Denn rund 400 mitgereiste Zuschauer, darunter ein Block mit durchweg singenden Anhängern, veranstaltete derart ein Spektakel, so dass ziemlich sicher auch die Auswärtsspiele der Landesliga allesamt zu Heimpartien der Hollfelder werden. „Trotzdem wird der Klassenerhalt unser einziges Ziel sein", sagt Spielertrainer Heiko Gröger, heute 37 Jahre alt und 2001/2002 beim FC 05 noch Zweitliga-Abwehrmann. Auch die Rimparer hoffen auf den Aufstieg. Der wäre in trockenen Tüchern, wenn der FC Schweinfurt 05 am heutigen Sonntag mit einem Erfolg gegen den TSV Rain die Bayernliga hält. Dann würde der FC Haßfurt im Match um den letzten freien Landesliga-Platz auf die FSG Wiesentheid treffen. Die setzte sich am Samstag mit 2:0 nach Verlängerung gegen den FC Trogen durch und ist nun der beste Dritte der BOL. Rimpar trifft auf Haßfurt, sollten die Schnüdel verlieren.
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| Mit seinem linken Hammer feuert Martin Taschner auf das gegenerische Tor. | |
| Michael Horling | |
Hollfelder Anhang "einfach nur geil"
Ohrenbetäubender Lärm ertönte von der kleinen Limbacher Stehtribüne schon, als das Pendel der Partie noch gar nicht in Richtung Hollfeld ausschlug. Doch deren Schlachtenbummler sangen fast die gaesamte Partie durch, hatten Schals dabei, Fahnen und Transparente. „Danke für geile 2700 Minuten. The Show must go on", lautete da das Fazit der abgelaufenen Saison mit dem Ausblick nach vorne. „Jedes Jahr der gleiche Scheiß.... Doch ihr macht uns trotzdem heiß!" Auch der Spruch auf den T-Shirts der Spielerfrauen hatte bereits Landesliga-Niveau. Das zur Erinnerung an zuvor schon drei Aufstiege in Serie. Aus der Kreisklasse landete der ASV auf dem direkten Weg nun in der Landesliga. „Einfach nur geil. Die hatten ja schon beim letzten Punktspiel anscheinend 250 Mann dabei", lobte selbst Rimpars Trainer Thomas Karl den Auftritt des Gegners. Den unterlegenen ASV begleiteten zwar auch einige Fans aus Rimpar, die aber gingen optisch wie akustisch völlig unter. „Trotzdem bin ich zufrieden", bog Karl diese Aussage zurück auf die Partie und die Leistung seiner Elf, „weil wir Chancen hatten, das Match vorher zu entscheiden."
Taschners konnten nicht an die Kette gelegt werden
Rimpar ging nämlich in Führung. Durch Thomas Redelbergers Abstauber kurz vor der Pause. Thomas Schneiders Alleingang danach war dann einer der beiden Knackpunkte der 90 Minuten. Denn frei vor Thomas Bornschlegel schoss er den Hollfelder Keeper an. Knackpunkt zwei: Der abgefälschte Freistoß von Martin Taschner gleich nach dem Seitenwechsel zum 1:1. „Da hat unser Keeper eine Teilschuld", denkt Thomas Karl. Beim 2:1 von Christoph Mrusek jedoch weniger. Fünf Minuten zuvor traf der Schütze des Ausgleichs bereits den Pfosten. „Die beiden Taschners wollten wir an sich an die Kette legen. Aber das ist uns nur 70 Minuten gelungen. Insgesamt hat Hollfeld ein Tor mehr geschossen, wir eines zu wenig, obwohl wir klarste Chancen hatten. Aber Tore zählen nunmal", analysierte Rimpars Coach. Und nun? „Wir hoffen auf Schweinfurt. Es wäre nicht gut, wenn wir nochmals spielen müssten. Dann hätten wir gerade mal rund eine Woche Pause, bevor die Vorbereitung auf die neue Runde schon wieder startet", sagt Thomas Karl. Und: „Wenn wir nicht aufsteigen, dann wäre das sicherlich auch kein Untergang für unseren Verein. Die Welt ginge nicht unter, schade wäre es aber schon, wenn man so lange da oben steht."
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| Wie in dieser Szenen waren die Hollfelder ihren Kontrahenten eine Nasenspitze voraus. | |
| Michael Horling | |
Hollfelder Planungen laufen bereits
Seitens der Hollfelder beginnen bereits die Planungen für die Landesliga. Die Offensive will Heiko Gröger noch verstärken und kündigt schon jetzt an, „dass wir sicher wieder viele Heimspiele auswärts haben werden". Angesichts der optischen Überlegenheit seiner Elf in Limbach hätte der Spielertrainer „den Fußball-Gott nicht verstanden, wenn wir heute nicht gewonnen hätten". Doch der Mann im Himmel drückte anscheinend auch die Daumen - und konnte von ganz oben die Riesenfete genießen, die dann doch jäh unterbrochen wurde: Limbachs Alte Herren hatten am Abend ein Heimspiel. Zuhause in Hollfeld sollen sie allerdings zur Stunde noch immer feuern....