Marco Wildersinns Jungs zeigten zuletzt starke Leistungen.
Steffen Krapf
FC Würzburger Kickers
Sandro Wagners Unterhaching leichter Favorit
Zweiter gegen Erster vor vermutlich erstmals in dieser Saison über 3000 Zuschauer am Würzburg Dallenberg. Am Freitagabend blicken in der Regionalliga Bayern alle Augen auf die Partie FC Würzburger Kickers gegen die SpVgg Unterhaching. Mit einem Sieg könnten die „Rothosen“ die von Ex-Nationalspieler Sandro Wagner trainierten Oberbayern von der Tabellenspitze verdrängen.
„Dieses Spiel haben wir uns gemeinsam verdient“, erklärte FWK-Cheftrainer Marco Wildersinn nach dem Donnerstagstraining. Der 42-Jährige schließt dabei die Mannschaft, das Trainerteam sowie das komplette Umfeld und die Fans mit ein. „Alle dürfen sich darauf freuen“, schiebt er hinterher. Es wird die erste von drei Highlight-Partien in Folge. Nach Unterhaching, geht es weiter mit dem Auswärtsderby beim FC 05 Schweinfurt (02.09.), ehe der Drittliga-Neuling SpVgg Bayreuth im Verbandspokal-Achtelfinale (06.09.) am „Dalle“ gastiert. Der bis hierhin geglückte Neustart der Kickers könnte in diesen Spielen veredelt werden.
Kickers-Coach Wildersinn schwärmt von seinem Team
Am Rande des Spielfelds in Randersacker, wo die Kickers seit 2014 ihre Trainings abhalten, geriet Wildersinn förmlich ins Schwärmen über den stark zusammengestellten Kader, den er bei seiner ersten Station einer ersten Mannschaft eines Vereins betreuen darf. Er hebt die Wichtigkeit der Erfahrenen, Peter Kurzweg, Daniel Hägele und Saliou Sané, hervor, stellt gleichzeitig die besonderen Qualitäten anderer Akteure fest: die „jugendliche Unbekümmertheit“ eines Benjika Caciel, das „Unorthodoxe“ auf dem Spielfeld bei Flügelstürmer Benyas Junge-Abiol, „den feinen Fußballer“ Maximilian Zaiser, seinen „Mentalitätsspieler“ Ivan Franjic („Er kann ein richtiger Krieger auf dem Feld sein“, so der Coach).
Unterhaching mit geballter Erfahrung
„Wir hatten bei der Kaderplanung ein ganz gutes Händchen“, resümiert der gebürtige Raststatter. Nachgelegt wurde jetzt noch mit Innenverteidiger Felix Göttlicher, der als Leihspieler von Drittligist Erzgebirge Aue kommt. Die Favoritenrolle schiebt Wildersinn vor dem Spitzenspiel jedoch trotzdem dem Gegner zu, aufgrund der größeren Erfahrung und Qualität im Kader. Das Team um Coach Sandro Wagner wurde vor der Runde als Topfavorit gehandelt und wird den Erwartungen zumindest was die Ergebnisse anbetrifft bislang auch gerecht, mit 19 Punkten nach acht Spieltagen. In jedem Mannschaftsbereich hat der einstige Bundesligist geballte Erfahrung parat: René Vollath im Tor (über 200 Dritt- und 38 Zweitliga-Einsätze), davor Abwehrchef David Pisot (31 Zweitliga-Einsätzen für die Kickers in der Saison 2016/17), im Mittelfeld brilliert bislang vor allem Neuzugang Sebastian Maier, zuletzt mit zwei direkten Freistoßtoren beim 2:1-Sieg gegen den TSV Aubstadt am vergangenen Spieltag, und im Angriff verfügt das Team mit dem letztjährigen Regionalliga Bayern-Torschützenkönig Patrick Hobsch und Neuzugang Mathias Fetsch (über 200 Drittliga- und 29 Zweitligaeinsätze) über mächtig Wucht und Klasse. Einen Schönheitspreis hätte der Wagner-Fußball bis dato aber noch nicht gewonnen, mit einigen knappe und glanzlosen Siegen. „Sie gehen wenig Risiko ein“, nennt es Kickers-Trainer Wildersinn und beschreibt den Gegner mit nur drei Worten: „Wucht, Cleverness, Qualität.“
Kickers heiß auf das Gipfeltreffen
Die Kickers wollen mit ihrem aus den letzten Heimspielen gewohnten dominanten und druckvollen Angriffsfußball dagegen halten. „Die Zuschauer dürfen eine Mannschaft erwarten, die absolut brennt auf dieses Spiel, die Bock hat auf Fußball aber auch Bock hat zu arbeiten“, so Wildersinns Botschaft an alle noch unentschlossenen potenziellen Stadiongängern vor dem ersten großen Höhepunkt der Saison.
Es fehlen: Wegmann (muskuläre Probleme)
Aufgebot letztes Spiel Würzburger Kickers (TSV Rain/Lech, 27.05.2023):
Friedsam,
Wegmann,
Haas,
Kurzweg,
Hägele (46.
Göttlicher),
Zaiser,
Meisel (46.
Karimani),
Alberico (76.
Fischer),
Montcheu (46.
Leipold),
Sané (65.
Helmer),
Caciel /
Verstappen,
Littmann,
Röthlein,
Aksu
Expertentipp von Steffen Krapf
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