Artikel vom 20.11.2025 12:00 Uhr
Der TSV Buch II erlebte nach dem Abstieg bislang eine wechselhafte Runde in der Kreisklasse 4.
Fünf Spielzeiten hatte der TSV Buch II in der Kreisliga Nürnberg verbracht und dabei phasenweise durchaus zu überzeugen gewusst, ehe die Bucher Zweitvertretung am Ende der vergangenen Saison den bitteren Abstieg in die Kreisklasse antreten musste. Dort starteten sie zunächst überzeugend, ehe es im Laufe der Runde oftmals an Konstanz fehlte. Am Wegfeld blickt man deshalb bislang noch auf einige ungenutzte Potenziale.
Bucher Jungs überwintern auf Platz 7
Es war schon ein ungewöhnlicher Abstieg, den der TSV Buch II in der Kreisliga Nürnberg erfahren musste, schließlich sollte eine Spielwertung aufgrund eines Rasenpilzes das Zünglein an der Waage gegenüber der beiden punktgleichen Kontrahenten SV Eyüp Sultan und Tuspo Nürnberg sein und so für eine bittere Pointe im Abstiegskampf sorgen.
Die Bucher Jungs starteten also nach fünf Jahren Abstinenz wieder in der Kreisklasse 4 - und legten mit zwei Siegen und zwei Unentschieden einen guten Start im alten Umfeld hin. Anschließend fehlte es der Truppe jedoch an der nötigen Konstanz, sodass zum Jahreswechsel eine Bilanz von 23 Punkten aus 16 Partien und damit Platz 7 steht. Entsprechend gemischt fällt auch das Fazit von Buchs Spielleiter Florian Igel aus: "Mit der bisherigen Runde sind wir so mittelmäßig zufrieden. Ich würde behaupten, dass wir insgesamt eine solide Saison spielen - allerdings haben wir, wenn wir die einzelnen Spiele betrachten, definitiv acht bis zehn Punkte zu wenig eingesammelt. Das sorgt dann eben dafür, dass wir aktuell zum Jahreswechsel im Mittelfeld der Kreisklasse 4 stehen."
Der TSV Buch II (in rot-weiß) lieferte in der bisherigen Saison recht schwankende Leistungen ab. Entsprechend rangieren die Bucher Jungs zum Jahreswechsel im Mittelfeld der Kreisklasse 4.
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Das Potenzial nur angedeutet
Die Gründe für die bislang noch zu wechselhafte Saison sind aus Sicht des 47-jährigen Bucher Funktionärs vielfältig. Bei der Ursachenforschung findet Igel deshalb unterschiedliche Erklärungsansätze: "Ein wichtiger Punkt ist stellenweise schon die Einstellung, das muss man so deutlich sagen: Wir haben einen 25-Mann-Kader, hatten aber in dieser Saison schon ein paar Mal den Fall, dass wir mit lediglich einem Auswechselspieler beim Spiel waren und daher teilweise die Trainer mit auf der Bank saßen oder gar gespielt haben. Auch in Sachen Trainingsbeteiligung haben wir entsprechend noch Luft nach oben. Wobei die Jungs, die da sind, schon Vollgas geben und im Training selbst dann eigentlich eine gute Qualität und Intensität vorhanden ist. Ich habe in der heutigen Zeit natürlich Verständnis, wenn der Fußball vielleicht nicht mehr ganz die Priorität wie in früheren Zeiten besitzt. Es kann aber umgekehrt nicht sein, dass wir vor dem letzten Spiel eine große Sitzung einberaumen, lang und breit die Wichtigkeit des Spiels thematisieren - und dann kommen am Spieltag selbst zwei kurzfristige Absagen rein, einmal wegen Geburtstag und einmal wegen Umzug."
Der Kader des TSV Buch II war im Laufe der Saison stellenweise arg ausgedünnt. Während für manchen Kaderspieler der Fußball vielleicht nicht immer oberste Priorität genoss, steht derweil Führungsspieler Paul Fleischmann (in rot-weiß) seit Wochen in der Landesliga-Truppe seinen Mann.
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Auch die derzeitig angespannte Situation der Landesliga-Truppe macht sich aus Igels Sicht beim Unterbau durchaus bemerkbar: "Zum Gesamtbild gehört schon auch, dass wichtige Jungs wie unser Paul Fleischmann bei der 1. Mannschaft mit dabei sind, weil dort ja auch ein personeller Engpass vorherrschte und - selbstverständlich - die 1. Mannschaft Vorrang hat, was ja ganz logisch und richtig ist. Fakt ist aber, dass wir insgesamt zu selten einen wirklich eingespielten und austrainierten Eindruck bei der Zweiten gemacht haben und unser Potenzial bisher oft eben nur andeuten konnten."
Der Blick geht nach vorne
Rundum lobende Worte hat der Spielleiter derweil für sein gleichberechtigtes Trainer-Duo Sven Riese und Dominik Schwanke übrig: "Die beiden machen aus meiner Sicht einen sehr guten Job, stehen in einem tollen Austausch, auch mit der 1. Mannschaft, verstehen sich untereinander super und bieten den Jungs ein intensives, abwechslungsreiches und tolles Training an. Die Qualität des Trainings ist klasse, es fehlen manchmal eben einfach nur ein paar mehr Spieler."
Das gleichberechtigte Trainer-Duo um Sven Riese (Foto) und Dominik Schwanke bekommt von Florian Igel ein gutes Zeugnis ausgestellt.
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Entsprechend wollen die Verantwortlichen deshalb auch in der Winterpause reagieren: "Wir wollen im Winter schon ein wenig was machen, damit wir personell zukünftig wieder mehr Spielraum haben. Allgemein gesprochen, wird es bei uns darum gehen, wieder mehr Commitment in die Truppe zu bekommen. Wir wollen eine gute Vorbereitung bieten beziehungsweise hinlegen und gut starten, dann bin ich mir sicher, dass noch einmal Schwung reinkommt."
Mit einem ungläubigen Kopfschütteln fügt der engagierte Spielleiter dann an: "Es ist schon verrückt: Es gibt immer wieder Spiele und Momente in den Partien, in denen man das spielerische Potenzial und das Talent der Jungs so klar zu sehen bekommt. Es würde mich einfach riesig freuen, wenn wir anfangen würden, das auch wieder konstanter abzurufen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns in der Liga vor niemandem verstecken müssen. Das wollen wir nach der Winterpause deutlich öfter beweisen. Auf Sicht wäre es für den Verein auch wichtig, wenn die 2. Mannschaft wieder in der Kreisliga spielen würde - auch wenn wir wissen, dass uns dafür noch eine ganze Menge Arbeit bevorsteht. Doch ein Schritt nach dem anderen..."
Erstmal wird es für die Zweitvertretung der Bucher Jungs darum gehen, das zweifelsohne vorhandene Potenzial im neuen Kalenderjahr regelmäßiger auf den Platz zu bringen.