlich auch der 32. Bezirksligist ein Team sein, das aktuell noch in der Kreisliga spielt.

Von Marco Galuska

"Stell dir vor, bald ist Relegation und keiner weiß Bescheid, wie es laufen soll." Mit jener Aussage umschreibt ein aufmerksamer Beobachter der Szene, der einige Erfahrung auf Funktionärsebene in Verband und Verein mitbringt, die Situation wenige Tage vor dem regulären Abschluss der Saison in den Kreisen, ohne namentlich genannt werden zu wollen.

Die Rechnung nach Abschluss der Landesliga-Relegation

Das Rechenspiel über die bisherigen fixen Bezirksligisten ist recht leicht nachzuvollziehen. Aus der Landesliga stiegen über die Relegation der SC Aufkirchen und der FC Herzogenaurach ab. Der SV Lauterhofen und der SV Gutenstetten-Steinachgrund stiegen als Bezirksliga-Meister auf, zusätzlich noch der SV Schwaig über die Relegation. Das bringt erst einmal einen freien Platz für die Bezirksliga.

Aus den beiden Bezirksligen gab es vier Direktabsteiger, sowie über die Relegation zunächst den Abstieg des ATSV Erlangen II und des ASV Niederndorf. In der zweiten Runde verlor dann auch die DJK-SV Berg, während sich der ESV Ansbach-Eyb retten konnte. Aus den sechs Kreisligen kommen definitiv die Meister in die Bezirksligen, dazu - das stand schon vor dem Saisonstart fest - über die Relegation mindestens ein Kreisliga-Zweiter. (Mindestens) Sieben Mannschaften schaffen also den Aufstieg, und sieben (vier Direktabsteiger und drei aus der Relegation) steigen ab.

Bleibt die DJK-SV Berg trotz der Niederlage im Relegationsspiel gegen den ESV Ansbach-Eyb in der Bezirksliga?

Lukas Kopp

Berg oder ein zweiter Kreisligist: Wer bekommt den vakanten Platz in der Bezirksliga?

Bliebe noch die verbindliche Antwort auf die Frage, was mit dem freien Platz passiert, den der für Mittelfranken (eigentlich) glückliche Umstand des Klassenerhalts des Baiersdorfer SV in der Landesliga-Relegation einbrachte. Bleibt die DJK-SV Berg nun etwa doch in der Bezirksliga oder spielen die Kreisliga-Zweiten in ihrer wohl ab der kommenden Woche startenden Relegation um zwei freie Plätze? Diese Antwort bleiben die verantwortlichen Personen im Bezirk Mittelfranken bislang schuldig. Versuche unserer Redaktion um Aufklärung liefen bislang ins Leere.

Eine klare Position bezieht auf Nachfrage der Kreisspielleiter Nürnberg/Frankenhöhe, Thomas Raßbach, der als Mitglied des Bezirksausschuss auch die Auf- und Abstiegsregelung für die Bezirksligen im Bezirk Mittelfranken vor der Saison mit verabschiedet hat: "Natürlich verfolgt man als Kreisspielleiter die Relegation im Bezirk bzw. zwischen Bezirksliga und Landesliga. Nachdem es nur drei Releganten gegeben hatte, war die Chance auf zusätzliche Plätze in der Kreisliga schon vermutbar. Nachdem man ursprünglich schon auf drei freie Plätze spekulieren konnte, bin ich trotzdem froh, dass wir nunmehr zumindest zwei freie Plätze zur Bezirksliga unter den Kreisligisten ausspielen können."

Thomas Raßbach, Kreisspielleiter Nürnberg/Frankenhöhe, geht fest davon aus, dass die Relegation zur Bezirksliga im Modus "zwei aus sechs" gespielt wird.

fussballn.de / Oßwald

Tabellenzwölften aus dem Schneider - Widerspruch zu Bestimmungen vor der Saison

Ein genauer Blick in die Auf- und Abstiegsbestimmungen zu den Bezirksligen, die noch unter der Federführung von Bezirksspielleiter Thomas Jäger erfolgt war, zeigt, dass das tatsächlich Vorgehen in der Bezirksliga-Relegation der Ausgangslage widerspricht. So heißt es dort zur Relegation unter III (6): "Sollte die Summe der Festabsteiger in die Bezirksliga Mittelfranken sowie der Abstiegs-Releganten in der Landesliga aus Mittelfranken kleiner drei sein, so entfällt für die Tabellen-zwölften der Bezirksliga Nord und Süd die Relegation und beide spielen in der Saison 24/25 Bezirksliga." Die Summe aus Festabsteigern und Abstiegs-Releganten (Aufkirchen, Baiersdorf, Herzogenaurach) lag aber bei genau drei. Nachdem die Besprechung und Durchführung jener Relegation aber in der Vergangenheit liegt, ist das Kind sprichwörtlich schon in den Brunnen gefallen.

Doch weiter besteht das Interesse der Vereine, was der vakante Platz in der Bezirksliga für die Relegation der Kreisliga-Zweiten bedeutet. Dazu heißt es in der vor der Saison verabschiedeten Regelung unter dem Punkt der Relegation zum Bezirksliga-Aufstieg: "Aus jeder der sechs Kreisligen spielt jeweils ein Verein – grundsätzlich der Vizemeister – um die weiteren freien Plätze in den Bezirksligen, mindestens aber um
einen Platz."

Raßbach dazu: "Natürlich haben die Vereine schon angefragt, ob nun auch ein zweiter Platz in der Relegation unter den Kreisligisten ausgespielt wird. Ich konnte diese Annahme insoweit bestätigen, als es auch meine Meinung ist, dass wir die doppelte Aufstiegschance haben. Nachdem traditionell eine Nord- und Süd-Gruppe gebildet wird, können es somit tatsächlich sogar beide Mannschaften aus unserem Kreis schaffen, künftig in der Bezirksliga zu spielen." Der mögliche Aufstieg eines oder gar beider Kreisligisten in die Bezirksliga hätte wiederum eine Kettenreaktion auf den Modus der Relegation zur Kreisliga und weiterer Spielklassen zur Folge. Und diese hat der Kreis Nürnberg/Frankenhöhe freilich nicht exklusiv.

Besprechung auf der Geschäftsstelle

Für den Kreisspielleiter aus Nürnberg/Frankenhöhe ist die Sachlage recht klar. Bindend ist seine Aussage aber freilich nicht. Eine Besprechung über den Modus mit den Vereinsvertretern soll, nach Informationen aus Vereinskreisen, am Sonntagabend auf der Geschäftsstelle des Bezirks Mittelfranken stattfinden. Wie dann die Haltung der sechs Kreisliga-Vizemeister sein dürfte, erscheint ebenso klar, wie die Hoffnung der DJK-SV Berg als Lucky Loser, doch noch die Bezirksliga gehalten zu haben. Warum im Gegensatz zu all den Vorjahren diesbezüglich bis jetzt keine konkrete Information stattgefunden hat, lässt sich nicht wirklich nachvollziehen. Klarheit, Transparenz und Verlässlichkeit sollten nicht nur Phrasen bleiben, sondern Credo in der Verbandsarbeit sein!

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