Artikel vom 11.07.2025 12:00 Uhr
Bei Kreisligist Türkspor geht der Blick nach dem Relegationsfiasko nach vorne - in Reichelsdorf standen jede Menge Veränaderungen an!
Der Ärger um das Relegationsfiasko ist in Reichelsdorf noch nicht vollends verraucht und doch muss der Blick nach vorne gerichtet werden: Türkspor präsentiert sich dabei nicht nur vom Namen her im neuen Gewand, auch in Sachen Gelände und Personal tat sich beim Fast-Aufsteiger in Reichelsdorf so einiges!
Über einige Wochen hielt das Relegationsdrama um Türkspor Nürnberg den hiesigen Amateurfußball in Atem, ehe vor einer Woche das BFV-Verbands-Sportgericht die Beschwerde der Reichelsdorfer endgültig zurückwies und somit dem Aufstiegstraum endgültig ein Ende setzte. Auch wenn der Verein nicht klein beigeben will und den Gang vor ein ordentliches Gericht erwägt, der sportliche Blick richtet sich nun notgedrungen nach vorne, wie der neue Trainer, Ozan Özkan, gegenüber fussballn.de mitteilte: "Wir als Verein und auch die Mannschaft haben das Geschehene inzwischen ganz gut verarbeitet, auch wenn wir schon sehr an den getroffenen Entscheidungen zu knabbern hatten. Sportlich gesehen bleibt uns nichts anderes übrig, als das Ganze abzuhaken und uns auf die neue Saison in der Kreisliga vorzubereiten. Anhand des Schwebezustandes war das schwer genug, denn natürlich hat die Ungewissheit auch die Planungen, bezogen auf Vorbereitungsstart, Testspiele und Neuzugänge, keinesfalls erleichtert. Dennoch richten wir nun sportlich unseren vollen Fokus auf die Kreisliga. Fernab des Sportlichen wollen wir als Verein aber schon für unser Recht einstehen und gehen daher unseren Weg weiter: Uns geht es dabei vor allem um die fehlende Transparenz seitens des Verbandes im Umgang mit der Relegationsthematik - da waren einige Sachen dabei, die aus unserer Sicht nicht in Ordnung waren. Auch dass sich Herr Böck auf der Bezirksliga-Tagung entschuldigt hat, ist kein wirklicher Trost - zumal wir als Kreisligist ja nicht einmal selbst vor Ort waren."
Der Relegationsfrust scheint bei Türkspor inzwischen verraucht: Sportlich richtet man den Blick in Reichelsdorf ganz klar auf die anstehende Kreisliga-Saison.
fussballn.de
Aus Türkspor Nürnberg wird SV Türkspor Reichelsdorf
Auch wenn also die Spielklasse für Türkspor die Kreisliga bleiben wird, so tat sich im Verlauf des Sommers doch so einiges. Augenscheinlich wird dies vor allem durch die Änderung des Vereinsnamens, die im Zuge der Jahreshauptversammlung beschlossen wurde: So wird man als Verein zukünftig unter neuem Namen und mit neuem Wappen als SV Türkspor Reichelsdorf angetreten - ein Zeichen, dass man sich nach dem Umzug mehr als heimisch fühlt, wie Özkan bekräftigt: "Wir sind inzwischen hier zuhause! Es war wichtig, das nach der Fusion mit dem SV Reichelsdorf auch im Namen festzuhalten. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass wir nicht nur ein Fußballverein sind, es gehören auch andere Sparten wie Tennis, BMX und Gymnastik zu diesem Verein! Wir sind froh und stolz, diesen Schritt gemacht zu haben und gemeinsam in die Zukunft zu gehen!"
Nicht nur beim Namen machen die Verantwortlichen Nägel mit Köpfen, auch auf dem Gelände stehen beziehungsweise standen bereits erste wegweisende Veränderungen an. "Der B-Platz wurde gesandet und sollte bald bespielbar sein. Aus dem C-Platz, der aktuell noch von Unkraut bewachsen ist, soll ab Oktober bis Anfang 2026 ein Hartplatz entstehen, da ist schon eine Firma beauftragt. Am A-Platz wurden bisher nur ein paar Schönheitsfehler behoben, da wir ja unseren Trainingsbetrieb aufrechterhalten müssen. Auch dort wird so bald wie möglich etwas geschehen. Insgesamt sollen dann drei große Plätze und ein Kleinsportfeld zur Verfügung stehen - es tut sich also einiges bei uns", freut sich Özkan über die Fortschritte.
