Artikel vom 23.05.2019 15:00 Uhr
Branco Mircetic (l.) und sein FC Kalchreuth II befinden sich nach wie vor im Rennen um die Aufstiegsrelegation.
Noch immer machen sich vier Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf den letzten verbliebenen Relegationsplatz in der A-Klasse 6. Unter ihnen befindet sich auch der FC Kalchreuth II, der den Aufstieg vor kurzem intern bereits abgeschrieben hatte, nun allerdings wieder Hoffnung schöpft. Dabei ruft Spielertrainer Branco Mircetic das Derby gegen Tuspo Heroldsberg verständlicherweise zum Sechs-Punkte-Spiel aus.
Diese Spielzeit ist für einige Mannschaften in der A-Klasse 6 eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Während Spitzenreiter SV Laufamholz doch recht souverän der vorzeitigen Meisterschaft entgegen blickt, geht es für ein Quartett darum, sich mit dem TV Glaishammer für die Aufstiegsrelegationsrunde zu qualifizieren.
Genau dieses Rennen um den dritten Tabellenplatz hält beinahe wöchentlich Überraschungen bereit und so trennen alle vier Kontrahenten aktuell genau ein Pünktchen. Die vermeintlich schlechteste Ausgangslage hat hierbei der FC Kalchreuth II, der bereits eine Partie mehr ausgetragen hat als die anderen Bewerber - doch auch der FCK macht sich noch Hoffnungen: "Ehrlich gesagt hatten wir das Thema Aufstieg intern nach dem späten und bitteren 3:3-Unentschieden bei der SGV Nürnberg-Fürth 1883 III Merl-Bau eigentlich abgehakt. Nach dem Spiel waren wir schon sehr enttäuscht, haben 3:1 geführt und hätten das Spiel schon vorher endgültig entscheiden müssen. Wir haben nicht nur da Punkte liegen gelassen, die uns jetzt weh tun. Wir wollten die Saison anschließend gut zu Ende bringen und einfach noch Spaß zusammen haben. Allerdings schaut man nach den letzten Ergebnissen jetzt eben doch wieder auf die Tabelle und rechnet nach", gesteht Kalchreuths Spielertrainer Branco Mircetic, der diese Saison so schnell sicher nicht vergessen wird.
"Es ist schon eine ungewöhnliche, verrückte Saison. Alle liegen eng beisammen, gefühlt kann jeder jeden schlagen. So ein Auf und Ab in nur wenige Wochen habe ich noch nicht allzu häufig erlebt. Deshalb ist es für uns im Moment auch unwichtig, dass wir bislang eine Partie mehr ausgetragen haben als die Konkurrenz - wer weiß schon, was noch alles kommt?", so Mircetic.
Der FC Kalchreuth II musste vor knapp zwei Wochen trotz Unterstützung einiger Akteure aus dem Bezirksliga-Kader und trotz einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung einen 3:3-Rückschlag gegen die SGV Nürnberg-Fürth 1883 III Merl-Bau hinnehmen. Nachdem man mehrmals gute Gelgenheiten zur endgültigen Entscheidung liegen ließ, schien dieser Punkt im Rennen um die Relegation zu wenig - dennoch hofft man auf der Alm wieder auf eine Verlängerung der Saison.
fussballn.de / Watzinger
Es passt zu dieser spannenden Spielzeit, dass ausgerechnet jetzt für Kalchreuth II das Derby bei Tuspo Heroldsberg vor der Tür steht. Jener Tuspo belegt aktuell den letzten verbliebenen Relegationsrang - bessere Vorzeichen für ein packendes Nachbarschaftsduell kann man sich aus neutraler Sicht nicht wünschen. Auch dem Spielertrainer ist die Ausgangslage vollauf bewusst: "Natürlich ist das für uns ein absolutes Endspiel, ein Sechs-Punkte-Spiel, wenn man so will! Wenn wir das Derby verlieren, sind wir raus aus dem Rennen. Daher werden wir alles tun, um die Partie für uns zu entscheiden!"
Dass sein Team im abschließenden Saisonspiel dann auch noch mit dem SV Laufamholz den designierten Meister zu Gast hat, ist für Mircetic dagegen wenig aussagekräftig. "Laufamholz wird sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen, da bin ich mir sicher. Und wer weiß, vielleicht werden sie diese ausgiebig feiern, vielleicht fehlen ihnen dann ein paar Prozentpunkte an Motivation, vielleicht spielt der eine oder andere Spieler, der sonst nicht so oft zum Einsatz kam. Wir müssen auf jeden Fall alles geben und dann schauen, was am Ende rauskommt."
Die Sache mit der Unterstützung aus der 1. Mannschaft
Unterstützung erhält seine Mannschaft dabei auch weiterhin von Akteuren aus dem Kader der 1. Mannschaft. Spieler die verletzungsbedingt lange ausgefallen sind dürften der Mannschaft, wie in den letzten Spielen auch, gerade spielerisch durchaus gut tun. Dennoch sieht der Spielertrainer auch eine gewisse Schwierigkeit, welche die Unterstützung mit sich bringt: "Wir sind wirklich sehr dankbar, dass die Jungs aus der Bezirksliga-Truppe uns helfen. Aber auch die Jungs der 2. Mannschaft trainieren gut und sind engagiert. Natürlich kann ich auf der einen Seite den Verein verstehen, der die bestmögliche Mannschaft auf dem Feld haben möchte. Andererseits muss ich als Trainer aber auch der Einsatzbereitschaft meiner Spieler Rechnung tragen. Wer auch immer auf dem Feld stehen wird - jeder muss in den letzten beiden Spielen an seine Grenzen gehen und alles für den Erfolg der Mannschaft tun."
Angesichts der spannenden Lage dürfte es im Derby an der Motivation seiner Truppe wohl kaum liegen. Vielleicht hat diese verrückte Spielzeit ja auch im Saisonendspurt noch die eine oder andere Pointe parat.