Artikel vom 26.09.2023 16:25 Uhr
  
    	
    	
 
    
    
        Bundesliga-Schiris wie Deniz Aytekin werden als Pate von Schiri-Neulingen im Amateurfußball eingesetzt.
    
    
 
  
 
		Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) startet gemeinsam mit seinen 21 Landesverbänden eine besondere Aktion: "Profi wird Pate". In der laufenden Saison 2023/2024 werden alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Google Pixel Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga mindestens einmal als Patin oder Pate von Schiri-Neulingen im Amateurfußball eingesetzt.
 
    
    
    	Von 
        
    	Marco Galuska
    	 PM DFB / BFV
    
    
 
  
          
 
   Die Einsätze der ersten Bundesliga-Schiris stehen bereits
  fest: Katrin Rafalski wird am 28. September nahe Kassel als Patin bei einem
  D-Jugendspiel im Einsatz sein, Patrick Ittrich am 1. Oktober in Hamburg. Bis
  zum Saisonende folgen die weiteren Schiris der deutschen Topligen.
Das DFB-Patensystem wurde zur Saison 2017/2018 als
  Pilotprojekt eingeführt. Inzwischen kommen Pat*innen in allen Landesverbänden
  zum Einsatz und sollen die teils große Zahl an Abgängen insbesondere bei
  jungen Schiri-Neulingen reduzieren, um sie langfristig an den Fußball zu
  binden. Die Pat*innen begleiten die neuen Schiris mindestens bei drei Spielen
  innerhalb der ersten Einsätze. Sie unterstützen bei administrativen Abläufen
  wie der Platzkontrolle, dem Spielbericht oder der Passkontrolle und geben
  Hilfestellungen, was die Neulinge verbessern können. Auch zwischen den
  Spielen stehen die Pat*innen als Ansprechpersonen zur Verfügung.
„Die enge Begleitung unserer Nachwuchs-Unparteiischen über das Paten-System spielt bei uns im Freistaat bereits seit vielen Jahren eine tragende Rolle und ist ebenso fester wie etablierter Bestandteil. Das Paten-System gibt den Neulingen zusätzliche Sicherheit und ist nach der Ausbildung ein wichtiger Mosaikstein auf dem Weg hin zu souveränen Spielleitungen. Dass jetzt auch Referees aus den Spitzenligen ihren Erfahrungsschatz mit dem Nachwuchs teilen, ist ein großartiges Zeichen des Respekts und des Zusammenhalts“, erklärt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.
Prof. Dr. Sven Laumer sieht ein großartiges Zeichen in der Aktion "Profi wird Pate"
Sportfoto Zink
Ronny Zimmermann, der für das Schiedsrichterwesen zuständige
  DFB-Vizepräsident, sagt: "Viel zu oft hören junge Schiris nach ihrer
  Ausbildung zu schnell wieder mit dem Pfeifen auf. Als Hauptgrund wird häufig
  der Praxisschock genannt, der durch das DFB-Patensystem abgemildert werden
  soll. Mit Profi wird Pate machen wir diese Unterstützung für unerfahrene
  Unparteiische noch bekannter. Vielen Dank an alle Topschiris für die
  Unterstützung dieser wichtigen Aktion für die Basis der
  Schiedsrichterei."
Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation
  der DFB Schiri GmbH, sagt: "Die Verbindung zu den Schiedsrichterinnen
  und Schiedsrichtern im Amateurfußball ist uns ein besonderes Anliegen - nicht
  nur im Jahr der Schiris. Mit 'Profi wird Pate' tragen wir dazu bei, dass es
  erst gar nicht zum Praxisschock kommt, sondern die Neulinge in Deutschland
  mit viel Lust und Leidenschaft in ihre Laufbahn als Schiri starten. Der Job
  als Schiri verbindet auf geniale Weise Sport, Spaß und
  Persönlichkeitsentwicklung. Wir freuen uns auf die Einsätze als Patinnen und
  Paten."
Die Unparteiischen der Profiligen hatten im Jahr der Schiris
  bereits zahlreiche Aktivitäten unterstützt - angefangen bei der Startaktion
  mit Deniz Aytekin, Anton Stach und Nils Petersen bei einem Bezirksligaspiel
  in der Nähe von Mainz. Rund um die DFB-Pokalendspiele der Frauen und Männer
  in Köln und Berlin kam es ebenfalls zu gemeinsamen Aktionen zwischen
  Bundesliga- und Amateurschiris. Zusätzlich führt der DFB Sonderausgaben von
  "Der beste Tag" durch, in deren Rahmen Amateurschiris an den
  DFB-Campus eingeladen werden und einen Tag mit den Bundesligaschiris
  verbringen. Die zweite Ausgabe wird am 28. September stattfinden.
Das Jahr der Schiris ist eine Initiative des DFB und seiner
  Landesverbände, die den Fokus auf eine der größten Herausforderungen im
  deutschen Fußball lenken soll. Die Zahl der Schiedsrichter*innen sank über
  mehr als 15 Jahre. Den Amateurfußball stellt das zunehmend vor Probleme.
  Diesem Trend wollen der DFB und seine Landesverbände wahrnehmbarer und
  wirkungsvoller entgegenwirken. Das Jahr der Schiris steht dabei unter dem
  Leitsatz: "Liebe den Sport. Leite das Spiel." Bis Jahresende sollen
  mit verschiedenen kleineren und größeren Maßnahmen, vor allem mit Hilfe der
  Bezirke, Kreise und lokalen Schirigruppen, das Thema Schiedsrichter*innen
  öffentlich in den Mittelpunkt gerückt und Verbesserungen eingeleitet werden.
Steigende Zahlen machen Mut
Mut machen die jüngsten Entwicklungen: In der Saison 2022/2023
  war die Zahl der aktiven Schiris zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren
  zwischen zwei vollständigen Spielzeiten nicht mehr rückläufig, sondern leicht
  steigend. Mehr als 53.600 Unparteiische leiteten insgesamt rund 1,3 Millionen
  Spiele. Ebenfalls positiv: 5000 Menschen absolvierten im ersten Halbjahr 2023
  erfolgreich einen Schiri-Neulingslehrgang - 34 Prozent mehr als im
  Vergleichszeitraum des vorangegangenen Jahres. "Profi wird Pate"
  soll den Aufwärtstrend weiter unterstützen.