Artikel vom 31.07.2019 06:00 Uhr
Jubilar Hermann Hempel mit Assistenten Landesliga-SR Kenny Abieba (li., KSD Hajduk Nürnberg) und Kreisliga-SR Maximilian Kroepfl (ASV Fürth) plus Bundesliga-Schiri Deniz Aytekin und Sven Bode.
Es war ein besonderes Jubiläum im Jubiläum: Beim Turnier des SV Wacker Nürnberg 1919 anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des Vereins durfte Hermann Hempel vom TSV Johannis 1883 Nürnberg das Finale leiten und bekam seine verdiente Ehrung - samt prominenten Überraschungsgast - für 50 Jahre an der Pfeife.
Von
Marco Galuska
und Klaus Meßenzehl
Für die Jubilare gab es zusätzlichen Grund zum Strahlen: Der SV Wacker konnte sein Heim-Turnier zum 100. Geburtstag am Ende mit einem Blitzstart im entscheidenden Match gegen den ESV Flügelrad gar deutlich mit 6:0 gewinnen. Für den Unparteiischen des finalen Spiels, Hermann Hempel, kam es zu einem besonderen Höhepunkt.
Der Anfang Juli 65 Jahre alt gewordene und
kurz vor dem beruflichen Ruhestand stehende Sport-Redakteur der "Nürnberger
Zeitung" (NZ), der sein allererstes Fußballspiel als
Schiedsrichter des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) am 23.6.1969 bei einem
Schüler-Turnier des TSV 1846 Nürnberg (1:1 gegen die DJK Sparta Noris Nürnberg)
mit damals noch nicht mal 15 Jahren pfiff, erfuhr besondere Ehrung: Sven Bode (DJK Eibach) überbrachte als Nürnbergs stellvertretender Gruppenschiedsrichterobmann Glückwünsche und
Geschenkkorb von den Schiedsrichter-Kollegen.
Mit persönlicher Widmung übergab Deniz Aytekin sein SR-Trikot an Hermann Hempel.
privat
Nicht nur ein Trikot hatte der vom DFB-Lehrgang aus Grassau am Chiemsee angereiste Überraschungsgast Deniz Aytekin für den Jubilar dabei. Der inzwischen 41-jährige, international bekannte und
erfolgreiche Unparteiische, der heute für den TSV Altenberg in der Bundesliga wie weltweit bei Champions League und
Länderspielen im Einsatz ist, hielt auch eine bemerkenswerte Laudatio auf den Jubilar: "Ich pfeife selbst seit 23 Jahren, aber 50 Jahre, das ist so etwas Besonderes! Was du für die Fußballer in der Region leistest, die Leidenschaft, die du Woche für Woche mitbringst, wenn wir überall solche Kollegen hätten, dann würde die Zahl der Schiedsrichter wohl nach oben gehen."
Hermann Hempel ist seit 50 Jahren für den TSV Johannis 1883 an der Pfeife. Gut 2000 Spiele leitete der 65-Jährige bislang.
fussballn.de / Strauch
Eine gemeinsame Schiedsrichtervergangenheit gibt es indes auch, wie sich Hempel zurückerinnert an ein BOL-Spiel in Bad Windsheim, in dem er den schon als DFB-Schiedsrichter aktiven Aytekin an der Linie assistierte.
An die 2000 Spiele dürften es gewesen sein, die Hermann Hempel für seinen TSV Johannis 1883 Nürnberg in den vergangenen 50 Jahren gepfiffen hat. Bis in die Bezirksliga, damals die fünfthöchste Liga, schaffte er es als Schiri und war zusätzlich in der Bayernliga als Linienrichter aktiv. Heute pfeift der Johanniser noch regelmäßig in der Kreisklasse.
Auch der SV Wacker 1919 dankte dem Unparteiischen nach dem
Turnier anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums: Der 1. Vorstand Herbert Lange – als Mitarbeiter der Technik der
"Nürnberger Nachrichten" (NN) quasi "Kollege" des
Redakteurs der "NZ"-Konkurrenz (ein früherer Betriebsrats-Vorsitzender
meinte dazu mal spaßig: "Der kleine schwarze Bruder der großen roten
Schwester!") – überreichte einen schwarz-weißen Wacker-Vereinsschal.