Vorsichtiges Abtasten nennt man es wohl, wenn keine der beiden Mannschaften die Initiative für das Spiel übernehmen will. In der Anfangsviertelstunde kam nur ein mageres Schüsschen auf den Kasten von Torsten Alsheimer, als der FCB-Akteur Jürgen Mahr aus 20 Metern einfach mal abzog. Der TuS versteckte sich regelrecht und ging erst nach den beiden vergebenen Möglichkeiten von Steffen Aloe (16. und 18. Minute) engagierter zu Werke. Obwohl sich Frammersbach bei Ballbesitz des Gegners weit in die eigene Hälfte zurückzog, konnte man von nun an immer wieder Akzente in der Offensive setzen. Christian Spahn und Florian Hach machten über die linke Seite mächtig Dampf. Letzterer war es auch, der neben Alexander Kirsch zahlreiche Chancen ungenutzt ließ, da der Burgkunstädter Keeper Holger Aumüller ein ums andere Mal prächtig parierte. Auf Seiten der Burgkunstädter konnte man sich keine echten Tormöglichkeiten erarbeiten, wobei Sebastian Schwemmlein immer wieder den Versuch wagte, das Zepter in die Hand zu nehmen. Von einem hart umkämpften Aufstiegsspiel konnte bis dorthin allerdings nicht die Rede sein. Zu vorsichtig agierten beide Teams (der Referee musste folglich kein einziges Mal in die Tasche greifen). Während die Wechselspieler der Oberfranken in der Halbzeitpause schon für ein mögliches Elfmeterschießen trainierten, wollten die Frammersbacher nach dem Wiederanpfiff den Sack schnell zuschnüren. Die Möglichkeiten dazu vergaben aber Aloe und Hach, die beide nur knapp am Tor vorbeizielten. Und nun sollte sich wieder eine alte Fußballweisheit bewahrheiten. Denn fast wie aus dem Nichts fiel der Führungstreffer für den FCB. Einen flach getretenen Eckball konnte Sebastian Schwemmlein per Direktabnahme zum 1:0 in die Maschen hämmern. Wer gedacht hätte, dass der TuS von nun an ein aggressives und offensives Pressing spielen würde, der hatte falsch gedacht. Denn klar herausgespielte Chancen blieben den Roten verwehrt, was auch der gut organisierten Abwehr um Peter Reichel zuzuschreiben war. Für die Entscheidung sorgte dann der eingewechselte Christian Zöllner, als ihm der gegnerische Torwart den Ball beim Abschlag in die Füße spielte. Die Spieler und Fans aus der 7.000-Einwohner-Stadt waren außer sich: „Nie mehr Oberliga“, stimmten die Zuschauer an, was zumindest für die nächste Saison gelten wird. Denn durch den Aufstieg darf man in der kommenden Spielzeit zumindest ein Jahr lang Landesliga genießen: „Ziel ist ganz klar der Nichtabstieg. Alles andere wäre Irrsinn“, so der überaus glückliche Coach Peter Reichel nach dem Aufstieg. Durch die Niederlage des TuS geht die Saison für die unterfränkischen BOL-Kicker in eine weitere Verlängerung. Gegen Aubstadt oder Leinach dürfen die Anhänger nun darauf hoffen, dass die Stürmer vor dem Match den einen oder anderen Schluck Zielwasser zu sich nehmen.
Spielbericht eingestellt am 07.06.2010 17:53 Uhr