von Chronik
Die Spieler und Zuschauer wurden zunächst auf eine harte Geduldsprobe gestellt, denn der Schiedsrichter fehlte. Beide Mannschaften einigten sich auf Essmeier aus Staffelstein und das Spiel sollte beginnen, die Platzwahl war schon erledigt, als der Schiedsrichter eintraf. Er wurde vom Verband irrtümlich auf 17 Uhr bestellt.
Die Lichtenfelser wurden ihrer Favoritenrolle vollkommen gerecht. Zwei Drittel des Spiels spielten sie meisterlich auf, so dass die Coburger selten aus ihrer Hälfte herauskamen. In der letzten Viertelstunde, als das Spiel schon gelaufen war, waren die Gäste, die nie aufsteckten, ein ebenbürtiger Gegner. Die Zuschauer gingen begeistert mit und geizten auch nicht mit Beifall, den die Lichtenfelser Mannschaft auch voll verdiente, wurden sie doch mit diesen zwei Punkten Meister der 1. Amateurliga von Nordbayern und machen die Aufstiegsspiele zur 2. Division mit, die gleichzeitig als Qualifikationsspiele zur Deutschen Amateurmeisterschaft gewertet werden. Die vielen Zuschauer gaben dem Spiel einen würdigen Rahmen und brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Es hatte den Anschein als seien nur Anhänger des FCL am Platz. Nach dem Spiel gratulierte Bürgermeister Dr. Hauptmann und der 1. Vorsitzende des VfB Coburg, Dr. Stocke dem frisch gebackenen Meister.
Die Gesamtleistung der Lichtenfelser Elf kann man nur loben. TW Kratzert machte seine Sache ordentlich. Auch sein Abschlag ist verbessert. Die beiden Verteidiger hatten eine schwere Aufgabe, besonders Fiedler. Ganz hervorragend war die Läuferreihe. Neckermann legte den gesamten Innensturm lahm, an ihm zerbracht der Gästeangriff. Schuhmann und Doppel sind ein Gesapnn, wie man es sich wünscht. Der kraftvolle Schuhmann war dabei in einer Hochform. Mit der Leistung der Fünferreihe konnte man mehr als zufrieden sein. Sie teilten sich auch redlich die fünf Tore. Stark wurde bereits in der 22. Minute durch ein Foul von Sollmann verletzt und war in der Folge nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, trotzdem ließ er seinen Gegenspieler häufig stehen. Brütting und Weigl leisteten ein enormes Arbeitspensum. Die Gäste hatten in jeder Beziehung Nachteile. Technisch weit unterlegen, wenn auch anerkannt werden muss, dass im Mittelfeld stellenweise der Ball recht gefällig lief, waren sie lediglich konditionsmäßig ebenbürtig. Mit Abstand bester Gästespieler war der technisch versierte wieselflinke LA Köhler. Wenn er in Ballbesitz kam, war höchste Alarmstufe. Jaworski hat Veranlagung, ist aber noch nicht fertig. Primut wäre vielleicht in der Abwehr besser zur Geltung gekommen, so haderte er am Schicksal, mit dem Schiedsrichter und mit sich selbst. Wittmann wurde scharf gedeckt und trat wenig in Erscheinung, genau wie Kotschenreuther. Trotz der fünf Tore war die Abwehr der stärkere Mannschaftsteil. Allerdings stieg sie häufig zu hart ein. Nur so waren die Lichtenfelser Stürmer zu halten. Es war aber auch ein Glück, dass es keine ernstlichen Verletzungen gab.
Vom Anstoß weg merkte man, dass die Lichtenfelser den Ton angeben werden. Obwohl es zunächst nervös und verkrampft wirkte, hatten die Heimischen sofort Vorteile und das Führungstor lag in der Luft. Das erste Mal jubelten die Zuschauer auf, als Weigl eine Flanke von Schuhmann einköpfte. Gleich danach gab es zwei weitere Einschussmöglichkeiten. Als die Coburger das erste Mal vor das Lichtenfelser Tor kamen, war es jedoch sehr gefährlich. Kratzert konnte gerade noch vor Wittmann fausten und lenkte den Nachschuss zur Ecke. Dies war auch die einzig wirklich gefährliche Situation in der ersten Hälfte. Im Gegenzug lief Stark davon, wurde aber von Sollmann hart am 16-Meter-Außeneck, wie schon erwähnt, bös gefoult, so dass er für den weiteren Spielverlauf gehandicapt war. Den fälligen Freistoß verwandelte Cajikowski ganz hervorragend. Als wenig später das dritte Tor fiel, war die Niederlage besiegelt. Brütting schoss aus spitzem Winkel auf das Tor. Den angeschnittenen Ball bekam Effet, Stark irritierte Posavec und schon zappelte der Ball im Netz. Einige Bombenschüsse der Lichtenfelser Spieler strichen knapp am Kasten vorbei. Bevor die Gäste in der zweiten Hälfte richtig im Bilde waren, hieß es bereits 4:0. Cajikowski spielte sich am linken Flügel durch. Seine genaue Flanke kam zu dem freistehenden Stark, der aus nächster Nähe scharf einschoss. Nun war der Teufel los vor dem Coburger Tor. Immer wieder gab es gefährliche Situationen. Tore lagen in der Luft. Der durchgebrochene Brütting umspielte TW Posavec und strebte dem leeren Tor zu. Sollmann eilte herbei und foulte Brütting von hinten. Den fälligen Elfmeter schoss Brütting neben den Kasten. Neben weiteren Einschussmöglichkeiten gab es auch drei bombige Lattenschüsse. Es war so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer. Endlich schoss Voll zum fünften Tor ein. In der letzten Viertelstunde steckte Lichtenfels natürlich zurück. Die Gäste konnten das Spiel ebenbürtig gestalten. Trotzdem waren die Angriffe der Lichtenfelser wesentlich gefährlicher. Kurz vor dem Schlusspfiff fiel doch noch der Ehrentreffer. In der letzten Viertelstunde spielte die Lichtenfelser Mannschaft nur mit zehn Mann, da Cajikowski schon früher das Spielfeld verlassen musste, um seinen Urlaubszug nach Agram zu erwischen, was wegen des verspäteten Spielanfangs bedingt war. Begeisterte Zuschauer trugen dann die Lichtenfelser Elf vom Platz.
Spielbericht eingestellt am 31.12.2021 17:49 Uhr