Artikel vom 28.05.2025 07:00 Uhr
Der Name Marian Hrasche war mit der SpVgg Mögeldorf 2000 vor allem zwischen 2008 und 2015 beim Neuaufbau in der A-Klasse samt Rückkehr in die Kreisklasse verbunden, ehe der mittlerweile 56-Jährige mehrere Teams in anderen Spielkreisen gecoacht hatte. Ein inzwischen erfolgter Perspektivwechsel bei einem seiner Ex-Vereine ist nun Grund genug, um sich zu fragen: Was macht eigentlich Marian Hrasche?
Hochklassige Ausbildung am Ebensee – Relegationsmakel im Herrenbereich
Wie bei so vielen Jugendlichen wurde auch bei Marian Hrasche das Feuer für den Fußballsport bereits in jungen Jahren entfacht und so wollte auch er gemeinsam mit seinen Freunden im Verein kicken. Die fußballerischen Wurzeln von Hrasche liegen im Juniorenbereich insbesondere im Nürnberger Osten, wo er unter anderem jeweils mehrere Jahre für den SV Schwaig und vor allem am Ebensee beim Post SV Nürnberg eine besondere Zeit als Juniorenspieler verbrachte. Anschließend wechselte er die Himmelsrichtung im Nürnberger Stadtgebiet und schnürte seine Schuhe als Heranwachsender beim ATV Nürnberg, der mittlerweile nach einer weiteren Fusion als ATV 1873 Frankonia Nürnberg im Vereinsregister notiert ist. „Die spannendste Zeit in meiner Jugend habe ich beim Post SV in der U19-Bayernliga, der damals höchsten Juniorenspielklasse, verbracht. Die Duelle mit Gegenspielern wie Helmut Rahner, Marc Oechler, Andreas Sendner oder Hans-Jürgen Heidenreich waren natürlich lehrreich und am Saisonende sind wir mit einer geilen Truppe Dritter hinter dem Club und den Fürthern geworden. Das war schon damals etwas Besonderes“, erinnert sich Hrasche gerne an seine Zeit an der Ziegenstraße zurück.
Nachdem aus dem jungen Hrasche im hochklassigen Jugendfußball ein als Manndecker, Libero und „Sechser“ flexibel einsetzbarer Defensiv-Akteur geformt wurde, folgten im Herrenbereich in der noch heute legendären Bezirksoberliga jeweils mehrere Spielzeiten im Trikot des SV Seligenporten, des FC Stein sowie des FSV Erlangen-Bruck. „Gerade in Stein hatten wir eine wahnsinnige Mannschaft, in der ich beispielsweise mit Alexander Rambau, Michael Kapp, Thomas Eckert und Rino Letizia zusammenspielen durfte“, blickt Hrasche zurück und verrät einen kleinen Makel seiner aktiven Laufbahn: „Insgesamt stand ich mit meinen Vereinen dreimal in der Relegation zur Landesliga auf dem Platz, dabei ist uns der große Wurf leider jeweils verwehrt geblieben.“
Gemeinsam mit Ex-Mitspieler und Trauzeuge Rino Letizia (Nr. 10) gab es für Marian Hrasche bei seiner Trainerstation in Mögeldorf die Rückkehr in die Kreisklasse zu bejubeln.
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Harmonie in Mögeldorf – Beste Voraussetzungen für die Landesliga
In Bruck verdiente sich der heute 56-Jährige von 2003 bis 2005 seine ersten Sporen im Trainerbereich als Coach der A-Junioren in der Bayernliga, bevor er im Frühjahr 2009 die 1. Mannschaft von Kreisklassist SpVgg Mögeldorf 2000 als Nachfolger von Matthias Rechholz übernahm. Der Abstieg am Saisonende war zwar nicht mehr zu verhindern, doch nach drei Jahren in der Spitzengruppe der A-Klasse packte man 2012 als Meister die Rückkehr in die Kreisklasse. Auch dort spielte man drei Spielzeiten oben mit und scheiterte 2015 in der ersten Runde der Kreisliga-Relegation auf dem Gelände des ASV Zirndorf nach Verlängerung gegen die SF Laubendorf. „In Mögeldorf hatte ich meine schönste Zeit als Trainer, weil wir ein richtig guter Haufen waren, in dem es in allen Richtungen auf einer Ebene harmoniert hat“, schwärmt Hrasche vom Neuaufbau im Nürnberger Osten, wo seine negative Relegationsserie als Spieler ein weiteres Kapitel als Trainer erfuhr.
Die längste Phase seiner Trainerlaufbahn verbrachte Marian Hrasche bei der SpVgg Mögeldorf 2000, der er eine rosige Zukunft prognostiziert.
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Der ehemalige Übungsleiter verfolgt freilich auch heute noch den Werdegang der selbst ernannten Mögeldorfer Rasselbande und prognostiziert nach der Meisterschaft in der Bezirksliga Nord eine rosige Zukunft: „Sie werden meiner Meinung nach auch in der Landesliga eine gute Rolle spielen und haben durch die Bayernliga-U19 beste Voraussetzungen, um perspektivisch auch mit den Herren noch eine Liga höher zu landen. Der Zug ist wohl nicht aufzuhalten.“
Fehlende Motivation führt zum Perspektivwechsel
Nach dem bitteren Abschied in Mögeldorf coachte Hrasche zwei Jahre lang die 2. Mannschaft des SV Schwaig, ehe 2019 noch ein kurzer Freundschaftsdienst bei Mögeldorf II folgte und er die Corona-Zeit beim Kreisklassisten SG Allersberg verbrachte. Dort erhielt Hrasche die Anfrage der TSG 08 Roth, wo er nach dem Abstieg im Herbst 2022 sein Amt zur Verfügung stellte und nach einer Saison Kreisklasse bei der SpVgg Neunkirchen-Speikern-Rollhofen für sich eine Entscheidung traf. „Ich bin zwar bei keinem Verein entlassen worden, konnte mir aber dennoch keine weitere Trainerstation mehr vorstellen, weil mir die Motivation gefehlt hat“, begründet Hrasche den damaligen Schritt, seine Trainerlaufbahn zu beenden.
Seit Jahresbeginn leitet Marian Hrasche die sportlichen Geschicke der TSG 08 Roth.
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In Roth war zu jenem Zeitpunkt die Position des Sportlichen Leiters vakant geworden, woraufhin man sich an den ehemaligen Chefcoach erinnerte und ihm seit Anfang 2025 die Verantwortung für die beiden Vollmannschaften sowie der U19 übertragen hat. Die 1. Mannschaft der TSG steht aktuell in der unteren Tabellenhälfte der Kreisliga, wo man „sich etablieren“ will und hierzu mit Ex-Profi Jim-Patrick Müller einen namhaften Neuzugang zur kommenden Saison an Land ziehen konnte. „Jimmy hat es beruflich in die Region Nürnberg/Fürth verschlagen, wodurch sich der Transfer zu uns ergeben hat“, schildert Hrasche das Zustandekommen des Königstransfers. Seine Leidenschaft für den Fußball hat der Vollblutfußballer auch an seine beiden Söhne Bastian und Pepe weitergegeben, die auf den Spuren des Vaters bei der 1. Mannschaft des SV Schwaig sowie für die U13-Junioren in Roth aktiv sind und - falls gewünscht - auf den fußballerischen Erfahrungsschatz des Vaters zurückgreifen können.