Artikel vom 20.08.2025 09:00 Uhr
Mittlerweile hat das Sportgericht entschieden: Der DJK-SC Oesdorf wurden die drei Punkte vom Sieg gegen Tennenlohe aberkannt. Der Aufsteiger aus Erlangen darf sich im Moment über vier Zähler am Konto freuen und hat damit genauso viel wie die Oesdorfer. Spannend wird die Frage sein, ob es so bleibt. Denn der Verein vom Kühberg hat Einspruch eingelegt.
Wie wichtig die drei Zähler am Ende der Saison sein könnten, zeigt ein Blick auf die Tabelle, in der die DJK-SC Oesdorf im Moment punktgleich mit den beiden Aufsteigern aus Zeckern und Tennenlohe auf einem Relegationsplatz liegt. Während Zeckern zuletzt seinen ersten Bezirksligasieg der Vereinsgeschichte einfahren konnte, wartet der SVT noch auf einen Sieg am (Kunst)Rasen und hat nur dank des nicht spielberechtigten Spielers Silvio Angelovski drei Zähler geschenkt bekommen.
Grund der nicht anerkannten Spielberechtigung war ein fehlender Haken im BFV-System zur nachträglichen Freigabe. Diesen hatte der Verein direkt nach dem Spiel in Zeckern, als die fehlende Spielberechtigung aufgefallen war, gesetzt. Seitdem ist Silvio Angelovski offiziell spielberechtigt für Pflichtspiele seiner Mannschaft.
Manfred Vogel hat Einspruch eingelegt gegen das Sportgerichtsurteil.
Sebastian Baumann
Oesdorf legt Einspruch ein
Das Urteil möchte die DJK allerdings nicht hinnehmen. Oesdorf hat in Person von Manfred Vogel, der im Hintergrund immer noch das neue Abteilungsleiterteam unterstützt, Einspruch eingelegt. "Das bin ich der Mannschaft schuldig, auch wenn es vielleicht nichts bringt und nur Geld kostet", sagt der erfahrene Funktionär, der eigentlich vor zwei Jahren sein Amt in jüngere Hände abgegeben hatte.
Manfred Vogel bezieht sich bei seinem Einspruch auf den § 63 „Aufgaben des Schiedsrichters“ der Spielordnung. Im Absatz 5.6 Absatz b steht:
Insbesondere bei folgenden Vorgängen hat der Schiedsrichter eine Meldung zu verfassen und aus dem SpielPlus BFV an das zuständige Sportgericht, dem/den betroffenen Verein/en und dem zuständigen Spielleiter zuzuleiten:
b) fehlende oder nicht ordnungsgemäße Spielberechtigungen.
Wäre der Referee vom Auftaktspiel gegen Zirndorf – das Spiel hatte die DJK-SC verloren – seinen Aufgaben nachgekommen, dann wäre die fehlende Spielberechtigung sofort aufgefallen und der oben benannte Haken hätte danach sofort gesetzt werden können.
Auch das Argument, dass die fehlende Spielberechtigung im System des BFV nicht angezeigt werden kann, lässt Manfred Vogel nicht gelten. "Wir haben einen Neuzugang, der weder für Freundschaftsspiele noch für Pflichtspiele spielberechtigt ist. Den dürfen wir aber nicht einsetzen und können ihn gar nicht erst in die Aufstellung schieben. Es scheint also doch zu gehen, dass ein Spieler systemtechnisch gar nicht erst aufgestellt werden kann."
Ausgerechnet in seinem ersten Bezirksligaspiel überhaupt holte sich Patrick Kyhos die Rote Karte.
Sebastian Baumann
Torhüter dringend gesucht
Der letzte Sieg der Oesdorfer in der Liga war ausgerechnet der Dreier in Zeckern. Danach holte die Mannschaft um den aktuell urlaubenden Trainer Florim Nreci nur noch einen Zähler gegen den FC Ottensoos. Hauptproblem dabei: die fast schon chronische Torwartnot des Bezirksligisten, die fast jedes Jahr im August zum Tragen kommt. Vor zwei Jahren musste sogar der Trainer in die Kiste im Spiel gegen Weisendorf.
Stammkeeper Luca Manta hatte sich nach dem Spiel gegen Hüttenbach zu einer Unsportlichkeit hinreißen lassen und wurde gesperrt. Das wäre aber gar nicht ins Gewicht gefallen. Zum einen ist der Schlussmann seither im Urlaub und brummt dort seine Sperre ab, zum anderen stand mit Patrick Kyhos ein erfahrener Ersatzmann parat. Dumm nur, dass dieser im ersten Bezirksligaspiel seiner Karriere gleich eine Rote Karte kassiert hatte und nun auch länger zusehen muss.
Weil auch die potenziellen Ersatzkandidaten Liridon Hasani und der ehemalige Torwarttrainer Florent Gerxhaliu im Urlaub sind und Johannes Schleicher als Trainer der Reserve und 3. Vorstand des Vereins lieber in der A-Klasse kickt, mussten in den letzten beiden Spielen jeweils Feldspieler in den Kasten. Keine idealen Voraussetzungen für den Kampf um den Klassenerhalt. Da kämen die Punkte vom Tennenlohe-Spiel gerade recht – fraglich, ob das Sportgericht der Argumentation des Vereins folgen wird. Schließlich steht im § 33, 1 drin, dass der Verein selbst dafür verantwortlich ist, dass nur Spieler eingesetzt werden, die auch spielberechtigt sind. Meldung des Schiedsrichters hin oder her.