Tim Kraus spielte in der Vorsaison noch für den FC 05 Schweinfurt
FC Würzburger Kickers
Kickers gehen dezimiert ins Derby
Der
Nimbus des FC Würzburger Kickers ist seit diesem Dienstag dahin. Die
Unterfranken sind doch noch schlagbar. Nach saisonübergreifend 35
Pflichtspielen musste der FWK bei der SpVgg Greuther Fürth II (1:3)
erstmal wieder eine Niederlage einstecken. Weiter geht es am
Freitagabend mit dem Derby gegen den FC 05 Schweinfurt und einigen
Sorgen vorab.
„Die
Sinne sind neu geschärft. Wir werden das schnell abschütteln“,
sagte Kickers-Cheftrainer Marco Wildersinn nach der ersten
Saisonniederlage. Ist die Pleite am Fürther Ronhof Grund zur Sorge?
Soweit sollte man noch nicht gehen. Die Würzburger machten kein ganz
schwaches Spiel und hatten durchaus ihre Chancen. „Zwischen den
Strafräumen haben wir vieles sehr gut gemacht, vor den Toren aber,
hinten wie vorne, vieles nicht gut“, erklärt Wildersinn.
Die
Kickers-Saison ist natürlich weiter eine bis dato herausragende.
Selbst der gegnerische Trainer vom Dienstag, Fürths Peter Ruman,
geriet anschließend regelrecht ins Schwärmen. „Riesenrespekt vor
Würzburger Kickers“, sagte der ehemalige Bundesligastürmer. „Wie
sie den Ball laufen lassen, wie sie den Gegner bespielen, ist nicht
so einfach zu verteidigen.“ Es war nicht die erste Schwärmerei
Rumans für die „Rothosen“. Im Oktober 2022 sagte er nach der
0:3-Niederlage seiner Mannschaft am Dallenberg. „Die Würzburger
Kickers sind definitiv die beste Mannschaft der Regionalliga Bayern.“
Aufgestiegen ist damals in der Saison 2022/23 jedoch die SpVgg
Unterhaching. „Ich wünsche den Kicker, dass sie es in der
Relegation schaffen und aufsteigen. Weil ich feiere die richtig groß
wie sie spielen.“
Derartige
Schmeicheleien sind am Freitagabend unter Flutlicht in der Akon Arena
eher nicht zu erwarten. Es ist Derby-Time angesagt. Das Hinspiel
konnten die Kickers vor knapp 5000 Zuschauern im Schweinfurter
Sachs-Stadion recht souverän mit 2:0 gewinnen. Bei den „Schnüdeln“,
bei denen sich der Ex-Kickers-Spieler Marc Reitmaier als Cheftrainer
auf seiner Abschiedstournee befindet, ist derzeit etwas Sand im
Getriebe. Seit vier Spieltagen wartet der FC 05 auf einen Siege, drei
davon gingen verloren. Mit Nico Stephan, Lucas Billick, Adam Jabiri,
Kevin Frisorger, Nick Doctorczyk, Fabio Bozesan, Adrian Istrefi, Taha
Aksu, Andre Rumpel und Severo Sturm haben gleich zehn Schweinfurter
eine Kickers-Vergangenheit. Umgekehrt hat mit Tim Kraus, Pascal Moll
und Thomas Haas ein Kickers-Trio einst im grün-weißen Trikot
gespielt.
„Gegen
Schweinfurt müssen wir jetzt mit einer dezimierten Mannschaft eine
Antwort auf das Spiel in Fürth geben“, fordert FWK-Coach
Wildersinn. Drei Spieler sind nach ihrer jeweils fünften Gelben
Karte im Fürth-Spiel für das Derby gesperrt: Die beiden
Außenverteidiger Thomas Hass und Peter Kurzweg sowie
Mittelfeldregisseur Maximilian Zaiser. Fraglich sind außerdem die
Einsätze von Mittelfelddauerläufer Dominik Meisel und Torhüter
Vincent Friedsam, der gegen Fürth verletzt vom Feld musste. Ohnehin
nicht zur Verfügung steht der Langzeitverletzte Abwehrspieler Lukas
Gottwalt. Immerhin rückt das Comeback des seit Januar verletzten
Routinier Daniel Hägele immer näher. Gegen Fürth saß der
35-Jährige, der mit den Kickers auch schon in der 2. Bundesliga
spielte, erstmals wieder auf der Bank.
