Artikel vom 24.06.2025 10:00 Uhr
PODCAST Marco Galuska von fussballn.de ist zu Gast bei Uwe Kellner und Sebastian "Basti" Baumann. Gemeinsam sprechen sie über das umstrittene Bezirksliga-Relegationsspiel zwischen Türkspor Nürnberg und der DJK Göggelsbuch, das es bis in die Sportschau geschafft hat – und warum nicht das Spiel, sondern der Modus das eigentliche Problem war.
Dass Relegation nicht immer sportlich fair ist, hat die Partie zwischen Türkspor Nürnberg und der DJK Göggelsbuch in aller Deutlichkeit gezeigt. Nicht wegen Rudelbildungen oder Skandalen, sondern weil der Modus an seine Grenzen kommt. Mit einem Eigentor wäre Türkspor Nürnberg dem Aufstieg deutlich näher gekommen als Göggelsbuch. Uwe Kellner hat sich dazu extra noch eine Taktik zurechtgelegt, die Türkspor hätte spielen müssen, um sportlich fair und ohne Spielmanipulation - sprich einem Eigentor - in die Bezirksliga aufzusteigen.
Für Marco Galuska, Inhaber von fussballn.de und Gast in Folge 59 des Podcasts „die amateurschreiber“, ist klar: „Der Bezirksspielleiter muss jetzt zurücktreten, weil er schon die zweite Relegation in Serie nicht hinbekommen hat.“ Vor allem die mangelhafte Kommunikation und die fehlende Einsicht, auch einmal Fehler zuzugeben, kritisiert die Runde.
Welcher ist der ideale Relegationsmodus?
Strittig ist die Frage, welcher Relegationsmodus der richtige ist. KO-Spiele sind für alle drei das Mittel der Wahl, kombiniert bei ungleichen Mannschaftszahlen mit Freilosen. Die Gruppenrunde, egal ob in der Ausprägung der letztjährigen Regionalliga-Relegation oder aber in der diesjährigen "Eigentor"-Variante, fallen bei den drei Gesprächspartnern durch. "Do or die" ist das Mittel der Wahl, nur sieht das der Verband im Moment anders.
Rückblick auf die Relegation im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund
Der Relegationsmodus hat in diesem Jahr im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund seine Spuren hinterlassen. Die Spielzeit zog sich über Wochen, die Belastung für Teams, Ehrenamtliche und Zuschauer war enorm. „Es waren zu wenige Zuschauer da“, sagt Basti Baumann. „Das hängt sicher mit der Länge zusammen.“ Der Kreisspielleiter, den er nach dem letzten Spiel interviewte, zeigte sich zwar zufrieden, deutete aber auch an, dass die Relegation im kommenden Jahr kürzer ausfallen könnte – sofern nicht wieder ein „Spezialplatz“ ausgespielt werden muss.
Mehr Releganten als direkte Absteiger?
Uwe Kellner denkt noch weiter: „Was, wenn jetzt von fünf auf vier Kreisklassen reduziert wird? Dann haben wir wieder mehr Absteiger und noch größere Diskussionen, um den Relegationsmodus.“ Baumann ergänzt: „Dann bräuchte es vielleicht mehr direkte Absteiger statt Releganten, das ist aber in der Spielordnung ausgeschlossen.“ Klar ist: Der aktuelle Modus bringt zu viele Unsicherheiten und kaum Planungssicherheit – vor allem für Vereine, die eh schon am Limit arbeiten.
Mit einem Augenzwinkern verabschiedet sich das Trio in die Sommerpause. „Ich kann keine Relegationsbratwurst mehr sehen“, meint Basti zum Abschluss mit einem Augenzwinkern. Und verspricht: Die nächste Podcast-Folge kommt – mit einem Thema, das „einen alten 60er besonders freuen wird“. Nur so viel sei verraten.