Artikel vom 25.11.2025 12:00 Uhr
Izzet Günes wird im Sommer nach drei Jahren seinen Trainerposten bei der SG Petersaurach/Großhaslach aufgeben.
Nach einer schwierigen Vorsaison hat sich die SG Petersaurach/Großhaslach in der Kreisklasse 2 mehr als nur stabilisiert, das Team von Trainer Izzet Günes besticht mit einer herausragenden Defensive und überwintert auf Rang zwei. Dennoch hat der Übungsleiter nun seinen Abschied zum Saisonende angekündigt.
Vom Münster- ins Frankenland gezogen
Zweieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass Izzet Günes im hiesigen Amateurfußball aufgetaucht ist, dabei ist der 35-Jährige eigentlich schon ein alter Hase im Trainergeschäft. Vor neun Jahren hat er in der Jugend auf Bezirksebene begonnen, dann bei den Herren in der Kreisliga gecoacht. Und dennoch war es eine Rundmail, mit der er im Februar 2023 auf Vereinssuche gegangen war und so bei der SG Petersaurach/Großhaslach auf sich aufmerksam machen konnte. Denn Günes ist erst im Sommer vor zwei Jahren vom Münster- ins Frankenland gezogen und hat sich in der neuen Heimat auch zugleich ein neues Abenteuer im Sport gesucht. "Meine Frau kommt von hier, und als damals dann klar war, dass ich nach Heilsbronn ziehen würde, habe ich mich auch nach einem Trainerjob umgesehen, weil das auch super für das Einleben ist", erklärt Günes und hat seine Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut.
Wissbegierig saugte Günes die Eigenheiten im mittelfränkischen Amateurfußball auf, sah sich aber vor allem im Verein gleich bestens aufgenommen: "Es gab nicht einen Tag, an dem ich mich hier nicht wohlgefühlt hätte! Dabei hat es schon eine gewisse Zeit gebraucht, um sportlich zueinanderzufinden. Die Realität hat meine Idealvorstellung von Tiki-Taka-Fußball eingeholt. Es geht in der Liga eben viel über Kampf und Einsatz. Und wie man in diesem Jahr sieht, ist die gute Defensive eine echte Stärke unserer Truppe. Wir können schnell umschalten, sind aber einfach auch eklig zu bespielen - wie ein Kollege kürzlich auch treffend gesagt hat."
Die mit Abstand beste Defensive ist seit dem Kärwaspiel ungeschlagen
14 Gegentreffer sind der absolute Bestwert in der Kreisklasse 2, wo die SG auf dem Relegationsplatz zur Kreisliga überwintert. Im ersten Jahr hatte Günes mit Petersaurach als Fünfter abgeschlossen, in der vergangenen Saison wurde man letztlich Neunter, hatte aber durchaus gegen den Abstieg anzukämpfen.
Mit dem 1:0-Derbysieg gegen Neuendettelsau II unterstrich die SG Petersaurach/Großhaslach ihren Ruf, ein unbequemer Gegner zu sein, der sehr stabil in der Defensive steht und in den richtigen Momenten auch selbst zuschlagen kann.
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Dabei blieb es aber zu jeder Zeit ruhig im Verein, was der Trainer den Verantwortlichen und seinem Team hoch anrechnet: "Hier wird absolut gesund und sauber gearbeitet, wir konnten gemeinsam den Ausreißer nach unten korrigieren und wollten uns in dieser Saison einfach wieder verbessern. Wir sind jetzt oben dabei, konnten auch hinten raus noch viele Tore erzielen, da macht sich die sehr gute Trainingsbeteiligung und eine gute Kaderbreite in 1. und 2. Mannschaft bezahlt."
Dass aus dem letztjährigen Sorgenkind ein Aufstiegsanwärter wurde, lag jedoch nicht etwa an Veränderungen im Kader. "Da hat sich im Laufe der Jahre eigentlich kaum etwas verändert - und wird es in naher Zukunft auch nicht", sagt Günes und sieht vielmehr eine sportliche Entwicklung: "Wir sind brutal zusammengewachsen, es fühlt sich hier sowieso nicht wie eine SG an. Diese Saison hat uns die Augen geöffnet, was wir besonders gut können. Ausgerechnet in unserem Kärwaspiel gegen Sachsen/Windsbach hatten wir unser schwächstes Spiel, danach eine Aussprache und seitdem haben wir auch kein Spiel mehr verloren."
Abschied trotz Wohlfühlfaktor steht an
Günes stellt Verein und Mannschaft ein hervorragendes Zeugnis aus, blieb mit seinem Team zuletzt zwölf Spiele lang ungeschlagen und will nach der Winterpause - in der man wieder als Titelverteidiger beim Hallenturnier in Heilsbronn antritt und zum Jahresstart auch wieder in Roßtal aufs Parkett gehen wird - das Rückspiel bei Sachsen/Windsbach erfolgreich gestalten: "Das würde dann bedeuten, dass wir eine komplette Halbserie ungeschlagen geblieben sind!" Danach folgt das Heimspiel gegen Primus Losaurach. Sollte auch da die beste Defensive der Liga ihrem Ruf gerecht werden, würde Petersaurach/Großhaslach auch in der heißen Phase der Saison ganz oben mitmischen. "Vor Erfolg verwehrt man sich als Fußballer nie", sagt Günes und hat dennoch kürzlich intern erklärt, dass er nach drei Jahren eine neue Herausforderung für sich sucht.
Izzet Günes fühlt sich bei der SG Petersaurach/Großhaslach zwar wohl, will dennoch nach drei Jahren einen Tapetenwechsel vollziehen.
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Was für Außenstehende überraschend klingt, begründet Günes, der in Wendelstein arbeitet, mit klarem Blick: "Für mich ist es ein Bauchgefühl! Wenn sich im Kader wenig tut - was hier auch völlig in Ordnung ist - spüre ich einen inneren Antrieb nach den drei Jahren, dass ich mich neu umsehe. Ich wollte das früh kommunizieren, damit sich beide Seiten umschauen können." Man darf also gespannt sein, wie der aktuell erfolgreiche Weg der SG Petersaurach/Großhaslach und der seines Übungsleiters im kommenden Jahr weitergeht.