Ozan Özkan blickt nicht nur zufrieden auf die Entwicklung bei seiner Mannschaft, auch die Veränderungen auf dem Vereinsgelände gefallen dem neuen Coach sehr.
SV Türkspor Reichelsdorf
Komplett neuer Trainerstab
Neben den baulichen Veränderungen wird es auch im personellen Bereich viele neue Gesichter in Reichelsdorf zu sehen geben: Vorneweg natürlich Trainer Ozan Özkan selbst, der das Amt zum Saisonende hin vom scheidenden Trainer Maurizio Scigliuzzo übernommen hatte. Neu mit an Bord ist auch Co-Trainer Baki Tekin. "Die Übergabe mit Mauri (Maurizio Scigliuzzo, Anmerkung der Redaktion) verlief hervorragend, schließlich habe ich zum Ende der Saison alle Spiele der Jungs gesehen und war auch zum Saisonabschlussessen eingeladen, weil Mauri da unheimlich offen und herzlich war, wofür ich mich ausdrücklich bedanken möchte. Mit Baki habe ich meinen Wunsch-Co-Trainer an die Seite bekommen: Wir kennen uns noch aus unserer gemeinsamen Zeit bei Kleinschwarzenlohe. Baki ist fleißig, loyal, engagiert und hat das Herz am rechten Fleck - ich bin sehr froh, ihn wieder bei mir zu haben! Außerdem wird uns Sercan Celik nach seiner schweren Verletzung im Zuge der Relegation als Co-Trainer unterstützen, sobald er wieder laufen kann: Sercan hat selbst seine B-Lizenz gemacht, konnte bereits Trainer-Erfahrung sammeln und es war den Verantwortlichen und mir sehr wichtig, ihn weiter so nah wie möglich bei der Mannschaft dabei zu haben. Wir sind sehr froh, dass Sercan zugesagt hat! Wie es dann genau weitergeht, wenn er wieder vollständig gesund und spielfähig ist, wird man zu gegebener Zeit sehen. Für die kommende Saison sehe ich uns im Trainerteam jedenfalls gut aufgestellt", zieht Özkan ein zufriedenes Fazit.
Sercan Celik (l.) verletzte sich in der Relegation gegen Dombühl schwer, wird zukünftig als Co-Trainer aber weiterhin nah am Team sein.
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Abgang zweier Leistungsträger gut aufgefangen
Auch in Sachen Kader hat sich in Reichelsdorf einiges getan. Die zwei Abgänge von Kapitän und Galionsfigur Emirhan Karaaslan und Torjäger Efekan Karaca (beide zu Bezirksligist SC Germania) wiegen zwar schwer, wurden aber durch insgesamt neun Zugänge aufgefangen: Mehmet Bilici, Zeqe Kuqi, Mirkan Gün, Kerim Taher (alle Vatanspor), Yasin Gürcan, Enes Arici (beide SC Germania), Sezer Bantak (SSV Elektra Hellas), Serhat Ülkü (Türk. SV Gostenhof) und Ramazan Dogan (TV 48 Schwabach) tragen fortan das Türkspor-Trikot. "Die Abgänge von Emirhan und Efekan tun uns freilich weh, weil sie absolute Leistungsträger und Führungsspieler bei uns waren. Wir haben versucht, das auf mehrere Schultern zu verteilen und wollten sowohl in Sachen Qualität als auch Quantität was am Kader machen: Gegen Ende der Saison hat man nämlich schon gemerkt, dass wir auf dem Zahnfleisch gegangen sind und nicht mehr so richtig nachlegen konnten. Diesen Fehler wollten wir nicht noch einmal machen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kader. Die Jungs ziehen bislang hervorragend mit und machen einen tollen Eindruck. Wir wollen in der starken Kreisliga wieder eine gute Rolle spielen - zunächst gilt es aber natürlich erst einmal uns zu finden. Ich denke, wir sind für die anstehenden Aufgaben gut gerüstet", fasst Özkan die Aktivitäten des Transfersommers zusammen.