Artikel vom 24.12.2025 07:00 Uhr
Das letzte Spiel des Jahres 2024 bei der SpVgg Nürnberg endete mit einem "leistungsgerechten 6:6".
INTERVIEW Das Jahr 2022 ließ die SpVgg Nürnberg erstmals mit einem "letzten Spiel des Jahres" ausklingen. Am Sonntag (28.12.2025) steigt bei den Gebersdorfer Jungs ab 14 Uhr bereits zum vierten Mal das Benefizspiel, aus dem ein großer Teil der Einnahmen einem guten Zweck zugeführt werden. Im Interview spricht Organisator Chris Teubner über die Hintergründe und seinem persönlichen Traum vom Fußball im Schnee.
Hallo Chris, die Tornetze sind auf den Sportplätzen seit Wochen hochgeklappt.
Hat man bei der SpVgg Nürnberg noch nicht genug vom Fußball für dieses
Jahr?
Chris Teubner (37): Da halten wir es eher wie in der Premier League
in England, wirklich genug, kann man doch nie vom Fußball haben, oder? Ich
denke, gerade nach den Festtagen tut etwas Bewegung gut, um frisch ins Jahr
2026 zu kommen.
Zum vierten Mal gibt es am kommenden Sonntag „das letzte Spiel des
Jahres“ am Neumühlweg. Wie ist die Idee eigentlich entstanden?
Teubner: Die Idee kommt tatsächlich vom FSV Sosa. Die
Jungs aus dem Erzgebirge haben uns durch ihr Modell „Blau
gegen Gelb“ - das findet dieses Jahr übrigens einen Tag später, am 29.12.2025, statt - auf die Idee
gebracht. In Sosa hat das jahrelange Tradition und seit ein paar Jahren
hat sich das nun auch bei der SpVgg etabliert.
Musstest du für die Umsetzung bei der SpVgg Nürnberg
Überzeugungsarbeit leisten?
Teubner: Nein, gar nicht, im Gegenteil! Der Verein fand
die Idee schon immer top und unterstützt uns in allen Bereichen der
Planung und Umsetzung.
Welche Besonderheiten gibt’s beim Spiel an sich?
Teubner: Gespielt wird über zweimal 45 Minuten, teilnehmen
dürfen alle. Vor Spielbeginn wird abwechselnd gewählt. Ein Team
bekommt einen grünen Trikotsatz und das andere Team einen schwarzen
Trikotsatz. Die Regeln gestalten wir immer recht großzügig, der Spaß soll
im Vordergrund stehen. Letztes Jahr war beispielsweise ein Spieler der SpVgg im
Bananenkostüm Schiedsrichter.
Bei Team Grün gegen Team Schwarz sorgt auch mal ein Schiri im Bananenkostüm für Unterhaltung.
fussballn.de / Schlirf
Erinnerst du dich noch an die bisherigen Ergebnisse der Spiele oder zumindest an das aus dem Vorjahr?
Teubner: Letztes
Jahr endete das Spiel leistungsgerecht mit 6:6. Man sieht also: vorbeikommen lohnt
sich!
Nun geht es ja nicht nur um den Spaß am Fußball. Welchen Zweck
dient der Kick in diesem Jahr?
Teubner: Mich erreichten viele Vorschläge als Thema für den guten Zweck. Entschieden haben wir uns dieses Jahr für das Kinderhaus
Nikodemus in Nürnberg. Ich hoffe, dass sich die Idee weiter etabliert
und herumspricht, sodass wir die kommenden Jahre weitere Projekte
unterstützen dürfen.
Wie hat sich die Veranstaltung seit der Premiere 2022 entwickelt?
Teubner: Alles in allem sehr positiv. Von Jahr zu Jahr
kommen mehr und mehr Teilnehmer auf und auch neben dem Platz zu einem
gemütlichen Jahresausklang zusammen.
Gibt es einen Plan, den Rahmen wachsen zu lassen oder ist es
heutzutage zu schwierig in der kalten Zeit überhaupt genügend Leute sprichwörtlich
„hinter dem Ofen“ hervorzulocken?
Teubner: Es gibt Überlegungen, daraus ein Turnier
entstehen zu lassen. Ich denke, das würde den Rahmen aber sprengen. Ideen, das Ganze noch präsenter zu machen, sind aber gerne gesehen, schließlich
geht ein guter Teil ja immer an eine gute Sache.
Den Spaß an einem ganz speziellen Fußballspiel lassen sich die Akteure bei der SpVgg Nürnberg nicht nehmen, auch wenn der Traum von einem Spiel im Schnee weiterhin besteht.
fussballn.de / Schlirf
Der Hartplatz bei der SpVgg gehört ja in Zeiten von
Kunstrasenplätzen zu einer gefährdeten Gattung. Steht das aus deiner Sicht
auch sinnbildlich für die Entwicklung im Amateurfußball?
Teubner: Dass Hartplätze mittlerweile vom Aussterben
bedroht sind, ist kein Geheimnis. Ein kleiner Charme hat jedoch auch so
ein „Acker“. Ich persönlich sehe die Entwicklung gemischt, wenn die
finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, kommt man zukunftsorientiert nicht
mehr um einen Kunstrasen umher. Ich würde der SpVgg wünschen, in den
nächsten Jahren den Schritt zu wagen.
Für Sonntag sind drei Grad und Nieselregen prognostiziert. Gibt’s beim
Veranstalter den Traum vom Spiel auf Schnee oder hat gerade die mögliche
„Schlammschlacht“ ihren Reiz?
Teubner: Ich komme aus dem Erzgebirge, Schnee wäre
natürlich ein Traum! Jedoch lassen wir uns von keinerlei Bedingungen den
Spaß verderben. Es geht gerade heutzutage um wichtigere Dinge wie
Gemeinschaft, Zusammenhalt und den guten Zweck. Also runter von der
Couch, das Smartphone mal beiseitelegen und Gutes tun!
Die letzten Worte zum letzten Spiel des Jahres, bitte!
Teubner: Die richten sich mit einem großen Dankeschön an
alle Unterstützer und Helfer wie die Familie Dobler & Grauberger für die Spende vom Glühwein, die Gaststätte Superb für die
Unterstützung mit Speisen & Getränken vor Ort, der Metzgerei
Neubauer für Fleisch- und Wurstwaren und dem Brothaus
Fürth für
die Backwaren.