Nachdem sich die Altstädter knapp im Elfmeterschießen gegen die Saas durchgesetzt hatten, wartete der nächste Hochkaräter auf das U21-Team. Die Friesener galten als Favorit der Landesligarelegation, nachdem sie den Klassenerhalt auf direktem Weg nur knapp verpasst hatten. Und die Mannschaft aus dem Kronacher Kreis bestätigte das bereits im Hinspiel der ersten Runde, als sie mit einem 4:2-Sieg in Breitengüßbach den Grundstein für das Weiterkommen legte. Damit ging sie als Favorit in die letzten Entscheidungen, zumal sich die Gelbschwarzen erneut auf ungewohntes Terrain begeben musste. Die Bayreuther trugen ihr Heimspiel erneut im Hans-Walter-Wild-Stadion aus, nachdem die Jakobshöhe für die Relegation nicht zugelassen ist. Zudem fehlte Matchwinner Lucas Zahaczewski aus privaten Gründen, aber mit Martin Thomann stiess ein Kicker dazu, der in der 3. Liga kaum zum Einsatz gekommen war.
Im ersten Abschnitt scheiterte nicht nur Felix Landgraf (in gelb) an der vielbeinigen Gästeabwehr.
Hans-Jürgen Wunder
Die Rollen waren früh verteilt. Friesen stand massiv hinten drin, teilweise mit zehn Mann im und um den eigenen Strafraum und die Altstädter derweil suchten nach spielerischen Lösungen. Zunächst ohne Erfolg, denn das war nicht so einfach - die ersatzgeschwächten Frankenwälder erwiesen sich als recht zweikampfstark und schalteten blitzschnell um. Als SV-Kapitän Lukas Pflaum dann erstmals in der gegnerischen Hälfte anzog und alleine vor Torwart Luca Dressel aufkreuzte, setzte er mit seinem Heber etwas zu hoch an. Freilich machte sich gleich der Friesener Anhang bemerkbar, der seine Mannschaft lautstark überstützte. In der Folgezeit klappte die Absicherung der Gastgeber jedoch besser und Bayreuth münzte den Ballbesitz auch in Torchancen um. Zunächst durch einen Freistoß von Leihgabe Martin Thomann, der aus 18 Metern knapp verfehlte. Und der Versuch von Filip Farkosovsky geriet etwas zu mittig. Doch die Gäste setzte weiter Nadelstiche und Torwart Luca Dressel, der in den Kasten zurückgekehrt war, musste sich beim Nassel-Kopfball mächtig strecken. Dennoch waren die SV-Möglichkeiten eher die Ausnahme. Denn bereits vor dem Wechsel verpassten die Altstädter gleich mehrmals die mögliche Führung. Erst konnte der verwaiste Felix Landgraf einen Abwehrfehler nicht nutzen, als die Gäste die Kugel am eigenen Strafraum verloren und David Pleyer quer passte. Und dann versäumten beim SpVgg-Trommelfeuer der letzten Minuten mit Thomann, Scheder und Pleyer gleich drei Mann die mögliche Pausenführung.
Auerla: Felix Müller (vorne) fällt, Dominik Scheder sieht gelb.
Hans-Jürgen Wunder
Nach dem Wechsel prüfte der Altstädter Martin Thomann gleich einmal die Stabilität der Latte, doch anschließend verflachte die Partie etwas. Beim Vorstoß von Gästekapitän Lukas Pflaum musste der Bayreuther Keeper mit seiner Grätsche sogar Kopf und Kragen riskieren, um einen Rückstand zu verhindern. SpVgg-Coach Sebatian Lattermann reagierte mit drei Auswechslungen und sorgte damit für frischen Wind. Joker Maximilian Christl hatte sogar wenig später die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber aus spitzem Winkel, als er möglicherweise vergessen worden war. Friesen brachte sich noch einmal mit einem Schuss aus spitzem Winkel durch Thomas Gerold in Erinnerung, konzentrierte sich anschließend aber immer mehr darauf, das torlose Remis zu halten. Das gestaltete sich anschließend recht schwierig. Felix Landgraf verpasste mit seinem Drehschuss nur knapp und Koray Kaiser ballerte nach starkem Thomann-Solo, statt die Kugel in eine Ecke zu platzieren. Als dann auch noch Alexander Ochs den Gästekeeper mit seinem Flachschuss überwand, aber den Kasten verfehlte, witterten die Gäste plötzlich Morgenluft und wurden mutiger. Kurzzeitig war dicke Luft im Bayreuther Strafraum. Umso überraschender dann der einzige Treffer auf der anderen Seite. SV-Verteidiger Maximilian Graf wollte die Kugel ohne sonderliche Bedrängnis wegschlagen, Maximilian Christl warf sich von der Seite todesmutig dazwischen und somit traf der Abwehrmann erst den Bayreuther und dann das Spielgerät. Der Schiedsrichter liess sich anschließend ebensowenig beirren wie Schütze Dominik Scheder, der beim 1:0 (88.) der Torwart verlud.
Doch Dominik Scheder verwandelte den Elfmeter sicher.
Hans-Jürgen Wunder
Am Samstag beim Rückspiel dürfte es ein ganz anderes Spiel mit anderen Rollen werden - da muss dann Friesen viel mehr riskieren. "Wir werden noch einmal alles abrufen", kündigte Trainer Frank Fugmann schon einmal an. Allerdings haben die Altstädter in der Saas gezeigt, dass sie gar nicht daran denken, sich auswärts zu verstecken - das könnte deshalb eine kurzweilige Partie werden.
Spielbericht eingestellt am 07.06.2023 23:16 Uhr