Artikel vom 10.05.2025 20:00 Uhr
Ansbachs Offensivmann Michael Sperr war sichtlich bewegt bei seiner Auswechslung in seinem letzten Heimspiel unter stehenden Ovationen.
Im letzten Heimspiel der Regionalliga-Saison 2024/2025 kassierte die SpVgg Ansbach erstmals eine Niederlage gegen den SV Wacker Burghausen und verlor mit 0:3, wobei das Ergebnis an diesem vorletzten Spieltag schnell zur Nebensache geriet. Denn auf Seiten der Nullneuner stand der Heim-Abschied eines verdienten Spieler-Quartetts im Mittelpunkt, wobei unabhängig vom Ergebnis die eine oder andere Träne verdrückt wurde.
Der bereits im Vorfeld fixierte Klassenerhalt sowie das Quartett an Abgängen verdienter Spieler sollten im Anschluss an das Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen im Xaver-Bertsch-Sportpark bei Kaiserwetter ausgiebig gefeiert werden, zuvor erwartete Ansbach-Coach Niklas Reutelhuber auf dem Feld jedoch einen motivierten Gegner. Jener Prognose wurden die Gäste auch vom Anstoß weg gerecht und erspielten sich eine Reihe guter Möglichkeiten, die jedoch Andreichyk, Schulz sowie Ade jeweils in den Sand setzten (4., 7., 8.). In der 11. Minuten zog Kroiß aus spitzem Winkel nach einer kurzen Eckballvariante mit Angermeier ab, wurde jedoch zur Ecke geblockt, die nichts einbrachte. Mit Beendigung der Anfangsviertelstunde musste SpVgg-Keeper Heid seine komplette Spannweite aufbieten, um einen abgefälschten Agbaje-Abschluss über den Querbalken zu bugsieren.
Bereits im ersten Durchgang bekamen die Ansbacher um Riko Manz (in grün) die Motivation der Gäste aus Burghausen zu spüren.
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Bei der folgenden Ecke versuchte sich Wacker-Verteidiger Maljojoki per Fallrückzieher, doch der Referee ahndete dabei gefährliches Spiel an Heim-Kapitän Dietrich. Die Elf von Gäste-Coach und Ex-Profi Lars Bender weiter die spielbestimmende Mannschaft, aber auch Bibaku verpasste per Kopf ein gutes Stück neben den Kasten die Wacker-Führung (19.). Auf der Gegenseite versuchte sich Angermeier infolge einer Ecke, fand seinen Meister aber in Gäste-Keeper Schöller, der das Leder gekonnt aus dem Dreieck fischte. Die Nullneuner traten in der Folge offensiv mehr und mehr in Erscheinung, ließen aber im letzten Drittel die nötige Durchschlagskraft vermissen. Bis zum Pausenpfiff waren die Bender-Schützlinge wieder am Zug, jedoch köpfte Bachschmid über das Ziel und anschließend verdiente sich Heid erst gegen Bibaku und anschließend gegen Ade die Bestnote. So ging es trotz Vorteilen für Burghausen torlos in die Kabinen.
Die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang gehörte Ansbachs Manz, doch der Schuss des einmal mehr lauffreudigen Außenverteidigers wurde im Gewühl am langen Pfosten aufgehalten und letztlich zur Ecke geklärt (49.). Drei Minuten später stand dann erneut SpVgg-Keeper Heid im Blickpunkt, als er die Direktabnahme von Bachschmid noch vor dem Einschlag von der Linie kratzen konnte und so seinen Kasten weiter sauber halten konnte. Rund um die Stundenmarke folgte dann die druckvollste Phase der Nullneuner, als Dietrich einen Kroiß-Freistoß daneben köpfte, Manz von der Sechzehnerkante das rechte Außennetz anvisierte und letztlich auch noch Schmidt aus spitzem Winkel die Haltbarkeit des Fangzauns unter die Lupe nahm (60., 64., 65.). Nachdem Heid nochmal eine starke Parade eines Bares-Kopfballs aus dem Hut gezaubert hatte, erhoben sich rund 20 Minuten vor Spielende die rund 1250 Zuschauer im Xaver-Bertsch-Sportpark und zollten Jonas Bayerlein ihre Anerkennung bei dessen letzter Auswechslung vor heimischer Kulisse im Ansbacher Trikot gegen Lukas Oberseider.
Burghausens aufgerückter Innenverteidiger Jasper Maljojoki (Nr. 4, in weiß) dreht jubelnd ab, nachdem er mit dem Treffer zum 1:0 den insgesamt starken Ansbacher Keeper Sebastian Heid überwunden hatte.
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In der 73. Minute zeigte der Referee einen Eckball an und verweigerte so den reklamierenden Gästen einen Handelfmeter. Allerdings schlug die Wacker-Wut zügig in Jubel um, weil Maljojoki die folgende Ecke zur verdienten Gäste-Führung über die Linie stocherte. Nach 82 Minuten erhielt dann auch Michael Sperr seinen verdienten Applaus zum Abschied vor heimischer Kulisse, ehe Burghausens Bachschmid nach einem simplen weiten Ball frei vor Heid auf 2:0 erhöhen konnte (83.). Obwohl Lema mit der nächsten Aktion noch den dritten Streich der Gäste zum Endstand markierte (85.) ließen sich die Nullneuner ihre Feierlaune an jenem 33. Spieltag nicht verderben und bescherten auch noch Sebastian Heid und Michael Belzner einen gebührenden Abschied bei deren Herausnahmen kurz vor Abpfiff, ehe der Abend mit der After-Match-Party in geselliger Runde ausklingen konnte.
Ab Spielminute 70 wurde jedem der vier scheidenden Ansbacher Spieler ein Extra-Applaus im Rahmen der jeweiligen Auswechslung zuteil. Hier schreitet Michael Belzner ein letztes Mal vom Rasen des Xaver-Bertsch-Sportparks.
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