Artikel vom 06.05.2025 06:00 Uhr
Roths Sportlicher Leiter Marian Hrasche (l.), Jim-Patrick Müller und Cheftrainer Max Weiß (r.).
Es schließt sich ein Kreis: Jim-Patrick Müller, einer der
erfolgreichsten Kicker, den der Rother Fußball in den vergangenen Jahren
hervorgebracht hat, kehrt heim. Der 35-jährige Ex-Profi bricht seine
Zelte im höherklassigen Fußball ab und wird zur neuen Saison das Trikot der TSG
08 Roth überstreifen. Jenem Verein also, bei dem seine beeindruckende Karriere
in der Jugend begann.
Genauer gesagt beim damals noch existierenden TSV Roth, der
ja im Jahr 2008 nach der Fusion mit dem Sportclub Roth in die TSG 08 Roth
übergegangen war. Jim-Patrick Müller war zu diesem Zeitpunkt schon bei zwei
anderen Fusionsvereinen aktiv.
Aus der Jugend des TSV wechselte er 2006 in die Bayernliga-A-Jugend
des SC 04 Schwabach, von dort aus weiter in die Bundesliga-U19 der SpVgg
Greuther Fürth, beim Kleeblatt begann dann auch die Profi-Laufbahn. Eine
Laufbahn, die ja zuvor bereits sein Großvater Heini Müller als Meisterspieler
des 1. FC Nürnberg und sein Vater Bernd (unter anderem SpVgg Unterhaching und
SpVgg Fürth) eingeschlagen hatten.
Mit dem SSV Jahn Regensburg – in der Domstadt ist er bis
heute zuhause – feierte Müller in der Spielzeit 2011/12 auch den Aufstieg in
die 2. Bundesliga. Es folgten die Stationen SV Sandhausen, Dynamo Dresden,
SpVgg Unterhaching und dann nach den Corona-Jahren die DJK Vilzing, wo er immer
noch in der Regionalliga spielt.
Wie Vater Bernd spielte Jim-Patrick Müller für die SpVgg Unterhaching.
Alexander Rausch
In den Osterferien haben die Niederbayern dann verkündet,
dass einer ihrer Sympathieträger nach dieser Saison aufhören wird mit dem
höherklassigen Fußball – und fortan klingelte bei Jimi Müller das Telefon, am
anderen Ende waren interessierte Vereine. Bei der TSG 08 Roth wussten sie da
schon, wo der Weg von Jim-Patrick Müller hinführen wird, nämlich in den Speck
Sportpark. Seit längerem standen der Sportliche Leiter der TSG, Marian Hrasche,
und Müller in Kontakt.
Was auch grundsätzlich nicht schwer ist, immerhin leben Opa
Heini Müller sowie die Eltern Silvia und Bernd in Roth, Bruder Fabian spielt
bei der TSG 08. Auch zu weiteren Rothern ist der Kontakt nie abgerissen, der
ein oder andere frühere Mitspieler oder Kumpel spielt bei der TSG 08 bei den
Alten Herren. „Sportlich und auch menschlich eine Riesenverstärkung“, freuen
sich Marian Hrasche und Cheftrainer Max Weiß über den Sommer-Neuzugang.
Die Verbindungen zur TSG waren also immer da, ausschlaggebend
dafür, dass Jim-Patrick Müller ab dem Sommer wieder das Rother Trikot tragen
wird, war aber noch ein anderer Fakt. Der 35-Jährige bleibt zwar in Regensburg
wohnen, ihn verschlägt es aber künftig beruflich in die Region, weshalb der
Schritt an den Ostring dann folgerichtig war.
„Für mich schließt sich ein Kreis, ich komme wieder nach Roth
und spiele mit meinem Bruder und vielen Bekannten wie Hannes Ludwig, Tim
Schneider oder Domi Distler“, sagt Jimi Müller, der die TSG in den vergangenen
Jahren immer im Blick behalten hat und dem der eingeschlagene Weg mit „Rother“
Spielern gefällt.
Jim-Patrick Müller wagt den Absprung aus dem höherklassigen Fußball und verlässt die DJK Vilzing nach der Saison.
Dirk Meier
Und auch wenn das Kapitel mit dem höherklassigen Fußball
demnächst zu Ende geht – übrigens passenderweise mit einem Vilzinger
Auswärtsspiel am 17. Mai gegen Ex-Verein Greuther Fürth II im benachbarten
Seligenporten -, ganz ohne Fußball wollte und konnte Jim-Patrick Müller dann
auch nicht. „Von 100 auf null wäre nicht gegangen, das Kabinengefühl brauche
ich schon noch“, sagt der Mittelfeldspieler. Wie regelmäßig er für die TSG
auflaufen wird, das wird auch die neue berufliche Tätigkeit weisen, das kann er
aktuell noch nicht endgültig abschätzen.
Aber auf jeden Fall wird er für die erste Mannschaft
auflaufen, Nachrichten und „Angebote“ von Bekannten und ehemaligen Mitspielern
aus der Rother AH-Gruppe hat er bereits schmunzelnd abgelehnt. „Die haben sich
schon auf einen laufstarken Neuzugang gefreut“, berichtet Müller schmunzelnd, „aber
die haben mich offensichtlich schon lange nicht mehr spielen sehen.“