Ein
Derby-Sieg und das leichte Wanken des Ligaprimus wäre wieder gerade
gerückt. Das wissen auch die Fans der Kickers, die sich bereits am
Donnerstagabend im Stadion trafen, um sich auf das Derby
einzustimmen. Den zwölften Mann kann die Elf von Marco Wildersinn in
dieser Woche bestimmt gut gebrauchen
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (1. FC Nürnberg 2, 27.04.2024):
Hipper 2,0,
Montcheu 3,0 (75.
Hemmerich),
Kurzweg 3,0,
Hägele 3,5 (70.
Scholz 3,5),
Kraus 3,5,
Franjic 3,5,
Zaiser 3,5,
Meisel 3,5 (78.
Wessig),
Sané 3,5,
Caciel 3,5 (78.
Sausen),
Moll 4,0 (70.
Junge-Abiol 3,5) /
Friedsam,
Haas
Expertentipp von Steffen Krapf
3:0
Innenverteidiger Boris Nana Tonzi wurde dem 1. FC Schweifurt 05 nach einem Riss der Achillessehne lange fehlen.
Bernd Riemke
1. FC Schweinfurt 05
Brisanz im Unterfranken-Duell Kickers Würzburg gegen Schnüdel
Der 1. FC Schweinfurt 05 tritt zum Derby am Dallenberg beim Meisterschaftsaspiranten Kickers Würzburg an. Es ist einerseits das Duell zweier enttäuschter Teams, denn die Kickers bezogen am Dienstagabend unerwartet bei der SpVgg Greuther Fürth II mit 1:3 die erste Saisonniederlage. Die Schnüdel sind andererseits erstmals in dieser Spielzeit nach nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen in die zweite Tabellenhälfte abgerutscht, liegen auf Rang zehn. Für den Schweinfurter Trainer Marc Reitmaier ist es zudem eine besondere Partie, denn seine letzte Trainer-Station war im Nachwuchs bei den Kickers, es ist für den 40-Jährigen also die Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte in seiner Geburtsstadt Würzburg, in der der Coach der Grün-Weißen auch lebt. Der ersten Niederlage der Rothosen will Reitmaier nicht allzu große Bedeutung beimessen: "Derbys haben immer eigene Gesetze. Wir werden vor einer großen Kulisse spielen, das alleine wird schon etwas ganz Besonderes sein." Wie denn die Schweinfurter die Partie angehen werden? "Wir müssen sehr konzentriert sein, müssen die Räume eng machen. So wollen wir versuchen das Spiel auf unsere Seite zu ziehen", verrät Reitmaier. Kevin Frisorger sitzt weiter seine Rotsperre ab und Boris Nana Tonzi wird nach einem Riss der Achillessehne lange fehlen. Die Gelbsperre von Kapitän Lukas Billick ist rechtzeitig abgelaufen. Auf alle Fälle werden die Schnüdel, die das Hinspiel mit 0:2 verloren haben, einen Sahnetag benötigen, um am Dallenberg bestehen zu können.
Aufgebot letztes Spiel FC Schweinfurt 05 (TSV Aubstadt, 27.04.2024):
Stephan 2,0,
Frisorger 2,9,
N'gatie 2,1,
Trslic 3,0,
Landeck 3,4 (87.
Rumpel),
Mahmuti 3,4 (63.
Sturm 2,4),
Anapak 3,3 (37.
Aksu 2,4),
Böhnlein 2,8,
Fery 2,5 (75.
Feulner),
Wehner 2,9 (62.
Jabiri 1,8),
Bozesan 2,3 /
Zorn,
Henninger,
Doktorczyk
Expertentipp von Dirk Meier
2:2