Artikel vom 10.07.2025 15:00 Uhr
anpfiff.info (Tobias Kühnel)
Der Fußball in Bayern wächst weiter, er wird weiblicher, immer mehr Menschen lassen sich qualifiziert ausbilden und die Zahl der Unparteiischen steigt an: Erstmals hat die Zahl der beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) organisierten Mitglieder die 1,7-Millionen-Marke geknackt, in der Saison 2024/25 haben 56.152 Kinder mit dem Fußballspielen im Freistaat begonnen und damit nochmals mehr als in der Spielzeit zuvor.
Mit aktuell 34.820 aktiven Fußballerinnen ist der
Anteil an Frauen und Mädchen beim BFV so hoch wie seit gut zehn Jahren nicht
mehr, außerdem nahmen 2024/25 über 100 mehr weibliche Teams aktiv am
Spielbetrieb teil als noch in der Vorsaison. Besonders stark war hier der
Zuwachs bei den D- und C-Juniorinnen (+61). 3899 Trainerinnen und Trainer
absolvierten allein in den vergangenen zwölf Monaten ihre Lizenz-Prüfungen
(+40,71 Prozent). Und auch bei den Unparteiischen ist die Steigerung mit fast
acht Prozent im Vorjahresvergleich signifikant. 11.068 Schiris leiteten die
233.626 elektronisch erfassten Partien in Bayern. Das zeigt die Mitgliederstatistik 2025, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) jetzt veröffentlicht hat.
„Das sind
allesamt beeindruckende Zahlen“, sagt BFV-Präsident Christoph Kern: „Sie sind
aber vor allem die Bestätigung dafür, dass unsere Maßnahmen greifen und die
Angebote, die wir als Verband unseren Vereinen machen, angenommen werden.
Insbesondere Letzteres ist wichtig, denn unsere Anstrengungen im Bereich der
Nachwuchsgewinnung, der Ausbildung, im Schiedsrichterwesen oder der Gewinnung
von Mädchen funktionieren nur dann, wenn die Vereine diese Vorlage auch nutzen.
Die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen, dass der Steilpass in den Klubs
verwandelt wird. Aber klar ist auch, dass wir weiter mit Vollgas am Ball
bleiben müssen und nicht nachlassen dürfen.“
BFV-Mädchenfußballkampagne
zeigt Wirkung
So hat der
BFV beispielsweise seine erfolgreiche Frauen- und Mädchenfußballkampagne bis
2026 verlängert: Spielerinnen für den Fußball im Verein gewinnen, Trainerinnen
und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer auf die Anforderungen im Frauen-
und Mädchenfußball vorbereiten sowie „Macherinnen“ und „Macher“ in den Klubs
vernetzen – das sind die Ziele von #Lasstsiespielen. So gibt es ein
Mädchenmobil, das zu den Vereinen kommt und Mädchen für den Fußball im Klub
begeistern will, hinzu kommen spezielle „Womens‘ only“-Kurse im Bereich der
Trainerinnen-Ausbildung oder im Schiedsrichterwesen, dazu spezielle
Kinderfußball-Formate nur für Mädchen – wie zuletzt ein Minifußball-Festival
für 160 Mädchen am FC Bayern Campus in München – oder regelmäßige Netzwerktreffen.
Mit jetzt
offiziell 1.709.199 Mitgliedern hat der BFV als größter Landesverband unter dem
Dach des Deutschen Fußball-Bundes im Vergleich zur Saison 2023/24 nochmals
63.778 mehr Menschen für sich gewinnen können. Die Zahl der Vereine im
Freistaat ist auf 4447 Klubs angewachsen (+0,18 Prozent). 414.131 Menschen
kamen 2024/25 im Spielbetrieb zum Einsatz, dabei war der Zuwachs in der Gruppe
der neun- bis elf-jährigen Mädchen (C-Jugend) mit 11,4 Prozent am deutlichsten.
Erfreulich: Auch bei den A-Junioren konnte mit 2,3 Prozent wieder ein Plus
verzeichnet werden. „Das ist besonders bemerkenswert, weil wir natürlich
feststellen, dass wir zwar viele junge Kinder für den Fußball gewinnen, diese
aber auf dem Weg in den Aktiven-Bereich mehr und mehr verlieren“, sagt
Christoph Kern: „Deshalb versuchen wir mit maximaler Flexibilität auf die
speziellen Bedürfnisse der Heranwachsenden einzugehen.“
Fast 4000
neue Lizenzen für Trainerinnen und Trainer
Großes Plus
der bayerischen Fußball-Vereine sind die Menschen, die sich in den Klubs
engagieren: Auch hier vermeldet der BFV ein deutliches Plus bei der Ausbildung
und Qualifizierung: In der abgelaufenen Saison legten 3899 Trainerinnen und
Trainer ihre Lizenz-Prüfungen erfolgreich ab, was einem Anstieg von mehr als 40
Prozent entspricht.