Beide Kontrahenten hatten ganz unterschiedliche Saisonverläufe gehabt, um sich für die Relegation zur Bezirksliga zu qualifizieren. Während der ASV aus Fürth eigentlich immer dem späteren Meister aus Kalchreuth hinterhechelte und deutlich Abstand hatte, war Weisendorf einen Spieltag vor Saisonende punktgleich mit dem späteren Meister aus Herzogenaurach. Doch im letzten Saisonspiel patzten die Weisendorfer in Buckenhofen. Kein Wunder also, dass Trainer Armin Appelt seine Truppe erst einmal aufrichten musste. Schmerzlich vermisst wurden bei der Niederlage auch zwei wichtige Spieler. Goalgetter Tommy Stockhorst laborierte an einer Innenbandverletzung im Knie und war so auch im Relegationsspiel nicht im Einsatz, genau wie Routinier Dirk Henning, der schon länger fehlte. Als den unangenehmsten Gegner bezeichnete Fürths Trainer Willi Satzinger die Weisendorfer und sollte auch Recht behalten.
Alex Pfarherr und Tim Schmidt im Laufduell.
Sebastian Baumann
So recht fanden beide Mannschaften nicht in die Partie. Die Weisendorfer waren um Spielkultur bemüht, brachten sich aber immer wieder mit Fehlpässen selber in Bedrängnis. Fürth versuchte sich im Kontern und hatte durchaus gute Szenen, die aber nie richtig zu Ende gespielt wurden. Vor allem der brandgefährliche Steffen Goetz stellte den Blauen aus Weisendorf in der Defensive immer wieder vor Probleme. Vor allem der hüftsteife Joscha Schnierstein sah des Öfteren nicht gut aus gegen den schnellen Offensivmann. So war es auch eine Goetz-Hereingabe, die ein mitgelaufener Kollege leichtfertig in die Wolken drosch, ehe der Offensivmann Schnierstein stehen ließ und knapp am langen Pfosten vorbeizielte. Weisendorf hatte auch Offensivaktionen, die aber alle am gegnerischen Starfraum versandete. Erst Mitte der ersten Hälfte wurde es besser. Nun war die Mannschaft aus dem Erlanger Umland besser in der Partie und drückte Fürth in die eigene Hälfte. Aber mehr als Schüsse, die allesamt vorbeigingen, kamen dabei auch nicht heraus. Bis zur 37. Minute. Da ließ Weisendorf den Ball laufen und kombinierte fein über mehrere Stationen, bis Geyer abzog, aber deutlich verfehlte. Kurz danach folgte eine weitere schöne Kombination. Dieses Mal steckte Tobias Geyer auf Tim Schmidt durch, der aber am Keeper scheiterte. Als dann erneut Goetz einen Konter setzte und erst Klöhn und dann die Weisendorfer Defensive rettete, war es erneut Tim Schmidt, der von der Grundlinie auf Tobias Geyer zurücklegte. Aber den Schuss des Offensivmannes konnte Keeper Stampka gerade noch vor der Linie festhalten. So ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Pause.
Die beste Gelegenheit der Weisendorfer hatte Tim Schmidt, scheitert aber an Keeper Stampka.
Sebastian Baumann
“Wir haben so viel Luft nach oben”, sagte ein nachdenklicher Fürther Trainer Willi Satzinger nach der Pause. “Das macht mir Hoffnung.” Doch die erste Chance hatte Friedrich Leist, der Keeper Stampka zu einer Glanztat zwang. Kurz danach bekam Fürth erneut den Ball nicht weg und Geyer versuchte es direkt, aber deutlich vorbei. Wenig später kombinierten sich Tobias Geyer und Oli Maier erneut gut durch, aber erneut war der Abschluss zu schwach. Fürth war bis dato noch in der Kabine, kam aber so langsam besser ins Spiel und traf aus dem Nichts. Celal Ünal fasste sich ein Herz und wuchtete den Ball mit einer Bogenlampe über den verdutzten Maximilian Klöhn in den Kasten zur umjubelten Führung. Weisendorf wirkte kurz geschockt und versuchte, den Ausgleich zu erzielen, aber irgendwie schien die Führung den Angriffsbemühungen einen deutlichen Dämpfer verpasst zu haben, denn es dauert lange, bis es wieder einigermaßen gefährlich wurde. In der 80. Minute war es ein Schuss von Oli Maier, der aber deutlich drüber ging. Armin Appelt hatte kurz zuvor auf eine Dreierkette umgestellt und versuchte damit, das Blatt gegen nun sehr defensiv stehende Fürther zu wenden. Doch nur mit Standards wurde es leidlich gefährlich, denn die Präzision fehlte Weisendorf einfach. Einen satten Schuss von Tobias Geyer konnte Fabian Stampka zur Ecke klären, der anschließende ruhende Ball segelte dann an Freund und Feind durch den Strafraum. Als dann viele Zuschauer gingen und mit einem Fürther Sieg rechneten, wurde Weisendorf immer stärker. Nach einigen Schüssen, die nur knapp das Ziel verfehlt hatten, konnte Thosten Klaski den Ball in der vierten Minute der Nachspielzeit noch auf der Linie klären, doch mit dem anschließenden Eckball fiel dann doch noch der Ausgleich. Mit einem satten Schuss vom rechten Strafraumeck traf Daniel Sand Fürth mitten ins Herz. Danach erfolgte sofort der Schlusspfiff der regulären Spielzeit.
Doch dann traf Daniel Sand mit einem satten Schuss. Keeper Stampka ohne Chance.
Sebastian Baumann
In der Verlängerung passierte erst einmal nicht viel. Fürth war aber nun wesentlich agiler in der Partie, Chancen blieben aber Mangelware. So musste ein Freistoß für Gefahr sorgen. Aus knapp 30 Metern legte sich Ziegler den Ball zurecht und traf abgefälscht ins linke Eck. Der Ball prallte noch vom Pfosten in den Kasten. Keeper Klöhn war ohne Chance. Kurz danach war es Pfortner, der mit einem satten Kopfball rechts am Kasten vorbeiköpfte. Danach hatte Fürth einen Konter, doch Goetz entschied sich, quer zu legen, anstelle selber abzuschließen und traf dabei ein Abwehrbein. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung drückte dann Weisendorf ordentlich und hatte auch Chancen, aber rein wollte der Ball nicht. Nach einem indirekten Freistoß traf Schnierstein nur die Mauer, kurz danach rettete Stampka stark bei einem Freistoß von Wöllner und wenig später traf Manuel Wild den Ball nicht richtig. Marcel Pfortner hätte danach mit einem Kopfball alles klar machen können, vergab aber freistehend. Aber am Ende zitterte sich Fürth in die zweite Runde und war ein glücklicher Sieger dieser ersten Relegationsrunde.
Spielbericht eingestellt am 15.06.2016 21:36 Uhr