von Christoph Rupp / SV Laufamholz
Am vergangenen Sonntag empfing der Spitzenreiter aus Laufamholz den direkten Verfolger ATV 1873 Frankonia II. Hatte man bislang alle Heimpartien für sich entscheiden können, wollte man auch an diesem Spieltag mit breiter Brust ins Spielgeschehen starten und die Zähler auf dem eigenen Konto verbuchen.
Heimtrainer Yilmaz Iriz gab eine klare Marschroute vor - eine breite Brust, Selbstvertrauen und Kampfgeist sollten zum Erfolg führen. Mit dieser Einstellung startete die Mannschaft konzentriert und engagiert ins Sonntagsspiel. Gleich von Angang an machten die Hausherren Druck und kombinierten sich über schnelle Ballstafetten in die Gefahrenzone der Gäste. So war es verdient, dass David Hecker in der zehnten Minute sein technisches Können unter Beweis stellte, seine ehemaligen Teamkollegen austänzelte und zur 1:0-Führung einnetzte.
Die routinierten Gäste zeigten sich jedoch gänzlich unbeeindruckt und versuchten vermehrt über lange Bälle die Hintermannschaft der Gastgeber auszuhebeln. Nur wenige Zeigerumdrehungen später sollte dieses Vorhaben auch Früchte tragen. Erneut ein langer Ball, der vom Wind weit in die Laufamholzer Hälfte getragen wurde, konnte von der blau-weißen Verteidigung nicht entschärft werden und lud Spielmacher Danciu zum Ausgleichstreffer ein.
Dieses Tor spornte die Gäste sichtbar an, die jedoch statt sich auf das Spielerische zu konzentrieren, immer wieder die verbale Auseinandersetzung mit dem Unparteiischen suchten. Der gut leitende Leonhard Püntzner zeigte sich vorerst unbeeindruckt, vermittelte dann aber schnell die Kenntnisnahme der Verbalattacken und drohte mit Sanktionen, die später das Spiel noch prägen sollten.
Laufamholz konzentrierte sich auf seine fußballerische Leistung und nutzte die Ablenkung der Gäste aus. Kurz vor der Pause schickte Mittelfeldmotor Chris Rupp den gut aufgelegten Hecker durch die Gasse, der erneut sein Können unter Beweis stellte und kaltschnäuzig für die erneute Führung sorgte. Schiedsrichter Püntzer nutzte die Pause und richtete die Bitte, sich auf den Fußball zu konzentrieren und das ununterbrochene Meckern einzustellen, erneut an die Mannen des ATV, was leider nur wenig Gehör fand.
Nach der Pause spielte die Heimelf dann weiter befreit auf und die zahlreichen Fans konnten ein ansehnliches Fußballspiel bestaunen. Immer wieder fanden gute Ballstafetten den Weg tief in die gegnerische Hälfte. Doch der vorentscheidende Treffer zum 3:1 sollte vorerst ausbleiben. Erst in der 65. Minute fand der Ball seinen Weg zu Rupp, der vorher moniert hatte, zu wenig gefüttert zu werden. Den von David Hecker überragenden Querpass vor dem gegnerischen Tor konnte er ohne große Mühen in Zählbares ummünzen. Den Gästen gab dieser Treffer und das Ergebnis erneut Grund, die Auseinandersetzung mit dem Unparteiischen zu suchen, was zu insgesamt elf Gelben und drei Ampelkarten gegen die Gäste führte.
Trotz der hitzigen Schlussphase ließen sich die Laufamholzer nicht aus dem Konzept bringen und konnten nach Schlusspfiff einen überzeugenden und verdienten 3:1-Heimsieg feiern und somit den Platz an der Sonne verteidigen. Zusätzlich positiv für die Yilmaz-Elf ist die Rückkehr von Flügelflitzer Daniel Stutz, der nach langer Verletzungsphase einen erfolgreichen Belastungstest zeigte.
Dem Trainer des ATV, Radu Nirestean, gingen die Geschehnisse im Topspiel derweil dermaßen nach, dass er gegenüber fussballn.de eine Stellungnahme abgab:
"Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass die Vorkommnisse bei der Partie gegen Laufamholz so nicht akzeptabel sind, da sie mich, aber vor allem meine Spieler in ein ganz falsches Licht rücken. Wir gelten in der Liga als eine faire Mannschaft, die diesen Sport wirklich liebt. Deshalb ist es für uns nicht zu akzeptieren, wenn bereits vor Spielbeginn seitens des Unparteiischen Fragen wie, ob wir alle deutsch sprechen können, oder ob alle einen Beruf ausüben, gestellt werden. Ich weiß nicht, was das mit Fußball zu tun hat, aber meine Spieler arbeiten hart, haben zum Teil mehrere Jobs und nutzen den Fußball als Ausgleich am Wochenende. Auch während des Spiels setzte sich dieses von Beginn an ungute Gefühl durch überschnelle Verteilung von Gelben Karten an meine Spieler fort. Das schlimmste ist für mich, dass wir nun in der Fairness-Tabelle so weit unten stehen und dass wir nun in eine Ecke gestellt wurden, in die wir nicht hinein gehören - gerade weil wir sehr viel Wert auf Fairness und Disziplin legen."
Spielbericht eingestellt am 08.04.2019 18:58 Uhr