Artikel vom 12.02.2021 13:45 Uhr
Heinz Kreißel war bis zuletzt aufmerksamer Beobachter des Amateurfußballs.
Er war nicht nur ein ausgezeichneter Fußballspieler, der 1961 mit dem 1. FC Nürnberg Deutscher Meister wurde, Heinz Kreißel blieb bis zuletzt ein äußerst freundlicher und beliebter Gast auf den Sportplätzen, auf denen er die Mannschaften seines TSV Johannis 83 verfolgte. Am Mittwoch ist Kreißel im Alter von 86 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Heinz Kreißel schaffte im Jahr 1956 den Sprung von seinem Heimatverein TSV Johannis 1883 zum großen 1. FC Nürnberg. Für den Club spielte der Flügelspieler in der höchsten deutschen Spielklasse und in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Im Jahr 1961 wurde Kreißel mit den FCN Meister und ein Jahr später Pokalsieger. Nach der Einführung der Bundesliga absolvierte der kleine, aber flinke Nürnberger noch ein Spiel für den Club.
Dem Fußball blieb der allseits beliebte Sportsmann aber noch viele Jahre erhalten. Nach seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg kehrte er zu seinen "83ern" zurück. Als Trainer war er ebenfalls erfolgreich. Jeweils über mehrere Jahre coachte er beim SV Schwaig, FSV Gostenhof, TSV Buch und TSV Johannis 83. Seine Trainerlaufbahn beendete Kreißel Anfang der 1990er-Jahre - natürlich am Zeisigweg.
Dort hatte er nicht nur einen Kleingarten neben dem Sportplatz, sondern verfolgte auch weiter treu den Werdegang seines Vereins, den mittlerweile sein Schwiegersohn Johann Seidel als 1. Vorstand führt. Immer wenn seine "83er" oder sein Enkel Manuel kickten, war Heinz Kreißel dabei. Zum Stammtisch der Johanniser ging er auch jeden Sonntag und war somit auch im hohen Alter immer nah am Vereinsgeschehen und am Fußballgeschehen dran. Selbst beim letzten Spiel der Johanniser Senioren-Mannschaft, unmittelbar vor dem Lockdown Ende Oktober, stand Kreißel als Zuschauer noch hinter der Bande.
Nun wird er fehlen auf den Sportplätzen, die sein Leben prägten. Am Mittwoch verstarb Heinz Kreißel nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und seinem Verein, in dessen Geschichte der kleine Mann als der wohl Größte eingegangen ist.