von Colin Fernando
An der Fallrohrstraße sorgte der Spielplan für ein interessantes Aufeinandertreffen zwischen der SpVgg Zabo Eintracht Nürnberg und der punktgleichen Zweitvertretung vom SV Fürth Poppenreuth. Beide Mannschaften hatten dabei die Möglichkeit auf einen Relegationsplatz zu springen und gleichzeitig den Gegner zu distanzieren.
Diese zeigten in den ersten Minuten aber direkt, dass man nicht gewillt war, die Zaboraner entkommen zu lassen. Eine wahre Angriffswelle, die die ersten Eckbälle und einige gefährliche Einwürfe zur Folge hatten und zu den ersten durchaus gefährlichen Schusschancen für die Gäste führten. Erst dauerte knapp drei Minuten, bis Zabo zum ersten Mal geordnet rausspielen konnte – bzw. es versuchen konnte. Der Poppenreuther Angriff um Arikan und Kanzler stellte die Passwege der Zaboraner Hintermannschaft geschickt zu und ließ Zabo so kaum zur Entfaltung kommen. Zudem verstand es der Gast, insbesondere in der ersten Viertelstunde, immer wieder mit langen Bällen und Seitenverlagerungen hinter die Abwehr des Gastgebers zu kommen, aus denen man aber deutlich zu wenig Kapital schlagen konnte. Obwohl mit Kiefer und Fernando zwei ausgewiesene Experten auf den zentralen Mittelfeldpositionen bei Zabo spielten, mangelte es einerseits am Zugriff andererseits aber auch an kreativen Momenten. Nichtsdestotrotz erspielten sich die Zaboraner nach dem wildem Auftakt einige gefährliche Chancen. So liefen Burger und Liewald jeweils alleine auf Schlussmann Reimann zu. Liewalds Schuss parierte er gekonnt mit dem Fuß und Burgers Abschluss stellte ebenfalls keine Probleme für ihn dar. In der 23. Minute belohnte sich der Gast aus Fürth dann für seine Angriffsbemühungen. Arikan, der von der Zaboraner Hintermannschaft nicht zu stoppen war, erkämpfte sich den Ball auf den Außen und spielte sofort auf den am 16er völlig frei gelassenen Kanzler – die Abseitsfalle von Zabo hatte nicht gegriffen – welcher sich den Ball an Sonnenschein vorbeilegte und dann nur noch von selbigem per Foul gestoppt werden konnte. Sonnenschein sollte nach dem Spiel von den Poppenreuther noch zu einem der besten Torhüter der Liga geadelt werden, doch als Elfmeterkiller galt er bislang nicht und das glaubten offensichtlich insbesondere auch seine Teamkollegen. Den Elfmeter von Kanzler parierte er, doch keiner außer der Schütze selbst rechnete offensichtlich damit und so führte der Nachschuss zum 0:1. Das Spiel blieb offen und ansehnlich, spielten doch beide Mannschaften mit offenem Visier, der Halbzeitpfiff verkam da fast schon zu einer unnötige Störung.
Die zweite Halbzeit begann dann mit einem Zaboraner Sturmlauf. Gleich dreimal fand man den Weg vorbei an den aufopferungsvollen Grätschen der Poppenreuther Jungs in die Tiefe, war dann aber bei den Pässen in die Mitte zu unsauber. Die größte Chance vergab dann Waldhauser, der zwar seine ansteigende Form aus den letzten Wochen abermals bestätigen konnte, in der 51. Minute alleine vor Reimann den Beinschuss ansetzte und damit scheiterte – der mitgelaufene Ahmed wäre ebenfalls eine Option gewesen. Und so sollte das passieren, was immer passiert im Fußball. Kanzler spazierte vom rechten Flügel am 16er entlang, passte dann auf Arikan, der abermals alleine auf Sonnenschein traf, in diesem aber seinem Meister fand. Beim Nachschuss zeigte Kanzler dann erneut seine Reaktionsschnelligkeit und staubte zur vermeintlichen Entscheidung ab. Mit Sonnenschein war in diesem Moment nicht gut „cherry eating“, nachdem er erneut von seinen Kollegen alleine gelassen wurde. Die letzte halbe Stunde bot zwar noch einige Höhepunkte, wo sich vor allem die beiden Schlussmänner auszeichnen konnten. Alarmierend aus Sicht der Hausherren waren vor allem der kaum sichtbare Wille, das Spiel noch zu drehen oder zumindest einen Punkt in Zabo zu behalten. Dies hatte man zwei Wochen zuvor gegen Post-SV zuvor noch anders bei der Faßbender-Elf gesehen und so sollte der Gast aus Poppenreuth den begehrten Platz zwei einnehmen und die Zaboraner distanzieren.
Spielbericht eingestellt am 23.10.2017 09:04 Uhr