Artikel vom 21.11.2025 23:20 Uhr
Vatanspor Nürnberg feierte im Verfolgerduell beim KSD Hajduk einen 1:0-Auswärtssieg und konnte zum Jahresabschluss jubeln.
SPIELTAG AKTUELL So manche Spielklasse befindet sich bereits in der Winterpause, die Kreisliga Nürnberg hatte dagegen am Freitagabend mit dem Verfolgerduell zwischen dem KSD Hajduk und Vatanspor noch einen echten Kracher zu bieten. Bei frostigen Temperaturen, stellenweise aber aufgeheizter Stimmung, konnte am Ende Vatanspor einen wichtigen Dreier bejubeln: Ismail Yüces Heber in der 54. Minute sollte der entscheidende Treffer bleiben.
Der KSD Hajduk und Vatanspor Nürnberg trafen sich am Freitagabend auf dem Sigena-Kunstrasen zu einem der letzten Kreisliga-Partien des Kalenderjahres. Bei frostigen Temperaturen waren beide Mannschaften im ersten Durchgang zunächst um Fehlervermeidung bemüht, weshalb das Verfolgerduell - Hajduk winkte bei einem Sieg die Tabellenführung über den Jahreswechsel hinweg, Vatanspor wollte mit einem Dreier zum KSD nach Punkten aufschließen - recht chancenarm daher kam.
Der erste Durchgang des Verfolgerduells
brauchte etwas Anlaufzeit, schließlich gab es für die Offensivspieler
wie Hajduks Kristijan Dragicevic (in weiß) selten ein Durchkommen.
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Eine erste gute Möglichkeit bot sich den Gästen in der 29. Minute, als Yüce über rechts Tempo machte und in der Mitte Ölcer fand, dessen Schuss aus der Drehung aber zur sicheren Beute von KSD-Schlussmann Marcinkovic wurde. Auf der Gegenseite sendete Hajduks Marko Korene ein erstes Offensivsignal, doch sein Schuss aus 16 Metern zentraler Position geriet zu zentral und Gäste-Keeper Pangerl konnte den Versuch über die Latte lenken (34.). Drei Zeigerumdrehungen später drang Yüce von rechts in den Hajduk-Strafraum ein, wurde dabei von seinem Gegenspieler leicht gestoßen und ging zu Boden, der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus (37.). Kurz vor der Pause bekam Vatanspor dann noch einen Freistoß an der linken Strafraumkante zugesprochen. Fazliji brachte diesen abgefälscht aufs Tor, doch Marcinkovic packte in der Mauerecke sicher zu und so ging es torlos in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste dann schwungvoller aus der Kabine: Keine Minute war gespielt, als Ölcer aus der Drehung abzog, sein Versuch aus spitzem Winkel aber zur Ecke abgefälscht wurde und knapp am kurzen Eck vorbeiflog. In der 54. Minute schickte ein herrlicher Ball von Petrit Gjonbalaj Offensivmann Yüce über rechts auf die Reise. Der Edeltechniker schloss mit einem herrlichen Heber aus gut 25 Metern über den machtlosen Marcinkovic hinweg ab und traf so zum 0:1.
Ismail Yüce (r.) brachte Vatanspor - ähnlich technisch anspruchsvoll wie in dieser Szene - mit einem sehenswerten Heber in der 54. Minute in Führung.
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Hajduk suchte nach einer Antwort und hatte fünf Minuten später die große Chance zum Ausgleich, als Pangerl einen Fernschuss der Hausherren nur nach vorne abklatschen lassen konnte, der nachsetzende Korene aber völlig freistehend aus gut sechs Metern den Abpraller links am Tor vorbei setzte. In der 61. Minute kam Hajduks Rechtsverteidiger Antonio Korene gegen Chaushev zu spät und räumte diesen nahe der Außenlinie um. Zunächst entschied der Unparteiische auf Gelb, die Emotionen kochten hoch und es kam zur Anwendung des Stopp-Konzeptes. Während der Abkühlphase revidierte der Schiedsrichter seine ursprüngliche Entscheidung und schickte Korene zum Entsetzen der Gastgeber stattdessen mit der Roten Karte vom Feld. Als sich die Gemüter etwas beruhigt hatten, fand der anschließende Yüce-Freistoß über Umwege Aktas, der aus kurzer Distanz abschloss, allerdings nur Marcinkovics Kopf statt ins Netz traf. Auf der Gegenseite setzte Marko Korene zu einem starken Sololauf durch das Mittelfeld an und lief kurz nach der Mittellinie alleine auf das Vatan-Gehäuse zu. Chaushev zog die Notbremse und sah zu Recht die Rote Karte und die numerische Gleichzahl auf dem Feld war wiederhergestellt (75.). Hajduk versuchte in der Folge den Druck zu erhöhen, blieb bei seinen Offensivbemühungen oftmals aber nicht zwingend genug. Ein Flachschuss von Durmaz knapp neben das Tor (77.), ein Korene-Schuss aus aussichtsreicher Position über die Querlatte (86.) und ein Duell zwischen Papa und Pangerl, welches der Vatan-Keeper für sich entscheiden konnte, waren die einzig nennenswerten Aufreger.
Vatanspors Keeper Daniel Pangerl musste nur selten eingreifen. Am Ende stand die Null auf Seiten der Gäste, die damit das Verfolgerduell nicht unverdient mit 1:0 für sich entscheiden konnten.
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Alles andere verteidigten die Gäste aufopferungsvoll weg, vergaben aber durch Gjonbalaj (80.) und Bhatti (99.) umgekehrt zweimal die mögliche Entscheidung. Yüce versuchte sich in der elften Minute der Nachspielzeit nach einem Konter mit einem Volley fast von der Mittellinie in Richtung des verwaisten Hajduk-Tores, ließ aber ebenfalls liegen. Da wenige Momente später der Abpfiff erfolgte, war das aus Sicht der Gäste jedoch letztlich zu verschmerzen.
Durch den Auswärtsdreier schiebt sich Vatanspor bis auf einen Punkt an den KSD Hajduk heran. Freuen konnte man sich auch im Lager des TSV Johannis 1883, der durch das Resultat an der Spitze überwintern wird.