Der Einsatz von Tim Kraus (rechts im Bild) ist vor dem Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg II fraglich.
FC Würzburger Kickers
Erstes Auswärtsspiel für das Duo Neumann/Ermel
Dass
ein Trainerwechsel nicht automatisch die Wende bedeutet, können
derweil die Fans des FC Würzburger Kickers in der Regionalliga
Bayern bezeugen. Die Mannschaft, die aktuell vom Interimstrainerduo
Sebastian Neumann und Ronny Ermel betreut wird, zeigt sich weiter
fragil. Dem starken 4:0 gegen die DJK Vilzing, in Spiel eins nach der
Trennung von Markus Zschiesche, folgte zunächst auch gegen die U23
des 1.FC Nürnberg eine Galavorstellung. Mit etwas Leichtsinn,
vielleicht war es auch schon ein Anflug von Überheblichkeit,
leiteten die Kickers im Spiel selbst durch einen individuellen Fehler
kurz vor der Pause, der zum 2:1-Anschlusstreffer für den
Club-Nachwuchs sorgte, die Wende ein. Am Ende stand ein nicht
ungerechtes 2:2 auf der Anzeigentafel der Akon-Arena. Für die
Würzburger waren es nach der zwischenzeitlichen 2:0-Führung und
einem verschossenen Elfmeter beim Stand von 2:2 durch Moritz
Hannemann, freilich zwei verlorene Punkte. Dass es der Mannschaft
nicht gelingt, ihre Qualität über die kompletten 90 Minuten auf den
Platz zu bringen, ist laut Neumann vor allem Kopfsache. „Wir haben
immer 15 bis 20 Minuten, in denen wir zu viel nachdenken“. In
diesen Phasen führen „leichte Fehler“ dazu, dass die Kickers
sich in Schwierigkeiten bringen. Dadurch geht dann die Kontrolle
flöten. „Dann bist du einfach verunsichert, dann gerätst du in
eine Abwärtsspirale“, erklärt Neumann dazu. „Das müssen wir
rauskriegen.“
Kader der Kickers wirkt etwas unausgegoren
Die
taktischen Anpassungen nach dem Zschiesche-Aus reichen
augenscheinlich noch nicht für die Rundumwende. „Die letzten
Wochen gingen ja nicht spurlos an den Jungs vorbei“, betont
Neumann, der zusammen mit Ermel viele Einzelgespräche mit den
Spielern führt. Noch machen die Kickers selbst den Gegner regelmäßig
stark. Ein Problem ist sicherlich auch, dass den Kickers in den
kritischen Phasen des Spiels auch die Führungsspieler fehlen.
Kapitän Daniel Hägele, dem der Patzer vor dem ersten Gegentor gegen
Nürnberg unterlief, ist erst seit kurzem zurück aus einer längeren
Verletzung. Der Kapitän der letzten zwei Jahre, Peter Kurzweg, hat
sich in der Vorbereitung das Kreuzband gerissen. Erfahrene Neuzugänge
wie Mittelstürmer Benjamin Girth und der verletzte Abwehrspieler
Noah Awassi konnten die Rolle ebenfalls (noch) nicht ausfüllen. Ein
Ziel des Duos Neumann/Ermel ist es auch, die Spieler nach ihren
Stärken bestmöglich einzusetzen. Dabei wirkt der Kader, das zeigten
die nur zwei Einwechslungen am Dienstag im Nachholspiel gegen
Nürnberg, auch etwa unausgegoren. In der Offensive fehlen die
Alternativen. Theo Harz, Neuzugang von der U23 des Hamburger SV,
fällt weiter mit einer Schambeinverletzung aus. Enes Küc, der
eigentlich als Stammspieler in der Offensive gesetzt war, wird das
Trikot der Kickers nicht mehr tragen. Der Verein prüft gerade die
Möglichkeit der Vertragsauflösung mit dem 27-Jährigen, der durch
sein Engagement in der Hallenfußball-Liga „Icon League“ für
Missmut sorgt.
Verein weiter auf Trainersuche
Weiter
geht es für die Kickers am Samstagnachmittag mit dem Auswärtsspiel
gegen den Tabellennachbarn FC Augsburg II. Der Rückstand der Kickers
auf Spitzenreiter Schweinfurt beträgt derzeit sieben Punkte. Einen
neuen Trainer hat der FWK zwei Wochen nach der Trennung von
Zschiesche bislang immer noch nicht präsentiert.
Es fehlen: Awassi (Syndesmosebandverletzung), Harz (Schambeinentzündung), Kurzweg (Kreuzbandriss)
Fraglich: Kraus (verletzt)
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (TSV Buchbach, 06.10.2024):
Friedsam,
Uhl,
Montcheu,
Hägele,
Farahnak,
Wessig (72.
Junge-Abiol),
Zaiser,
Kraus (79.
Baca),
Hannemann,
Japaur (61.
Meisel),
Girth (87.
Fesser) /
Hipper,
Härtl,
Wieselsberger,
Awassi,
Ampadu Wiafe
Expertentipp von Steffen Krapf
2:2