Artikel vom 27.08.2025 07:00 Uhr
Markus Buhr ist seit Sommer 2023 als Trainer beim TSV Katzwang aktiv.
Markus Buhr ist ein Fußballer mit Leib und Seele und kann dementsprechend auf eine bewegte Vita im Amateurfußball zurückblicken, die noch lange nicht zu Ende geschrieben ist. Seit der Corona-Phase ist der ehemalige Torhüter jedoch nicht mehr im hiesigen Spielkreis Nürnberg/Frankenhöhe am Ball. Grund genug also, um unsere Reihe fortzuführen und sich zu fragen: Was macht eigentlich Markus Buhr?
Von Kindesbeinen an ist Markus Buhr dem Fußball verbunden, was sich bis heute in verschiedenen Facetten nicht geändert hat. Bereits in jungen Jahren schloss sich Buhr dem VfL Nürnberg an, wo er „eigentlich den kompletten Juniorenbereich ab der F-Jugend durchlaufen“ hat, wie er selbst zu Protokoll gibt. Zunächst als Feldspieler eingesetzt, entdeckte er die Position des Torhüters „ab der B-Jugend eher als Zufall“ für sich. Im Herrenbereich kam der damals gerade volljährig gewordene Schlussmann nicht wie erhofft zum Zug und wechselte - wie bereits beim VfL durch Kumpels bedingt - im Sommer 2004 zur SpVgg Zabo Eintracht. Nach drei Jahren Kreisklasse zog es den ehemaligen Keeper der Mittelfranken-Auswahl in die Kreisliga zum SC Worzeldorf, bevor die aktive Karriere langsam austrudelte.
Früher Start der Trainerlaufbahn -Prägende Zeit bei den „Südern“
Parallel zur aktiven Laufbahn verdiente sich Buhr erste Sporen als Trainer im Juniorenbereich bei seinem Jugendverein VfL Nürnberg, wo er bereits „in jungen Jahren die Kleinen trainiert“ hatte und mehrere Jahre zunächst die U15- und später noch ein Jahr die U19-Junioren coachte. Kurz nach dem Jahrtausendwechsel verschlug es Buhr in die bekannte Talentschmiede des SV 1873 Nürnberg-Süd, wo er rund elf Saisons für die U19 verantwortlich war und dabei auch indirekt Bekanntschaft mit einem gewissen Dieter Rebel machen durfte. „Ich habe damals gemeinsam mit Manni Wild die A-Jugend trainiert. Süd war ja bekannt für die tolle Jugendarbeit, aber als Dieter Rebel in den Verein kam, lag der Fokus nur noch auf der 1. Mannschaft - und Radio F“, erinnert sich Buhr freilich noch genau an die damalige 180-Grad-Wendung im heute nicht mehr existenten Verein, die noch weitere Ausmaße annehmen sollte: „Das ging sogar so weit, dass wir nicht mehr Kabine 1 betreten durften und der A-Platz für Training oder an Spieltagen der 1. Mannschaft für die Jugend quasi zum Sperrgebiet erklärt wurde. Die Jugend hat damals keine Sau mehr interessiert, was bis zum letzten Tag des Vereins angehalten hat.“
Wie hier beim SC Worzeldorf war Markus Buhr (l., stehend) bei allen seinen Stationen sowohl als Spieler als auch als Trainer aktiv.
fussballn.de / Kögel
Erstes Worzeldorf-Ende aus beruflichen Gründen - Rückkehr in anderer Funktion
Nach dem Untergang der Süder trainierte Buhr zwei Jahre lang die SpVgg Zabo Eintracht in der A-Klasse und zog 2014 weiter zum SC Worzeldorf, wo er drei Jahre später vom U19-Coach zum Nachfolger von Jürgen Schüßler als Trainer der 2. Mannschaft installiert wurde. „Leider musste ich mein Amt im November 2019 aus beruflichen Gründen niederlegen“, erzählt Buhr, der sich beruflich bei seinem Arbeitgeber veränderte und von einem Duo um Manfred Schreiber sowie Onur Kutay beerbt wurde.
