Artikel vom 07.04.2020 21:15 Uhr
Jörg Tauchmann war für die A-Jugend des 1.FC Nürnberg am Ball und holte 1985 den Turniersieg beim Osterturnier des ASV Fürth.
Die Zeit an Ostern hatte im Fußball-Terminkalender der Region bis 1994 eine besondere Bedeutung. 37 Jahre lang veranstaltete der ASV Fürth ein internationales Turnier für A-Jugend-Mannschaften, das jedes Jahr außergewöhnliche Talente und Zuschauermassen an die Magazinstraße lockte. Wir erinnern uns mit ehemaligen Teilnehmern.
Im ersten Teil haben wir auf das legendäre Oster-Turnier des ASV Fürth zurückgeblickt, nun haben wir einige Stimmen früherer Teilnehmer gesammelt:
Andreas Speer (Teilnehmer 1981/82 als Torwart der A-Jugend der SpVgg Fürth - heute Trainer beim FC Wendelstein):
"Es war das Event schlechthin an Ostern mit interessanten Mannschaften und extrem vielen Besuchern. Normalerweise haben wir um 10.30 Uhr auf dem Lohnert-Platz vor 70 oder 80 Zuschauer in der Jugend-Bayernliga gespielt, beim ASV waren die Zuschauermassen da. Unser Trainer Gerd Pankotsch hat uns richtig heiß gemacht auf das Turnier. Denn es war eine große Ehre bei dem Turnier dabei zu sein, da ist ganz sicher keiner in den Urlaub gefahren. Ich bin damals mit meinem Moped übern Frankenschnellweg zum ASV hingefahren und hab dann voller Stolz die neue Puma-Jacke angezogen, die wir vom Sponsor Quelle bekommen haben. Wir waren damals schon relativ gut ausgerüstet und bei so einem Turnier konnte man sich zeigen. Für uns Spieler war es natürlich schon ganz besonders, dass darüber so groß berichtet wurde. Wir wollten das Turnier gewinnen, denn man hatte dazu ja maximal zweimal die Chance."
Jörg Tauchmann
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Jörg Tauchmann (Turniersieger mit dem 1.FC Nürnberg 1985, heute Trainer bei der SG Wilhelmsdorf/Brunn):
"Das Turnier war einfach eine Institution! An Ostern war klar, dass man zum
ASV ging. Hier konnte man auch immer ausländische Vereine sehen bei einer immer
stattlichen Kulisse. Soweit ich mich erinnere, war man immer froh, an Ostern
dahin gehen zu dürfen, weil ja sonst kein Fußball war. Ich glaube aber, dass
wir damals beim Club nicht oft dabei waren. Auf jeden Fall war es immer ein
super Turnier im nostalgischen Umfeld!"
Thomas Adler (Teilnehmer als Stürmer der SpVgg Fürth Anfang der 1980er-Jahre, zuletzt Trainer beim TSV Buch):
"Das Turnier war für uns Fürther ein Highlight, das immer viele Zuschauer und exotische Mannschaften im Teilnehmerfeld hatte. Ich war sogar als jüngerer Jahrgang schon dabei und da war das etwas Besonderes, dass man sich mit solchen Gegner messen durfte. Ich hab das Turnier auf alle Fälle in sehr guter Erinnerung behalten!"
Christian Hüttl
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Christian Hüttl (Teilnehmer mit der Mittelfranken-Auswahl, Trainer DJK Eibach):
"Ich erinnere mich noch gut an das Osterturnier beim ASV
Fürth. Es war eine tolle Sache bei dem Turnier dabei sein zu dürfen. Es müsste in
den Jahren 1991 und 1992 gewesen sein, als ich mit der damaligen Bezirksauswahl
Mittelfranken zweimal mitgespielt habe. Trainer war damals Lothar Mack und Betreuer
Fritz Kölsch, die ein perfektes Team bildeten. Wir wurden vom Loma vorzüglich
ausgerüstet, das rote Oberteil hatte ich bis vor kurzem noch im Schrank. Man
war ja stolz, damals in einer Auswahl spielen zu dürfen. DFB-Stützpunkte
kamen ja erst viel später. Trainiert hatten wir damals dreimal beim SV
Poppenreuth, auf dem Ascheplatz, oder war es ein Sandplatz, und dann am Turnier
entsprechend teilgenommen. Die Duelle mit Feyenoord Rotterdam und Banik Ostrava
bleiben einem schon in Erinnerung, auch wenn es nicht allzu erfolgreich für uns
ausgegangen ist. Wenn ich in den letzten Jahren als Trainer der DJK Eibach
beim ASV Fürth zu Gast war, kamen auf jeden Fall immer die Erinnerungen an das
Osterturnier hoch - und es war eine schöne Zeit!"
Roland Frey (gewann mit dem 1. FC Nürnberg das Turnier 1985, heute Trainer beim ASC Boxdorf):
"Ich erinnere mich noch wie heute an das Endspiel von damals. In der Halbzeit lagen wir 0:2 gegen Fürth zurück, aber Trainer Fritz Popp sagte: 'Dieses Spiel verlieren wir heute nicht!' Der Rest ist bekannt."
Hermann Hempel (mehrfach als Schiedsrichter beim Turnier eingesetzt und Berichterstatter für die Presse, ehemaliger NZ-Sport-Redakteur):
"Schon als Jugendlicher bin ich mit dem Fahrrad zum Osterturnier beim ASV Fürth gefahren. Als Student habe ich dann von dem Turnier berichtet, da ist man immer gerne hingegangen und hat darüber geschrieben. Ich erinnere mich auch an das Drumherum mit ZDF-Torwand und Tombola, da gab es immer ein Rahmenprogramm und langweilig war es nie. Der Verein hat sich rührig um die Organisation gekümmert, da haben alle mitgeholfen. Für die Schiris war es immer eine Ehre, wenn man da pfeifen durfte, besonders am Finaltag. Es war ein echtes Event an Ostern, da hatte man ganz einfach Zeit dafür. Es ist schade, dass es das Turnier nicht mehr gibt, aber das war aufgrund der finanziellen Forderungen der Vereine absehbar, das hat man uns auf der Pressekonferenz immer gesagt, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wurde. Es war kein Ende mit großen Knall."
Hermann Hempel war über viele Jahre als Schiedsrichter und Journalist beim Osterturnier des ASV Fürth im Einsatz.
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