Trotz des Traumstarts: 83er-Coach Birngruber tritt auf die Euphoriebremse - fussballn.de
Artikel vom 05.09.2025 12:30 Uhr
Trotz des Traumstarts: 83er-Coach Birngruber tritt auf die Euphoriebremse
Stefan Birngruber legte mit seinem TSV Johannis 1883 einen Traumstart hin, Grund zum Abheben sieht der Trainer allerdings nicht.
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In der Kreisliga Nürnberg ist der TSV Johannis 1883 nach sechs Siegen aus den ersten sechs Partien perfekt aus den Startlöchern gekommen. Zuletzt gewannen die 83er mit 4:0 im Topspiel beim Aufstiegskandidaten Vatanspor - für Trainer Stefan Birngruber allerdings längst kein Grund schon in verfrühte Euphorie zu verfallen, schließlich stehen schon die nächsten Prüfsteine an.
Von Michael Watzinger


Sechs Spiele, sechs Siege, darunter zuletzt ein 4:0-Auswärtssieg im Topspiel beim Bezirksliga-Absteiger und Aufstiegskandidaten Vatanspor Nürnberg - ohne Frage, der TSV Johannis 1883 hat einen Traumstart in die noch junge Kreisliga-Saison hingelegt! Nach dem späten, aber doch klaren 5:1-Auftakterfolg zur Saisoneröffnung gegen Eyüp Sultan punkteten die 83er auch gegen die drei Aufsteiger Burgfarrnbach, Rangierbahnhof und Eibach jeweils dreifach, ehe der FC Bosna auswärts souverän bezwungen werden konnte.

Zuletzt folgte das Ausrufezeichen auf dem Stadion-Nebenplatz. Von einer Favoritenrolle oder gar einem Durchmarsch will Johannis-Coach Stefan Birngruber allerdings trotz des famosen Auftakts seiner Mannschaft nichts wissen: "Von einer Favoritenrolle kann trotz des Starts keine Rede sein! Natürlich freuen wir uns sehr über die sechs Siege zum Auftakt, aber wir können das schon ganz gut einordnen: Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass schon der Auftaktsieg gegen Eyüp spät zustande kam, selbst wenn das Ergebnis deutlich erscheint. Gegen die wirklich starken Aufsteiger Burgfarrnbach und Rangierbahnhof haben wir das Spiel einmal erst tief in der Nachspielzeit und beim zweiten Mal in der 85. Minute für uns entschieden. Und beim Sieg gegen Eibach haben wir uns trotz langer Überzahl ebenfalls schwergetan und hatten beim 3:2-Siegtreffer das nötige Spielglück auf unserer Seite. Es ist also keinesfalls so, dass wir mit Leichtigkeit durch die Liga marschieren."

Die 83er starteten bislang mit sechs Siegen am Stück perfekt in die neue Spielzeit. Von einer Favoritenrolle will Trainer Birngruber aber dennoch nichts wissen, schließlich hatten die 83er bislang auch das nötige Spielglück auf ihrer Seite. Hier erlöste Youngster Jamil Abdullahi (Nr.13) per Kopf und stellte die Weichen gegen Rangierbahnhof in der 85. Minute auf Heimsieg. 
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Die Lehren aus der Vorsaison

Dennoch - und daraus macht der 45-jährige Übungsleiter keinen Hehl - ist man am Zeisigweg freilich äußerst glücklich mit dem Saisonstart. Von ungefähr kommen die Erfolge derweil aber nicht, schließlich blicken die 83er auf ein bemerkenswertes Transfer-Fenster im Sommer zurück und konnten mit Emmanuel Burgutzidis, Alexandros Nikopoulos, Moritz Sharghi, Timotei Pintoiu und Yakup Basoglu beachtliche Neuzugänge für sich gewinnen. Aus Birngruber-Sicht zog der TSV aus der abgelaufenen Spielzeit damit die richtigen Schlüsse: "Wir haben uns im Vorfeld frühzeitig zusammengesetzt und festgestellt, dass gerade die Kaderbreite in der letzten Saison unsere große Schwachstelle war. Anschließend wurde viel unternommen und wir sind sehr froh, diese Jungs bei uns begrüßen zu dürfen. Durch sie hat unser Kader deutlich mehr Tiefe und natürlich auch noch einmal mehr Qualität. Dazu kamen auch noch einige Jungs aus der eigenen Jugend, die ihre Sache bislang wirklich gut machen und die Möglichkeiten noch einmal erweitern. Ich kann absolut zufrieden sein - zumal alle Spieler bislang vorbildlich mitziehen."

Moritz Sharghi (in grün-weiß) gehörte zu den Sommer-Neuzugängen der 83er, die dem Kader neue Tiefe und weitere Qualität bescherten.
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Weitere Standortbestimmungen stehen an


Wie lange der Lauf der 83er anhalten wird, steht aktuell freilich noch in den Sternen. Ein Selbstläufer werden die nächsten Spiele allerdings nicht, schließlich warten mit dem SV Türkspor Reichelsdorf, dem Post SV und dem KSD Hajduk schon weitere Teams, die echte Standortbestimmungen darstellen dürften. "Türkspor ist bislang noch ungeschlagen und wir haben letzte Saison zweimal gegen sie verloren. Gegen Post konnten wir ebenfalls nur einen Punkt einsammeln, auch hier haben wir also etwas gutzumachen. Hajduk hat eine starke Mannschaft und wir wissen, dass sie gerade auf dem Sigena-Platz unheimlich schwer zu bespielen sind. Das werden für uns also ohne Frage richtige Gradmesser - Zeit auszuruhen haben wir ganz sicher keine", tritt der Übungsleiter auf die Euphoriebremse und mahnt zur Konzentration: "Ein Sieg gegen ein so starkes Team wie Vatanspor - das Spiel war von beiden Teams sehr konzentriert und gut geführt - wäre letztlich ja nicht mehr ganz so viel wert, wenn man dann direkt im Anschluss gleich verliert. Insofern wollen wir versuchen, weiter voll fokussiert zu sein."

Die kommenden Aufgaben sieht 83-Trainer Stefan Birngruber als absolute Standortbestimmungen seines Teams an.
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Bloß nicht abheben

Gedanken über ein Ende der Siegesserie macht sich Birngruber ohnehin nicht: "Durch unseren tollen Start haben wir doch genau genommen eigentlich nichts zu verlieren, sondern können durch weitere Erfolge nur gewinnen! Irgendwann werden wir auch wieder ein Spiel verlieren - das wird uns dann aber auch nicht gleich umwerfen. Insofern wollen wir einfach konzentriert die anstehenden Aufgaben angehen und weiter vorne mitmischen."

Das Thema Meisterschaft ist für den Trainer derweil in ganz weiter Ferne: "Mit solchen Gedanken beschäftige ich mich, beschäftigen wir uns, nicht! Wir haben einen super Start hingelegt und ich weiß auch, dass man dann ein wenig in die Favoritenrolle geschoben wird, aber unser Ziel war und ist nicht die Meisterschaft! Wir wollen vorne mitspielen und uns nach keinesfalls einfachen Jahren als Mannschaft weiter stabilisieren. Es sind noch so viele Spiele zu spielen und es kommen noch so viele Herausforderungen und anspruchsvolle Aufgaben auf uns zu, da heben wir jetzt sicher nicht ab. Den Moment können wir natürlich genießen, aber schon am Sonntag wollen wir wieder voll da sein!"

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Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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