Nach der berufsbedingten Pause zog es den heute 46-Jährigen aber doch wieder zurück zum SCW, als sich 2021 mit Peter Kleineisel der damalige Übungsleiter der 1. Mannschaft einen Torwart-Trainer suchte und Buhr den Freundschaftsdienst zusagte. „Peter und ich sind schon lange gute Kumpels und wir tauschen uns auch heute noch immer wieder aus. Nach seinen Erzählungen hat er mich bereits als Jugendlicher beim VfL trainiert, woran ich mich aber nicht mehr wirklich erinnern kann“, schmunzelt Buhr über die langjährige Freundschaft. Im Zuge der Trennung zwischen Worzeldorf und Kleineisel verließ auch Buhr den Sportclub im Nürnberger Süden.
Spielkreiswechsel über gute Kontakte
Jene Freundschaft sorgte dann auch dafür, dass der Ex-Keeper erneut ins Trainerbusiness einsteigen sollte, diesmal aber den Spielkreis verlassen sollte, um zur Saison 2023/2024 beim TSV Katzwang erneut eine A-Jugend zu übernehmen. Nachdem Buhr mit seiner Truppe nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga verpasst hatte, öffnete sich kurz vor Beginn der folgenden Spielzeit unerwartet die Tür zum Traineramt der 2. Mannschaft. „Ich habe damals eine Woche vor Rundenbeginn auf Wunsch des Vereins übernommen. Nach der 0:1-Auftaktniederlage in Wendelstein und einigen Unentschieden hatten wir eine starke Phase mit sieben Siegen in Folge, sodass wir an Tabellenplatz 3 hinter dem enteilten Spitzenduo aus Roth und Schwabach schnuppern konnten. Leider ging in der Rückrunde nicht mehr viel zusammen, weil die Priorität auf der 1. Mannschaft lag. So kam am Ende ein Mittelfeldplatz heraus“, schildert Buhr die abgelaufene Spielzeit, in der man die Form der Hinrunde nicht konservieren konnte.
Zur aktuellen Runde musste Buhr aus beruflichen Gründen einmal mehr fußballerisch zurückstecken und rückte zum Saisonstart als Co-Trainer von Özmen Öz, der von Eintracht Falkenheim nach Katzwang kam, ins zweite Glied beim Bezirksliga-Unterbau "Nach dem Aufstieg der 1. Mannschaft liegt dieses Jahr die Priorität seitens des Vereins klar auf dem Aufstieg der 2. Mannschaft, um die Kluft zwischen den Spielklassen zu verringern", gibt sich Buhr auch in neuer Rolle beim A-Klassisten ambitioniert.
Markus Buhr hat fußballerisch einiges erlebt, auch bei seinen Reisezielen - wie hier in Griechenland - lässt er Abwechslung walten.
Privat
Leidensfähiger Club-Anhänger und ausgefallene Reiseziele
Neben dem Amateurfußball verfolgt Buhr auch die Zweitliga-Profis des 1. FC Nürnberg intensiv und ist insbesondere in der Fremde hautnah dabei: „Ich bekomme über einen gut organisierten Kumpel Ticket und Hotel, wobei wir in der Regel zu den Auswärtsspielen bei den großen Vereinen wie Düsseldorf oder Hamburg reisen. Leider ist letzteres diese Saison anders als in den Vorjahren nicht möglich“, schildert der leidgeprüfte Club-Anhänger, der kürzlich auch das Pokal-Aus im beschaulichen Illertissen verfolgen durfte (oder musste). Eine weitere Leidenschaft ist das Reisen, welche er mit seiner Schwester teilt und „Ziele wie Griechenland oder auch mal ausgefallene Trips in die Schweiz oder nach New York“ ansteuert.
Auch in Bezug auf den Amateurfußball bleibt spannend zu beobachten, welche Ziele Markus Buhr künftig von seiner Liste streichen kann. Einer Rückkehr in den Nürnberger Raum würde er sich jedenfalls nicht verschließen.